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Zum Vorteil aller Akteure

Mehr Qualität in der CNC-Anwenderschulung
Zum Vorteil aller Akteure

Kontinuierliche Innovationen in der CNC-Maschinentechnik führten in den letzten Jahren zur stetigen Ausweitung der Bearbeitungs- und Einsatzgebiete computergesteuerter Holzbearbeitungsmaschinen. Die Ausbildung der Mitarbeiter hinkt dieser Entwicklung hinterher. Die Potenziale der CNC-Technik können jedoch nur mit gezielter Schulung der Anwender bzw. des Bedienpersonals voll ausgeschöpft werden.

Die Autoren: Dipl. Berufspäd. Heiko Führer (links) und Dipl. Berufspäd. André Osterheider

Die komplexe Maschinentechnik sowie die zahlreichen Anwendungssituationen bei der Bearbeitung verschiedener Materialien und Werkstückgeometrien bedeuten für den Anwender eine besondere Herausforderung.
Er muss in der Lage sein, die Maschine selbstständig zu bedienen, Werkstückgeometrien in ihre Grundelemente zu zerlegen, sämtliche Bearbeitungsschritte zu programmieren und auftretende Problemsituationen zu beheben.
Erwerb von CNC-Handlungskompetenz
Für den sicheren Umgang mit der jeweiligen Maschine und zur Gewähr einer möglichst wirtschaftlichen Produktionsweise benötigt der Anwender fachliche und methodische Kompetenzen, die in ihrer Summe die „CNC-Handlungskompetenz” bilden:
• fertigungstechnisches Grundwissen zur Holzbearbeitung
• allgemeines Grundwissen zur CNC-Technik
• Spezialwissen über die zu bedienende Maschine
• Vorgehensweisen zur Lösung auftretender Fertigungsprobleme.
Da es den standardisierten Ausbildungsweg zum „CNC-Anwender” nicht gibt, muss CNC-Handlungskompetenz als Ergebnis verschiedener Bildungsmaßnahmen betrachtet werden.
Bild 1 verdeutlicht, welche der oben genannten Fähigkeiten in der beruflichen Erstausbildung (Berufschule/Betrieb), in über-betrieblichen Weiterbildungsangeboten (z. B. Gewerbe Akademie Freiburg, Handwerkskammern, …) und in Anwenderschulungen (Maschinenhersteller) erworben werden können, um souverän und wirtschaftlich an einer CNC agieren zu können.
CNC-Anwenderschulungen
Das Angebot dieser Dienstleis-tung von Seiten der Maschinenhersteller richtet sich in erster Linie an Kunden, die eine Maschine erworben haben und sich selbst bzw. ihre Mitarbeiter im Umgang mit der Maschine schulen lassen möchten. Erfahrungsgemäß stehen diese kostenpflichtigen Schulungsmaßnahmen jedoch auch anderen Interessierten der Holzbranche offen.
Grundsätzlich verbinden drei Personengruppen (Akteure) ihre Interessen mit der Anwenderschulung, wie Bild 2 zeigt.
Während die Unternehmer der Holzbranche als Käufer einer CNC-Maschine die Anwenderschulung häufig als notwendiges und zusätzlich zu finanzierendes Übel neben dem Maschinenkauf ansehen, sind die auserwählten Anwender des Betriebs auf eine möglichst ausführliche und gründliche Schulung angewiesen. Sie werden so in die Lage versetzt, nach Abschluss der Schulung und erfolgter Maschineneinführung im eigenen Betrieb effektiv produzieren zu können.
Unter Berücksichtigung der Bildungsangebote (Bild 1) wird deutlich, dass einige Teilnehmer von Anwenderschulungen bereits CNC-Kenntnisse aus grundlegenden Bildungsmaßnahmen wie der Tischler- oder Holzmechanikerausbildung mitbringen oder gar Weiterbildungszertifikate aus diesem Bereich vorweisen können. Andere kommen in der Anwenderschulung erstmalig mit CNC-Technik oder der Bedienung eines Computers in Be-rührung. Fehlendes Grundlagenwissen darf für die Anwender kein Grund zur Frustration sein; es fordert vielmehr die Maschinenhersteller dazu auf, ihre Schulungen auf das jeweilige Vorwissen der Schulungsteilnehmer abzustimmen. Somit kann es nicht allein darum gehen, technische Inhalte, bzw. Tipps und Tricks im Umgang mit einer Maschine zu vermitteln, sondern mit didaktischem und methodischem Verständnis zielgerichtet Wissen aufzubauen, um einen lang anhaltenden Lernerfolg sicher zu stellen. Ferner sollte unterschied-liches Vorwissen der Teilnehmer zu Beginn der Schulung aufeinander abgestimmt werden.
