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Technologien der Zukunft

Interview mit Dipl. -Ing. Christoph Rellstab
Technologien der Zukunft

Technologien der Zukunft
Anlässlich der windays 2005 an der HSB im schweizerischen Biel gab Christoph Rellstab, Hochschule für Architektur, Bau und Holz HSB, als Leiter der Technikerschulen TS Holz in einem Interview mit dem BM auf zukunftsgerichtete Fragen gerade für die KMUs wachrüttelnde Antworten.

BM: Windays 2005 – Welche Technologien weisen in die Zukunft?

Rellstab: „Erst einmal: die Demonstration mit dem Roboter ist die Folge aus dem Forschungsprojekt „Kleben von Glas auf Holz im Fensterbau”. Das waren zwei nacheinander folgende Projekte, mitfinanziert von der Komission für Technologie und Innovation (KTI), vom Bund und von fünf Wirtschaftspartnern. Nach meiner Einschätzung sind die bestehenden, herkömmlichen Fenstersysteme in der Tendenz veraltet. Sie sind 20 bis 30 Jahre alt und das führt automatisch dazu, dass man sich Gedanken machen muss, wie es mit der Branche weitergeht. Im Bereich der Holz- und Holz- Metallfenster hat man heute generell ein Kostenproblem. Einen Lösungsansatz sehe ich im Verkleben von Fenstern. Die Klebetechnologie bietet ganz neue Möglichkeiten hinsichtlich der Konstruktion bzw. der Ferti-gungstechnologie. Und das ist etwas ganz Zentrales, weil diese Technologie einen höheren Vorfertigungsgrad und einen höheren Automatisierungsgrad zulässt. Damit spart man Zeit. Das Hauptanliegen unserer Forschung in Sachen „Verkleben” ist es, das Holzfenster wieder konkurrenzfähiger zu machen.“
BM Setzt diese Fertigungstechnologie denn nicht bestimmte Betriebs- und Umsatzgrößen voraus? Bleibt der kleinere Betrieb dabei auf der Strecke?
Rellstab: „Diese Frage habe ich mir schon mehrmals gestellt, denn ich habe hier vor allem einen Ausbildungsauftrag wahrzunehmen. Die Leute, die ich mithelfe auszubilden, gehen klassischerweise zurück in die KMU, aus denen die Schweiz vorwiegend besteht. Es wird mit Sicherheit strukturelle Veränderungen geben. Es gibt heute schon große Betriebe, die sich die Investitionen in diese Technologien und Fertigungsverfahren leisten können. Anders herum haben wir anlässlich der Projekte aber die Erfahrung gemacht, dass die Hersteller zwar neue Technologien benötigen, diese aber auch teilautomatisiert eingesetzt werden können und der Anwender damit trotzdem schon über ein grundlegendes Potenzial verfügt. Es gibt hier also Zwischenlösungs- ansätze.”
BM Geht das auch in Hersteller-Kooperationen?
Rellstab: „Natürlich. Ich erwarte, dass viele Betriebe im Bereich KMU um Kooperationen nicht herumkommen, so dass auch investitionsintensive Prozesse gemeinsam oder zentral an einem Ort getätigt werden. Ein weiterer Denkansatz ist, dass herkömmliche Zulieferanten die Materialien oder auch Teilprodukte so weit veredeln, dass gewisse Fertigungsprozesse, die heute noch in Schreinereien oder kleinen Fensterbaubetrieben durchgeführt werden, in Zukunft beispielsweise bei einem der heutigen Zulieferanten getätigt werden.”
BM Sehen Sie durch die Verklebungstechnologien nicht ein weiteres Voranschreiten eines Verdrängungswettkampfes, bei dem nur einige Große bestehen werden?
Rellstab: „Das möchte ich nicht komplett ausschließen. Der Fenstermarkt ist aber schon seit einiger Zeit ein Verdrängungsmarkt. Im Endeffekt verkaufe ich über mehr Leistung zum gleichen Preis oder gleiche Leistung zum günstigeren Preis in relativ großen Marktsegmenten. Natürlich gibt es darüber hinaus Nischenprodukte, die weiterhin bestehen bleiben. Die KMUs sind gefragt, neue Lösungswege zu gehen und über Bereiche zu diskutieren, die im Moment noch tabu sind, beispielsweise, dass man Investitionen gemeinsam tätigt, dass man sich abspricht, wer welche Arbeiten erledigt, etc. Es geht doch nicht an, dass man sehr große Investitionen tätigt, die man über die zu kleinen Stückzahlen nicht wegbringt. Im KMU-Fensterbereich wird in der Tendenz doch sehr viel Kapital in eine Infrastruktur investiert, die dann nicht komplett ausgelastet ist. Da stehen Anlagen, die noch nicht abgeschrieben sind, daraus ergibt sich zwangsläufig eine Investitionszurückhaltung. Diese erzwungene Zurückhaltung hat etwas damit zu tun, dass sich die betroffenen Unternehmer strategischen Fragen stellen müssten.”
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