Maibaum und Christbäume, Heilige Haine und 100-jährige Linden – die Bedeutung der Bäume scheint so vielschichtig wie die Anzahl ihrer Jahresringe. Als Naturdenkmäler prägen sie Landschaften, als Rohstoff werden sie streng nach ökonomischem Kalkül ausgebeutet. Worin nur wurzelt die Faszination für dieses wertvolle Symbol?
In dem Buch „Mythos Baum“ spannt die Biologin Doris Laudert den Bogen von der Kulturgeschichte des Waldes zu seiner mythologischen Bedeutung und beschreibt in 40 Baumporträts die biologischen, kulturhistorischen und anekdotischen Aspekte heimischer, mediterraner und exotischer Gehölze. Sie beschreibt die Wichtigkeit des Rohstoffes Holz in der Antike und schildert, wie sich das Bild des Waldes wandelte, als Erdöl den Brennstoff Holz ablöste. Spätestens beim Thema „Baum im Mythos” wird deutlich, dass es in jeder Kultur Bäume gibt, um die sich Jahrtausende alte Sagen ranken. Doris Laudert erinnert an vertraute Bräuche und erläutert die Bedeutung von Schicksal-, Stamm- und Standesbäumen. Vom Ahorn bis zum Zitronenbaum wird jeder Baum mit historischen Abbildungen, typischen Fotografien und im Text auf mehreren Seiten vorgestellt.
Mythos Baum – Geschichte, Brauchtum, 40 Baumporträts von Doris Laudert – 256 S., 158 Farbfotos, 130 s/w-Fotos, geb., 19,95 Euro, ISBN 3-405-16640-3, BLV Verlagsgesellschaft, München 2003
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