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Zu Weiß kommt Schwarz

Internationale Möbelmesse 2009
Zu Weiß kommt Schwarz

Auch ohne Abwrackprämie, staatliche Unterstützung und gegen den allgemeinen Trend, ist die Möbelindustrie durchaus positiv gestimmt und optimistisch. Die Wertigkeit guter Möbel sowie frisches Design steht bei immer mehr Menschen und Käufern hoch im Kurs. Aber viel Neues gab es nicht! Auffällig waren wenig Holzmöbel und wenn Holz, dann zur Akzentuierung, viel lackiertes Glas – meist in Weiß oder Schwarz –, asymmetrische Formen und Fronten mit breiten Fugen.

Wer aufregende Neuigkeiten von der imm 2009 sucht, könnte auch die Zeitschriftenstapel oder unseren Bericht zur letztjährigen Möbelmesse (BM 4/2008) durchsehen. – So oder ähnlich, lässt sich das Messegeschehen in diesem Jahr beschreiben. Nicht nur die Messestände, nein, auch die Möbel ähneln den Vorgängern. Ganz dem Möbeltrend – wenn es denn einen gibt – folgend, zeigt die Messe lediglich im Dekorations- und Akzentbereich ihre Innovationsfreudigkeit. Die Formensprache ist weiterhin sehr schlicht und es dominieren liegende, rechteckige, oft sehr breite Möbel. Die Neuerung ist, dass diese durch ungewohnte Winkel, abgeschrägte Flächen oder Applikationen raffinierter wirken. Themen, wie Nachhaltigkeit und Ökologie, im materiellen sowie auch ästhetischen Sinne, sind wichtiger geworden und rücken ins Blickfeld. Alles muss möglichst echt sein, echt aussehen oder sich echt anfühlen.

