Eine anspruchsvolle Arbeitsprobe entwickelte der Prüfungsausschuß der Schreinerinnung Traunstein zur letztjährigen Gesellenprüfung. Der Zeitschriftenständer besticht vor allem durch seine Gestaltung und die gelungene Materialkombination Buche – Multiplex – Aluminium.
Bei 65 Prüflingen kam es vor allem darauf an, daß der reibungslose Ablauf der Prüfung in den Bank- und Maschinenräumen gewährleistet war. Da vor allem die Maschinenprüfung enorm viel Zeit beansprucht, mußte darauf geachtet werden, daß die Maschinenarbeiten an den Einzelteilen gleich am Anfang, aber auch bis kurz vor dem Zusammenbau noch gemacht werden konnten. Die Einsatzfräsung an den Füßen war der Schwerpunkt der Maschinenprüfung.
Aber auch die Handarbeiten an diesem Prüfungsstück ließen einen individuellen Arbeitsablauf zu. Da viele verschiedene Verbindungen anfielen, die aber relativ schnell herzustellen sind, konnte jeder Prüfling nach Beendigung der Anreißarbeiten den Arbeitsablauf seinen persönlichen Vorstellungen anpassen, ohne daß durch eine gerade besetzte Maschine oder Verleimarbeiten Wartezeiten entstanden.
Ein weiterer Problembereich bei diesem Stück waren die umfangreichen Putz- und Schleifarbeiten, die von vielen Prüflingen unterschätzt wurde.
Es bleibt noch anzumerken, daß dieses Prüfungsstück bereits auf die neue Ausbildungsverordnung abgestimmt ist, die seit dem 1. August ‘97 gültig ist. Darin wird unter § 9, Gesellenprüfung, gefordert:
Drei Arbeitsproben in max. sieben Stunden. In Betracht kommen:
- a)die Herstellung eines Werkstücks mit mindestens zwei unterschiedlichen Verbindungen
- b)Einrichten, Rüsten und Bedienen einer stationären Maschine
- c)eine der folgenden Arbeitsproben:
•Einlassen und Montieren eines Beschlages
•Herstellen eines Furnierbildes
•Bearbeiten von Kunststoffen von Hand oder mit Maschinen
•Einpassen und Einbauen eines Fertigteils oder eines Halbzeugs.
Die Arbeitsproben sollten sinnvollerweise an einem Werkstück ausgeführt werden. Die Arbeitsproben a) und b) sind Pflicht. Von den Vorschlägen in c) kann wahlweise eine ausgesucht werden.
Wie Fachlehrer Hans Schupfner von der staatlichen Berufsschule in Traunstein betonte, sind die Anforderungen der neuen Ausbildungsverordnung bei diesem Zeitschriftenständer exakt getroffen. n
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