Weichenstellung

Die Pilkington-Flachglas AG zieht Konsequenzen aus der noch immer spürbaren Rezession in der Glasbranche und aus den veränderten Marktanforderungen: Das Gelsenkirchener Traditionsunternehmen will sich künftig verstärkt auf die Produktion von Basisglas und hochwertigen Halbzeugen, sowie auf die Herstellung konkurrenzfähiger Spezialprodukte konzentrieren. Bereits im vergangenen Jahr tätigte die Pilkington Flachglas AG am Standort Gelsenkirchen umfangreiche Investitionen für die Ansiedlung einer modernen Hochleistungs-Kathoden-Zerstäubungsanlage (HKZ) zur Glasbeschichtung sowie für den Ausbau der Produktionslinie von Verbund-Sicherheitsglas (VSG) im sogenannten „Jumbo“-Format (6 m x 3,21 m). Außerdem soll der kontinuierliche Ausbau des Brandschutzglasbetriebes, in dem die am Weltmarkt führenden Produkte Pyrostop® und Pyrodur® gefertigt werden, die Basis für künftiges Wachstum schaffen. Rund 5000 m2 dieser Brandschutzgläser werden übrigens für den Umbau des Berliner Reichstages geliefert. Auch die am begonnene Großreparatur der Floatanlage in Weiherhammer soll dazu dienen, die Effizienz dieser Anlage merklich zu verbessern. Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg in die Zukunft ist der Bau der größten Solarfabrik der Welt am Standort Gelsenkirchen: Als Gemeinschaftsprojekt der Pilkington Solar International GmbH, Köln, und der Deutschen Shell AG, Hamburg, und mit Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen wird dort bis Mitte 1999 eine Produktionslinie für Solarzellen mit einer Jahreskapazität von 25 MW entstehen. Rund 300 neue Arbeitsplätze sollen dort geschaffen werden. Doch auch schmerzhafte Schritte waren unumgänglich: Zum 31. März 1998 wird der Konzern seine Isolierglasproduktion im Werk Gelsenkirchen einstellen. Dieser Schritt, der den Verlust von rund 200 Arbeitsplätzen bedeutet, sei auf eine stark veränderte Marktsituation zurückzuführen: Isoliergläser werden heutzutage mit kürzesten Lieferfristen von regionalen Anbietern hergestellt und vertrieben. Auch einige der d