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Virtuell zum Meisterstück

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Virtuell zum Meisterstück

Seit Jahren legt die Meisterschule Schwäbisch Hall bei der Ausbildung von Schreinermeistern einen besonderen Schwerpunkt auf die fachgerechte und aktuelle Umsetzung der C-Techniken. Hier ein Beispiel wie mit Hilfe moderner Technik die Gestaltung und der Materialeinsatz optimiert, die Fertigungszeichnungen einfach erstellt sowie der Schablonenbau und die Fertigung vereinfacht und verbessert werden kann.

Mit der Erkenntnis, daß die CAD-Technik auch im Schreinerhandwerk die zukünftige Technologie sein wird, wurde in den vergangenen Jahren von der Lehrerschaft der Meisterschule Schwäbisch Hall die neuesten Entwicklungen und Trends aufmerksam verfolgt und Ausschau nach einem geeigneten Programm gehalten. Bei der Auswahl eines neuen 3D-CAD-Systems stand die frei definierbare Möbelkonstruktion im Vordergrund, jedoch sollten auch selbst konstruierte Möbel als zukünftige Varianten gespeichert werden können. Intensiv wurden geeignete Systeme miteinander verglichen. Durch die CAD-Erfahrungen im 2D-Bereich – viele Jahren wurden an der Meisterschule mit dieser Technik nahezu alle Meisterstücke gezeichnet – konnte relativ schnell ein für die Meisterschule geeignetes 3D-CAD- und Designsystem gefunden und beschafft werden.

Der Einsatz der neuen Software erschloß dem Lehrpersonal und den Meisterschülern eine völlig neue Welt. Die Erstellung von virtuellen Möbeln war nun zu verwirklichen: So lag nichts näher, als das zukünftige Meisterstück vor der Fertigung zu visualisieren. Es war nun möglich, die Wirkung von Form und Farbe schon vor der Fertigung so real wie möglich zu sehen. Das Meisterstück bekam durch die Belegung mit verschiedenen Materialien und der Ausleuchtung des Raumes Farbe, Struktur, Glanz und Schatten. Durch die Betrachtungsmöglichkeit in jeder beliebig einstellbaren Perspektive konnte die Raumwirkung des zukünftigen Meisterstücks millimetergenau anschaulich gemacht werden. Die Ergebnisse sind beeindruckend. Das Beispiel des Meisterschülers Klaus Hinderer aus dem Meisterkurs 1997 zeigt, daß Realität und virtuelle Welt nahe beieinander liegen.
Optimaler Nutzen
War zuerst die Visualisierung, also die Erstellung der virtuellen Bilder, der Hauptgrund, ein Meisterstück dreidimensional zu zeichnen, so stellte sich sehr schnell heraus, daß sich mit einem echten 3D-CAD-System weitere Nutzungsmöglichkeiten ergeben. Durch die fachgerechte Konstruktion im dreidimensionalen Raum können Konstruktionsfehler im Vorfeld ausgeschaltet werden. Ein wesentlich größerer Vorteil ergibt sich daraus, daß in jeder beliebigen Ebene das Möbel geschnitten werden kann. Die sich daraus ergebenden Schnittflächen werden dabei im gleichen CAD-System zu 2D-Schnittzeichnungen generiert. Eine an der Meisterschule erstellte 2D-Bibliothek für den Möbelbau erleichtert den Meisterschülern beim Zeichnen von Normteilen wie Dübel, Lamello usw. das Arbeiten. Mit dem Ausplotten von Zeichnungen im Maßstab 1:1 auf einem großen Tintenstrahlplotter erhalten die Schüler eine Zeichnung, die dem ehemaligen Brettriß gleich kommt. Für die „Meisterstückzeichnung“ werden anschließend die Schnitte auf die Papierformate DIN A1 oder DIN A2 durch Schnittunterbrechungen zurechtgeschnitten.
Eine weitere Nutzungsmöglichkeit ist die Erstellung von CNC-Programmen. Mit der Ausgabe von DXF-Dateien können die zuvor gezeichneten Konturen problemlos mittels eines Postprozessors dem CNC-Bearbeitungszentrum übergeben werden. Allen Schülern ist es erlaubt, die für das Meisterstück notwendigen Urschablonen auf dem CNC-Bearbeitungszentrum selbständig unter Aufsicht eines Lehrers zu fräsen. So werden von den Meisterschülern jährlich ca. 100 bis 150 Schablonen auf dem CNC-Bearbeitungszentrum gefertigt. Die Arbeitsvorbereitung des Meisterstücks erfolgt so mit der Integration von modernster Technik in Verbindung mit neuen organisatorischen Hilfsmitteln.
CAD-Systeme sind nicht nur für die Konstruktion eines Möbels wichtig, sondern sie sind heute auch Lieferanten für die Daten der Auftragsvorbereitung, z.B. Stücklisten und CNC-Daten. Auch komplette Kalkulationen können aus 3D-Zeichnungen generiert werden. Nicht zu unterschätzen ist die verkaufsunterstützende Bedeutung der CAD-Präsentation. Der Zuschlag für einen Auftrag hängt heute schon – und in der Zukunft wohl noch mehr – von einer gelungenen Visualisierung des zu fertigenden Produktes ab. E
Die Voraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz neuer Technologien an einer Schule war und sind ein überdurchschnittliches Engagement von Lehrern und Schülern. Nur durch ein zusätzliches Arbeitsangebot der Lehrer und die Annahme des Angebots durch die Schüler können diese vorgestellten Ergebnisse erreicht werden.
Durch das Öffnen der EDV-Räume in der unterrichtsfreien Zeit sowie der Beschaffung von modernsten PC-Systemen unterstützt der Landkreis Schwäbisch Hall als Schulträger die hohen Ziele der Meisterausbildung in Schwäbisch Hall. Auch die prüfende Handwerkskammer befürwortet die zukunftsorientierte Ausbildung an der Meisterschule Schwäbisch Hall, da diese die notwendige Fortentwicklung der Handwerksbetriebe unterstützt. n
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