Unternehmen profitieren von Schulungen ihrer Mitarbeiter
Für den Unternehmer entstehen nach dem Erwerb einer CNC-Maschine durch den Zukauf der Dienstleistung „Anwenderschulung”, die von den Herstellern in der Regel optional angeboten wird, zusätzliche Kosten. Da aus betrieblichen Flexibilitätsgründen meist 2-3 Personen geschult werden, sind die Kosten nicht unerheblich. Hinzu kommen produktive Ausfallzeiten der Mitarbeiter während der Teilnahme an Schulungsmaßnahmen; diese dauern in der Regel zwischen 2 und 5 Tagen. Unter Betrachtung dieser Aspekte erhält Weiterbildung einen eher bitteren Beigeschmack.
Führt sich das Unternehmen allerdings die verschiedenen positiven Gesichtspunkte, die aus der Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter resultieren, vor Augen, so kann sich der im Bild 3 dargestellte positive Nutzen ergeben, der die Investitionskosten stark relativiert.
Dazu ein Beispiel: Fast jeder kennt die frustrierende Situation, sich selbstständig in die Handhabung einer neuen Software einzuarbeiten. Beginnend mit den ers-ten Versuchen nach dem „try and error-Prinzip”, folgt aufwändiges Nachschlagen in entsprechender Begleitliteratur. Die Begeisterung für die neue Software verfliegt jedoch schnell, wenn die Erstellung der einfachsten Grafiken oder Tabellen nicht gelingen will.
Übertragen auf die Ausbildung im Umgang mit einer CNC-Maschine wird leicht verständlich, dass ein gut ausgebildeter Mitarbeiter bedeutend motivierter und souveräner an seine Arbeit herangeht. Er hat in den Anwenderschulungen die zu programmierende Maschine kennen gelernt, kann in auftretenden Problemsituationen selbstständig reagieren und den direkten Kontakt zu kompetenten Ansprechpartnern der Maschinenhersteller nutzen.
Mit der Entscheidung für den vermehrten Einsatz innovativer Technik in der Produktion ist gleichzeitig die Notwendigkeit von Mitarbeiterweiterbildung verknüpft; sie muss vom Unternehmen als betriebliche Investition in die Zukunft angesehen werden.
Möglichkeit zur beruflichen Weiterbildung nutzen
Neben dem dargestellten positiven Nutzen für die Unternehmer, bietet die Anwenderschulung auch für den Facharbeiter interessante Möglichkeiten zur Erweiterung beruflicher Kompetenzen.
Neue Gestaltungsideen und Modetrends steigern die Vielfalt zu verarbeitender Materialien und fordern Veränderungen der alltäglichen Arbeitsprozesse.
Die Schnelllebigkeit heutiger Produkte und Bearbeitungsverfahren erfordert somit die kontinuierliche Weiterbildung eines jeden Mitarbeiters. Der erfolgreiche Abschluss einer Ausbildung bildet sicherlich eine gute Basis zur Ausübung des Berufs; es schließt sich jedoch ein lebenslanger Lernprozess an, für dessen Erfolg der Facharbeiter in erster Linie selbst verantwortlich ist.
Unter Berücksichtigung der derzeitigen Arbeitsmarktsituation in der Holzbearbeitungsbranche sollte jede Möglichkeit genutzt werden, eigene Kompetenzen durch den Besuch von Weiterbildungsmaßnahmen zu erwerben und sich entscheidende Vorteile gegenüber Mitbewerbern auf dem Arbeitsmarkt zu sichern. Der Einsatz von computergesteuerten Fertigungsmaschinen in der Holzverarbeitung hat sich in den letzten Jahren als zukunftsweisend herausgestellt. In Folge dessen ist der sichere Umgang mit dieser Technik sowie diverse Kenntnisse im EDV-Bereich, speziell der Umgang mit CAD/ CAM-Programmen, die sich immer enger mit der CNC-Programmierung verbinden, von großer Bedeutung.
