Deutschland liegt bei den Anstrengungen zum Schutz der Wälder im Vergleich mit 20 europäischen Ländern nur im Mittelfeld. Dies ist das Ergebnis einer Studie der WWF-Deutschland. Pluspunkte sammele die Bundesrepublik vor allem im soziokulturellen Bereich und bei der Bewirtschaftungsweise, negativ wirke sich der Mangel an Schutzgebieten und die Luftverschmutzung aus.
Zu den positiv bewerteten Sozialleistungen des deutschen Forstes gehört, dass der Wald für die Bevölkerung als Erholungsraum nutzbar ist und, dass die Gewässer im Wald geschützt werden. Positiv beurteilt wurde ebenfalls, dass in den Wäldern nicht mehr Holz geschlagen wird als jährlich nachwachsen kann und, dass naturferne Forste groß-flächig zu naturnahen Mischwäl-dern entwickelt werden.
Nachholbedarf besteht jedoch bei der Ausweisung von Schutzgebieten: Weniger als 1 % der deutschen Wälder ist von der Nutzung ausgenommen und steht Tieren und Pflanzen als ungestörter Lebensraum zur Verfügung. Und schließlich verzeichnet die Studie immer noch eine hohe Belastung durch Luftverschmutzung, vor allem durch Stickoxide.
Insgesamt kommt der WWF zu dem Schluss, dass alle europäischen Länder ihre Wälder vernachlässigen. Selbst die Schweiz, die an der Spitze steht, erhielt nur 62 von 100 möglichen Punkten. Der Durchschnitt liegt bei 52 Punkten. o
Teilen: