Das von der malaysischen Holzindustrie ins Leben gerufene Label des Malaysian Timber Certification Council (MTCC) garantiert laut Selbstdarstellung, dass das Holz aus „nachhaltiger Forstwirtschaft“ stamme. Robin Wood rät vom Handel mit MTCC-zertifiziertem Holz ab, weil das Siegel nach Auffassung der Umweltorganisation keinen geeigneten Nachweis für eine ökologisch verträgliche und sozial gerechte Herkunft von Holz darstellt.
Vor allem öffentliche Auftraggeber, wie Bund und Länder, wollte der malaysische Minister während einer dreitägigen Werbetour durch Deutschland überzeugen, bei ihren Bauvorhaben auf Tropenholz mit MTCC-Label zu setzen.
Darauf hereingefallen sei, so Robin Wood, die Stadt Hamburg. Dort ist Holz mit MTCC-Label seit August dieses Jahres für öffentliche Baumaßnahmen freigegeben. Die Umweltorganisation unterstützt die Proteste malaysischer UreinwohnerInnen gegen den Council. Ihre Kritik richtet sich in erster Linie dagegen, dass der MTCC sie im Zertifizierungsprozess übergeht, ihre Landrechte missachtet und dafür sorgt, dass sie die Wälder nicht mehr wie gewohnt nutzen dürfen, etwa um Holz einzuschlagen, zu jagen oder zu fischen. Der MTCC hat dem Holzkonzern Samling ein Zertifikat ausgestellt, obwohl ein Waldgebiet forstwirtschaftlich ausgebeutet werden soll, das die Penan zum Überleben brauchen.
In einem Protestbrief, der dem Hamburger Bürgermeister überstellt wurde, fordern 13 Oberhäupter der Penan Ole von Beust auf, „sicherzustellen, dass die Stadt Hamburg kein Holz aus unseren Wäldern mehr verwendet, weil dieses Holz von unseren Gemeinschaften gegen unseren erklärten Willen gestohlen wurde.“
„Die Raubbau-Unternehmen, die es zu verantworten haben, dass viele malaysische Wälder dem Erdboden gleich gemacht worden sind, ziehen heute die Fäden beim MTCC“, sagt Tropenwaldreferent Peter Gerhardt von Robin Wood.
Teilen: