Trotz ungünstiger Baunachfrage gelang es der Interpane Gruppe im vergangenen Jahr den Absatz und Umsatz zweistellig zu steigern. Insgesamt wurden 1999 über 11 Mio. m² veredeltes Glas abgesetzt. Unter Einbeziehung des Neuerwerbs, des Isolierglas-Werkes Hoerdt (Elsaß), stieg der Gruppenumsatz vor Konsolidierung um 16,3 % auf 292 Mio. Mark. Bereinigt um die Akquisition erhöhte sich der Umsatz um 10,6 %. Interpane rechnet für 1999 mit einem Jahresüberschuss von 11,1 Mio. Mark (Vj. 10,5 Mio. Mark). Das Gesamtergebnis sei aufgrund des andauernden Preisdrucks zufriedenstellend, teilte der Interpane Vorstand, Bernd Kramer und Manfred Dittmar anlässlich der Jahrespressekonferenz 99 im Dezember mit.
In jetzt elf Werken an neun Standorten in Deutschland, Österreich und Frankreich beschäftigt die Interpane Gruppe 774 Mitarbeiter.
Auch 1999 hätten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ungünstig gestaltet: Wäh-rend im Wohnungsbau in Westdeutschland leichte Erholungs-tendenzen erkennbar sind, zeigten die Indikatoren in den neuen Bundesländern weiter steil nach unten. Der Rückgang im Fenster- und Fassadenmarkt sei jedoch 1999 mit einem Minus von 1 % weniger drastisch als zunächst angenommen.
Die Sparte beschichtetes Basisglas erreichte mit über 9 Mio. verkauften Quadratmetern ein Absatz-Plus von 17,4 %. Der Umsatz stieg um 17,2 % auf 104,2 Mio. Mark. Das Geschäftsfeld Isolierglas (2 Mio. m²) hält mit 157 Mio. Mark nach wie vor den höchsten Umsatzanteil. Nach wie vor ungebrochen sei die Nachfrage bei hochwertigem Sicherheitsglas (ESG/VSG).
Interpane Solar erwirtschaftete einen Umsatz von 3,8 Mio. Mark und sei mit sunselect, einem selektiven Absorberband, marktführend in Deutschland.
Innovation: iplus 1,0
Interpane setze, so Bernd Kramer, konsequent auf Innovationen: Im November 1999 konnte das Premiumglas iplus 1.0 präsentiert werden. Mit dem k-Wert von 1,0 W/m²K nach DIN EN 673 setzt dieses ab Herbst 2000 lieferbare Warmglas neue Maßstäbe. Auch „schaltbare Verglasungen“ sollen in diesem Jahr Serienreife erlangen.
Mit Blick auf den europäischen Markt erfolgte der Erwerb des Isolierglaswerkes Hoerdt (nahe Straßburg) in Frankreich. Strategische Ziele des Zukaufs sind unter anderem die Verstärkung der Marktpräsenz im südwestdeutschen Raum und der gezielte Ausbau des französischen Regionalmarktes.
Für 2000 wird erstmals seit 1994 wieder ein leichter Anstieg der Bauinvestitionen erhofft. Eine Besserung für die Glas- und Fensterbranche könne, so Interpane, wegen der Überkapazitäten jedoch erst mittelfristig erwartet werden. Ein hohes Nachfragepotential für Isolierglas bestehe weiterhin im Baubestand. Durch die von Interpane initiierte Aktion „Energetische Gebäude-Modernisierung“ wird eine zusätzliche Belebung dieses Segmentes erwartet. o
Teilen:
