Der aktuelle Betriebsvergleich im Tischlerhandwerk für das Geschäftsjahr 2004, den die Rationalisierungsgemeinschaft Handwerk Schleswig-Holstein e.V. (RGH) auf der Basis von 65 Betrieben für das nördlichste Bundesland erstellt hat, zeigt, dass der nunmehr seit 1994 anhaltende Abwärtstrend gestoppt werden konnte. Trotzdem konnten nur 40 Prozent der Betriebe kostendeckende Preise durchsetzen.
Die seit Jahren anhaltende Bauflaute macht dem Tischlerhandwerk zu schaffen. Die Preise für die verbliebenen Aufträge sind oftmals nicht auskömmlich. Der schmerzliche Ausleseprozess hat bereits zahlreiche etablierte Betriebe veranlasst, ihre Werkstatt zu schließen.
Der kleine Aufwärtstrend sei nur durch Kosteneinsparungen, insbesondere im Personalbereich, erzielbar gewesen. Um den Bestand des Betriebes nicht gänzlich zu gefährden waren die Tischlereien im Lande mehrheitlich zum Personalabbau gezwungen.
Lag die Personalkostenquote 2002 noch bei 44 Prozent der Umsatzleistung, so reduzierte sich dieser Wert im Jahr 2004 auf 41,7 Prozent. Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl reduzierte sich von 8,8 im Jahr 2002 auf 8,2 im Jahr 2004.
„Für die geleistete Arbeitsstunde erhielt ein Geselle als Stundenlohn rund 13,20 Euro. Mit Lohnzusatzkosten und betrieblichen Kosten hätte ein Tischlermeister im Jahr 2004 dem Kunden nur unter dem Aspekt der Kostendeckung aber über 40,00 Euro (netto) in Rechnung stellen müssen“, so Wolfgang Werth, Geschäftsführer der RGH, zu den Ergebnissen der Erhebung. Im Gesamtdurchschnitt ergab sich ein Minus von 0,9 Prozent der Betriebsleistung.
Eine individuelle Unternehmensanalyse mit einem Stärken- und Schwächen-Profil wird von der RGH für jeden BV-Teilnehmer erstellt, der somit ein Rating seiner „harten Unternehmensfaktoren“ und die Beseitigung erkannter Schwachstellen erhält.
Die Ergebnisse der Erhebung sind in einer Broschüre zusammengestellt. Interessierte Betriebe können so die eigenen Zahlen mit den Durchschnittswerten vergleichen und eine Standortbestimmung vornehmen.
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