Am Ende des Winters 1999/2000 blickt Deutschlands Handwerk auf eine deutlich bessere Umsatzsituation als im Vorjahr. Im Jahr 1999 sprachen 23,5 % der Betriebe von Umsatzsteigerungen – 2000 sind es 30 %. Umsatzrückgänge haben in diesem Jahr 25,9 % des Handwerks hinzunehmen, 1999 waren es noch 30 %. Die kräftigsten Zugänge verzeichnen die Metall- und Elektrohandwerke (30,7 %) und vor allem die Sektoren Holz und Kunststoff (35,1 %; Vorjahr 22,7 %). Erfreulich ist, dass sich selbst der Bau in Deutschland verbessern konnte (22,9 %) und sogar das Bekleidungshandwerk ein wenig besser dasteht (28,4 %).
Die Preise für Handwerksleistungen sind in Deutschland kaum gestiegen: 1999 berichteten 9,2 % der Handwerksbetriebe in Deutschland von gestiegenen Preisen, 2000 sind es 12,7 %. Das Bau- und Ausbaugewerbe, das am ehesten „bessere Preise“ gebrauchen könnte, befindet sich mit 6,5 % der Betriebe mit Preissteigerungen am unteren Ende aller Branchen.
Die positive konjunkturelle Entwicklung hat wenig Einfluss auf den Personalbestand beim Handwerk gezeigt. 1999 sprachen 19,5 % der befragten Handwerksbetriebe von Personalaufstockungen – 2000 sind es 20 % – immerhin ein kleiner Lichtblick.
Die aktuelle Geschäftslage des Handwerks in Deutschland, wie sie von der Umsatzsituation, der Preisentwicklung und dem Personalbestand bestimmt wird, zeigt eine markante Trennung zwischen Ost und West. Bei allen drei Merkmalen weisen Ostdeutschlands Handwerksbetriebe negative Salden auf. Diese werden auch von leichten Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr nicht ausgeglichen.
Auch wenn die Preise nicht in den Himmel wachsen, sehen jetzt mehr Betriebe als 1999 in Zukunft eine verbesserte Ertragslage. o
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