Farben
Zum absolut marktbeherrschenden Weiß als Möbelfarbe gesellt sich in diesem Jahr Schwarz. Dieser Trend resultiert aus der Suche nach Langlebigkeit und Nachhaltigkeit. Weiß und Schwarz, auch in Kombination, lassen dem Verbraucher größtmöglichen Freiraum für die Gestaltung durch Farben und Dekorationen. Gedeckte Wandfarben, wie beispielweise Ocker, Grau, Braun oder Blau-Grün verleihen eine wohnliche Atmosphäre und vermitteln ein Gefühl von Geborgenheit. Das messebestimmende Thema Nachhaltigkeit findet sich auch in der Farbauswahl wieder: Zurück zur Natur und weg von plakativen Pop-Art-Flächen mit ganz schrillen Farben. Gelb, Orange, Pink, Grünblau und weiterhin Brombeere sind meist nur in Möbeldetails oder Accessoires zu entdecken.
Licht
Als farbgebendes Element wird Licht heute in vielen Facetten intelligent zur Untermalung verschiedenster Stilrichtungen eingesetzt.
Versteckte oder integrierte Lösungen ermöglichen es, Oberflächen stimmungsvoll zu beleuchten, Detaillösungen fein zu akzentuieren, Flächen kunstvoll zu inszenieren und Möbel zu beleben. LEDs, Nischenbeleuchtungen oder filigrane Lichtkonstruktionen machen weitaus mehr, als einen Raum zu erhellen – sie sind essentieller Bestandteil der Möbelgestaltung geworden.
Glas
Lackiertes Glas hat – neben den Hochglanzflächen – seinen Stellenwert innerhalb der Möbelfronten und -oberflächen noch weiter ausgebaut und wird trendbewusst eingesetzt. Es wird größtenteils flächig in klarem Weiß oder Schwarz eingesetzt. Im Materialmix allerdings brilliert die Glasoberfläche als Akzent und unterstützt in schlichten Natur- oder knalligen Farbtönen die Lebendigkeit des Möbels.
Möbel
Ecken und Kanten machen Menschen attraktiv und einzigartig – in diesem Jahr verleihen Ecken und Kanten auch Möbeln einen besonderen Charakter. Schrägen und Winkel sind die wohl auffälligste Neuerung in der Möbelgestaltung. Wie ein roter Faden ziehen sich asymmetrische Formen produktübergreifend durch das Design – eine Dimension für die Zukunft?
Nach jahrelangem Bemühen um möglichst filigrane Frontfugen (am liebsten nur wenige Millimeter), beobachteten wir in diesem Jahr das genaue Gegenteil. Bedingt durch die grifflosen Türen und Auszüge wurden große Fugen zwischen Korpus und Tür oft nötig, die jetzt auch eine Fortsetzung in senkrechten Fugen finden – da, wo sie nicht nötig sind. Wie in einem Raster angeordnet setzen viele Designer auch zwischen den Fronten auf deutliche, bis 40 mm breite Schattenfugen. Präsent und gewollt dominant bildet sich somit eine innovative Optik als Element der Frontgestaltung.
Der Begriff Materialmix wurde in diesem Jahr seinem Sinn wirklich gerecht. Verschiedene Farben und Glanzgrade wurden mit Glas, Spiegel, Chrom, Edelstahl, Echtholz und MDF auf völlig neue Art und Weise in einem Möbel kombiniert. Lebendige Gestaltung, frische Farben und mutige Kombinationen stachen aus dem Einheitsbrei der kubistischen, schlichten Möbel hervor und die Experimentierfreudigkeit, beispielsweise bei Kettnaker, fand bei vielen Messebesuchern Zuspruch.
Holz
Holz war als Gestaltungselement in den Hallen 10 und 11 kaum zu finden. Wenn Holz eingesetzt wurde, dann als prägnantes Detail oder rustikales Accessoire. Insgesamt sind Exoten rückläufig. Weiterhin angesagt sind Wenge, Eiche, Ast-Eiche und vor allem Nussbaum. Ebenfalls rückläufig, aber noch erwähnenswert, waren die heimische Buche und Kernbuche. Versetzt verleimte Massivholzfronten und Flächenfräsungen unterstreichen den authentischen Charakter des Holzes. Liegende Wandvertäfelung aus Holz vermitteln ein angenehmes Raumklima und setzen Akzente. Am eindrucksvollsten zu sehen war dies in Form einer Spaltholzwand. Traditionelle Schindeln in dieser neuen Form und Anwendung machen Spaß und zeigen, dass Holz auch abseits von Après-Ski-Hütten eingesetzt werden. Nicht nur aus ökologischen Gründen erfreut sich die geölte Oberfläche weiterhin großer Beliebtheit. Auch in punkto Lack wird auf natürliche Optik Wert gelegt. Und bei Echtholzprodukten waren oft super-matte Lacke zu sehen.
Form follows Fernseher
Einer für alles, alles in einem. Wie viel Funktion verträgt ein Möbelstück? Es scheint fast so, als ob die Anzahl der im Haus befindlichen technischen „Spielzeuge“ zum Maß der Dinge geworden ist. Out ist, wer heutzutage seinen MP3-Player nicht mit dem Sofa verbinden kann, eine Dunstabzugshaube ohne Fernseher oder keine eigene Air-Condition für die Sockenschublade hat. Es muss ein ungeheures Marktpotenzial vorhanden sein, da wirklich eine breite Masse von Herstellern, z. B. Flatscreens in jeder erdenklichen Art und Weise zu verbauen versucht. Dass diese Symbiose aus Technik, Material und Konstruktion aber auch sinnvoll und intelligent gelöst werden, zeigte die Firma Voglauer mit dem Möbelstück i-panel – ein pfiffiges Multimediamöbel.
Fazit
Die privaten Räume werden im immer schnelllebiger werdenden Alltag zum behaglichen Rückzugsort. Küche, Essplatz und Wohnzimmer verschmelzen immer mehr zu einer Einheit. Satte, warme Wandfarben sorgen für Geborgenheit und schaffen Vertrautheit. Hochwertige Materialien sind genauso angesagt wie raffinierte Technik. Die Möbel, meist in Schwarz und/oder Weiß, bilden die Basis eines individuellen Wohnumfeldes und integriert sich möglichst langlebig in die private Wohnlandschaft. Flexibilität und Individualität wird durch austauschbare Tapeten, Dekorationen und Accessoires kontrastreich erlangt. ■
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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