1929 wurde Hewi von Heinrich Wilke in Bad Arolsen gegründet, wo sich auch heute noch der Sitz der Hauptverwaltung befindet. Nicht ohne Stolz verweist Geschäftsführer Christian Daum auf die bewegte Geschichte des mittelständischen Unternehmens, das inzwischen mit verschiedenen Tochtergesellschaften und Handelspartnern ein weltumspannendes Vertriebsnetz für seine vielfältige Produktpalette aufgebaut hat.
Begonnen hat alles mit einem Garbenbindegerät für die Landwirtschaft. Diese „überdimensionale Nähnadel“ diente als verlängerter Arm zum Aufnehmen der Getreidegarben auf dem Feld und erleichterte die Erntearbeiten deutlich. Da es sich allerdings um einen Saisonartikel handelte, waren nach Ernteabschluss kaum Einnahmen zu verzeichnen und Heinrich Wilke war gezwungen, Neues zu wagen. Ein Zahlteller aus Bakelit zur Aufnahme des Wechselgeldes war zugleich der Einstieg in die Kunststoffverarbeitung.
In der Nachkriegszeit spezialisierte sich Hewi auf die Produktion von Türschonern und Knöpfen. Und auch für das Unternehmen selbst standen weiterhin alle Zeichen auf Expansion: Mit der Anschaffung der ersten Spritzgussmaschine wagte man den Einstieg in die industrielle Verarbeitung von Nylon/Polyamid und vollzog damit den Schritt zur Entwicklung einer Hewi-Kompetenz im Spritzguss. So kam 1957 der erste Kunststoff-Türdrücker mit innenliegendem Stahlkern unter der Bestellnummer 101 auf den Markt.
111 – die schönste Zahl bei Hewi
„Der vom Sohn des Firmengründers, Rudolf Wilke, entwickelte Türdrücker 111 wurde über die Jahre zur Ikone unter den Beschlägen. Der 111er war rund, war farbig, war hip.“ So beschreibt Marketingleiter Werner Laux das wohl bekannteste Produkt seines Hauses. Die Anfang der 70er Jahre entwickelte Serie wirkte wie ein Gravitationsfeld und ist bis heute ein großer Verkaufserfolg. Mit klassischer Formgebung, Farbvielfalt und Hochglanzoberfläche erfüllt sie gleichzeitig hohe Ansprüche an Design und Funktionalität.
Blickt man auf die weitere Entwicklung des Bad Arolser Familienunternehmens, so bestätigt sich diese Einschätzung durchaus. Bereits 1979 besetzte man den Bereich Sicherheitsausstattungen bzw. Barrierefreiheit und verfolgte hier mit der Realisierung hochgradig funktionaler und optisch ansprechender Produkte sehr früh eine eigene Philosophie. Dasselbe gilt für den Bereich Elektronische Schließsysteme: Als zu Beginn der 90er Jahre das Thema Sicherheit zunehmend wichtiger wurde, entwickelte man Systeme, die von der Gebäudezufahrt über Fahrstühle, Durchgangstüren bis hin zu Zimmertüren umfassend eingesetzt werden konnten.
Heute beschäftigt die Heinrich Wilke GmbH rund 600 Mitarbeiter und gehört zu den wenigen mittelständischen Betrieben, die zu 100 Prozent in Deutschland produzieren. Hewi ist gleichzeitig Hersteller und – über ein eigenes Vertriebsnetz in Europa, Asien und Amerika – auch Vermarkter seiner Produkte, die sich mittlerweile auf sechs Geschäftsfelder verteilen. Beschilderungen, Elektronische Schließsysteme, Beschläge, Handläufe/Geländer, Sanitär Accessoires und Barrierefrei komplettieren ein Programm für zeitgemäße Architektur.
Doch der Weg zur Marktführerschaft im Bereich „Barrierefrei“ (70 % Marktanteil) und „Baubeschläge aus Kunststoff“ (35 % Marktanteil) war durchaus nicht frei von Unebenheiten. Geschäftsführer Christian Daum: „Manche unternehmerische Fehlentscheidung vor ein paar Jahren und der Rückgang der Bauwirtschaft sind am Unternehmen nicht spurlos vorübergegangen. Dennoch sind wir überzeugt, an alte Glanzzeiten anzuschließen. Irrwege der Vergangenheit haben wir korrigiert und uns der eigenen Qualitäten erinnert: Ansprechend ästhetisch, einfach und schön.“
So präsentiert sich die Heinrich Wilke GmbH rechtzeitig zum 75-jährigen Firmenjubiläum als modernes Unternehmen mit guten Zukunftsperspektiven. Mit einer gestrafften Vertriebsstruktur, der Einführung innovativer neuer Produkte und nicht zuletzt mit einer neuen Doppelspitze in der Geschäftsführung – neben Dipl.-Betriebswirt Christian Daum trat im April 2004 Dipl.-Ing. Ralf Lehne in die Geschäftsführung ein – wurde das Unternehmen neu ausgerichtet. Das bedeutet im Wesentlichen die Positionierung als Systemanbieter mit der Konzentration auf die Kerngeschäfte „Barrierefrei“, „Beschläge“ und „Elektronische Schließsysteme“ als Schwerpunkt für die kommenden Jahre.
Apropos „Barrierefrei“: Hewi arbeitet nicht nur für, sondern auch mit gehandicapten Menschen und bindet diese nahtlos in den Produktionsprozess mit ein.
Hewi Heinrich Wilke GmbH
34442 Bad Arolsen
Tel 05691 82-0
Fax 05691 82-319
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