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Türenmarkt in Bewegung

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Türenmarkt in Bewegung

Türenmarkt in Bewegung
Stephan Schmidt ist Geschäftsführer des FV S+B e.V. und der Gütegemeinschaft Schlösser und Beschläge in Velbert – inkl. Prüfinstitut PIV
Außentüren verzeichnen eine erfreuliche Entwicklung: Durch Sanierung, Förderprogramme und Zunahme der Bautätigkeit im Gewerbebereich konnte die Anzahl der verkauften Außentüren ein Wachstum verzeichnen. Für 2010 wird nochmals ein Wachstum prognostiziert, darüber hinaus bleibt die Zukunft aber ungewiss. Die technischen Anforderungen nehmen zu – auch die Einbruch- hemmung spielt eine immer größere Rolle.

In der gemeinsam erstellten Studie des Fachverbandes der Schloss- und Beschlagindustrie (FV S+B) und der Verbände Bundesverband Flachglas BF, Verband der Fenster- und Fassadenhersteller VFF und Industrieverband Kunststoffprodukte wird ein Anstieg der verkauften Außentüren für 2009 um 5,1 Prozent auf insgesamt 1,17 Mio. Außentüren (AT) berechnet.

Das Wachstum ist durch die Wirkung der KfW-Förderung, der energetischen Sanierung und das Konjunkturpaket II zu erklären. Für 2010 wird ein nochmaliges Wachstum auf ca. 1,24 Mio. AT prog- nostiziert.
Der Markt für Innentüren wird vom Fachverband als abnehmend eingestuft, da die genannten Maßnahmen hier weniger bzw. keine Wirkung zeigen. Die Schätzung des Fachverbandes liegt für 2009 bei einem Rückgang des Innentürenmarktes um 5 % auf dann noch 5,93 Mio. Einheiten, was durch Angaben des statistischen Bundesamtes und Marktbeobachtungen bestätigt wird. Für 2010 wird ein weiterer leichter Rückgang von –1 bis –2 % gesehen.
Wohnungsbau auf niedrigstem Niveau
Die Anzahl der in 2009 fertig gestellten Neubauwohnungen wurde im Juni 2010 vom statistischen Bundesamt veröffentlicht: Danach wurden nur noch 159 000 neue Wohnungen übergeben. Das waren 9,6 % weniger als in 2008, nachdem in den Jahren 2008 und 2007 zuvor diese Zahlen bereits um 16,5 bzw. 15,5 % abgenommen haben.
Die Baugenehmigungszahlen für das erste Quartal 2010 zeigen im Wohnungsbau zwar ein deutliches Plus, es ist aber noch zu früh, von einer Trendwende zu sprechen. Absolut betrachtet hat der Wohnungsneubau nur noch eine geringe Bedeutung für den Außentürenmarkt.
Die Talfahrt des Wohnungsbaues wurde durch den florierenden Gewerbebau relativiert. Der Rückgang der Bautätigkeit im Gewerbebau wurde bisher durch den Überhang an vorhandenen Genehmigungen kompensiert, ferner wirken sich die Maßnahmen im Sanierungsbereich wie schon erwähnt positiv aus.
Eine Verschiebung der Materialarten kann nicht ausgemacht werden. Holz / Metall / PVC liegen mit etwa je einem Drittel Marktanteil seit mehreren Jahren gleichauf.
Diese positive Entwicklung ist von einem Auslaufen der Förderprogramme bedroht. Nach internen Schätzungen wird aktuell jede sechste Tür durch eine Maßnahme begünstigt, eine Streichung der Fördermittel könnte deutliche Spuren hinterlassen.
Da die Zahl der neu erstellten Wohnungen aber für Deutschland deutlich unter dem berechneten Bedarf liegt – je nach Studie zwischen 200 bis 400 000 Wohnungen – ist langfristig mit einer weiteren Zunahme der Renovierungstätigkeit zu rechnen.
Technische Anforderungen steigen – auch an die Einbruchhemmung denken
Immer wieder taucht die Frage der Abgrenzung zwischen Außen- und Innentüren auf: Die Antwort ist nicht trivial. Terrassentüren z. B. sind genau genommen häufig Fenstertüren, da diese keine Schwelle haben und über einen umlaufenden Beschlag ohne Schloss bedient werden. Wohnungsabschlusstüren im Geschosswohnungsbau sind Innentüren – die zunehmenden Anforderungen an den Wärme- und Schallschutz erfordern aber hochwertige Türen mit Eigenschaften, welche auch als Außentür geeignet wären.
Untersuchungen zeigen, dass Türen zu unbeheizten Räumen oder Räumen mit niedriger Temperatur wie Treppenhäusern, Kellerabgängen oder Garagen einen deutlichen Einfluss auf den Energieverbrauch der Wohnung haben.
Der Fachverband rät daher, hier nicht am falschen Ende zu sparen und eine entsprechende Türausstattung zu wählen, hierzu gehören auch Komfort-Komponenten wie Panikschlösser oder Türfeststeller. Besonders sollte auf eine Senioren- oder behindertengerechte Ausstattung geachtet werden. Zusätzlich sollte unbedingt auch eine Einbruchhemmung vorgesehen werden.
Eine Nachrüstung ist entsprechend teurer und kann optisch nicht mit einem unmittelbar vorgesehenen Schutz konkurrieren. Die Gefahr eines Wohnungseinbruches sollte auch nicht unterschätzt werden, auch wenn Wohnungseinbrüche in den letzten 15 Jahren in Deutschland um rund 50 Prozent zurückgegangen sind. Gerade in 2009 ist in vielen Bundesländern ein Anstieg der Delikte zu verzeichnen, besonders der Tageswohnungseinbruch hat stark zugenommen.
Die Zahl der erfassten Wohnungseinbrüche zeigt die Tabelle 1: Besonders wichtig: Erfasst werden auch Einbruchversuche. Durch jahrelange Aufklärungsarbeit der kriminalpolizeilichen Beratungsstellen und Initiativen der Hersteller wurde eine Steigerung der verhinderten Einbrüche auf heute 38 % erreicht. Dieser Wert zeigt deutlich, dass sich die Investition in eine einbruchhemmende Ausstattung lohnt.
Der Außentür kommt dabei natürlich eine besondere Bedeutung als zentraler Punkt des Hauses zu. Alle Komponenten wie Türmaterial, Füllung, gegebenenfalls Verglasung, Schloss, Schließzylinder, Beschlag und Bänder müssen zusammenwirken und unterschiedlichste Angriffmechanismen, welche angewendet werden können, standhalten. Nur abgestimmte Komponenten garantieren einen wirksamen Schutz.
Die Normen zur Ermittlung der vorhandenen Einbruchhemmung – immer noch im Status von Normentwürfen ENV 1627 bis ENV 1630 – legen Prüfungen am kompletten Element fest.
Darüber hinaus müssen Schließzylinder und Türbeschläge als besonders wichtige Komponenten der Tür noch gesondert einen speziellen Nachweis in Form einer Zertifizierung aufweisen, um in den Empfehlungslisten der Kriminalpolizei aufgenommen zu werden.
Fazit
Der Markt für Außentüren entwickelt sich positiv. Der hohe Anteil der Außentüren im Sanierungsbereich schafft einen stabilen Markt gegen Schwankungen in der Neubautätigkeit. Auch im Innenbereich lohnt sich der Einsatz höherwertiger Türen. Technisch anspruchsvolle Lösungen bieten einen Mehrwert, der sich unmittelbar bei der Nutzung, den Folgekosten oder einem verhinderten Einbruch auszahlt. ■
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