Ein Bahnhof aus roten Sandsteinquadern wurde um 1870 – in spätklassizistischer Tradition – erstellt. Markant für diesen Stil sind die Gewände aus Sandstein für Türen und Fenster. Die Rundbögen und Sprosseneinteilung geben der Gebäudeansicht ein feingliedriges Aussehen.
Nach eingehender Prüfung wurde ein neues Konzept aus der Taufe gehoben: Neben einer Wartezone für Bus- und Bahnreisende sollten zwei E
kleinere Lichtspielräume und ein Schnellrestaurant entstehen. Eine zeitgemäße Toilet-tenanlage stand neben der optischen Verkürzung der langen Wartehalle als weitere Forderung im Raum. Ohne allzu große Eingriffe in die Bausubstanz war auch der Zugang zum Obergeschoß vernünftig zu lösen.
Mit diesen Vorgaben konzipierte Ulrich Steffan ein Schnellrestaurant als Abschlußarbeit an der Fachschule für Holztechnik, Stuttgart, in der Klasse Martin J. Stumpf.
Beim Eintritt durch den Haupteingang auf der Ostseite erschließt sich zunächst ein ca. 15 m² großer Vorraum (Windfang). In Südrichtung eröffnet sich hinter einer Glastür ein ca. 32 m² großer Raum als Foyer des Lichtspielhauses und Zugang zum Treppenhaus. Von hieraus gelangt man zu den zwei kleinen Kinos mit max. 65 bzw. 32 Besuchern. In westlicher Richtung betritt man durch eine Doppeltür einen Wartebereich mit sechs Sitzplätzen für Reisende auf der rechten Seite. Vom Vorraum aus erschließt sich nach rechts ein kleiner Nichtraucherraum des Restaurants. Von da aus gelangt man in den Haupt-raum des Restaurants – ein ca. 66 m² großer, 4,50 m hoher, nahezu quadratischer Raum. Auf der Nordseite erschließt ein direkter Zugang von außen den Raum. Entgegengesetzt befindet sich die Küchen- und Lagerzone sowie die Ausgabe.
Kernstück der Möblierung ist das Center – es vereinigt raumtrennende Funktion mit der Möglichkeit, daß dort mindestens 14 Gäste sitzen oder stehen können. Durch die üppige Bepflanzung wird die raumtrennende Wirkung unterstützt und der individuelle Abstand kann minimiert werden. An der Nordwand schlägt ein Steh-/Sitztisch mit ähnlicher Optik den Bogen zum Center. Daran anschließend sind links und rechts feste Tische angeordnet. Die Ost- und Westwand sind nahezu spiegelbildlich mit Tischen und Stühlen bestückt.
Die Südwand nimmt den Zugang von Raum 2, eine Servicestation sowie die Ausgabe-Theke auf. Die Deckengestaltung beschränkt sich aufgrund der Architektur auf ein pyramidenförmiges, abgehängtes Deckenfeld. Durch die gewählte Form soll das Feld schweben und gleichzeitig die stirnseitigen Lüftungseinlässe verbergen. Die ELüftungsauslässe sind in den integrierten Downlights unsichtbar untergebracht.
Hinter dem Durchgang aus Sandstein erschließt sich der Nichtraucherbereich mit einer Tischgruppe und Eckbankanlage an der Fensterseite. Vor der neu eingefügten südlichen Wandscheibe bildet eine Tablettstation mit Bepflanzung den Abschluß. Auf der einen Seite wird auch das ganz junge Publikum verwöhnt: Eine Eisenbahn, bestehend aus einer zu erkletternden Dampflok und zwei Waggons. Die Wagen sind als erhöhter Eßplatz für jeweils zwei „hungrige Mäuler“ zu nutzen. n
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