Aus der Weiterbildungsmaßnahme „Anwenderschulung” ergeben sich für den Teilnehmer positive Nutzungsaspekte (Bild 4).
Um einen möglichst umfangreichen Nutzen aus der Weiterbildung zu ziehen, erscheint es wichtig, sich bereits im Vorfeld der Schulung über Inhalte zu informieren, um im eigenen Interesse eventuelle grundlegende Defizite bereits in der Vorbereitung auf eine Schulung ausgleichen zu können.
Umfangreiche Maschinentechnik anschaulich vermitteln
Maschinenhersteller sind als Anbieter der Anwenderschulung für Inhalt und Durchführung verantwortlich. Sie werden damit im Bereich der beruflichen Weiterbildung tätig und tragen einen wesentlichen Anteil zum Erreichen der CNC-Handlungskompetenz bei.
Mit einer qualitativen und inhaltlich am Bedarf der Kunden ausgerichteten Schulungsgestaltung kann jeder Maschinenhersteller Maßstäbe setzen und sich von Mitbewerbern distanzieren. Da-für ist es jedoch hilfreich, in der Schulungsgestaltung neue Wege zu gehen; bewährte Strategien sollten hierbei mit neuen Ideen und Konzepten kombiniert werden. Ein Beispiel hierzu ist das von den Autoren für die Firma IMA-Klessmann GmbH entwickelte multimediale Lern- und Informationssystem („IMA-LUIS”) für die Verleimschulung in der CNC-Stationärtechnik.
Das System zielt auf die computergestützte Visualisierung technischer Schaltabläufe von Maschinenaggregaten und kann vom Ausbilder als Medium in Schulungssituationen bzw. zur Informationsvermittlung in Verkaufsgesprächen eingesetzt werden.
Es stellt zusammengefasste und strukturierte Schulungsinhalte in Form verschiedener Medien zur Verfügung. Interaktive Simulationen, Animationen, Grafiken und Skizzen wurden anhand aufgestellter Lernziele entwickelt und die technische Realität für die Schulungssituation didaktisch auf das Wesentliche reduziert. So wird der Lernende beispielsweise von der realen Technik zu vereinfachten grafischen Modellen geführt, anhand derer Zusammenhänge zwischen Programmierung und Maschinentechnik besser erfasst, nachvollzogen und gefestigt werden können. Der modulare Aufbau gliedert die Programmierung in grundlegende Teilbereiche, die in ihrer inhaltlichen Komplexität zunehmen. Des Weiteren ermöglicht die Systemstruktur dem Ausbilder die individuelle Anpassung der zu vermittelnden Inhalte auf das Vorwissen und Können der Schulungsteilnehmer.
Lernbereiche setzen sich aus Einführungsvideos, Problematisierungen anhand von Grafiken und Trickfilmen, verschiedenen Lösungsansätzen, angeleiteten und selbstständig durchgeführten Programmierübungen, sowie Elementen „gedanklicher Handlungsorientierung” zusammen. Simulationen dienen der Vermittlung und dem Verständnis von Schaltabläufen und technischen Zusammenhängen.
Aus der Verknüpfung verschiedener Medien resultiert eine abwechslungsreiche und leicht zugängliche Informationsvermittlung.
Chancen im Wettbewerb nutzen
Eine individuelle und didaktisch aufbereitete Schulung eröffnet die Möglichkeit, sich neben technischen Errungenschaften auch im Weiterbildungsbereich von Mitbewerbern abzugrenzen; Schulungsqualität wird zum Verkaufsargument.
Eine leicht verständliche Schulung gibt Anwendern Sicherheit, bei der Einführung neuer Technik intensiv betreut zu werden. Aufbereitete und ausgewählte Schulungsunterlagen können die Teilnehmer bereits im Vorfeld über Inhalte informieren und ihren Wissensstand angleichen. Die übersichtliche Gestaltung und leichte Verständlichkeit wird vom Kunden geschätzt und lassen Schulungsunterlagen zur täglichen Informationsquelle werden. Elemente modular entwickelter Unterlagen und Medien können in Verkaufsgesprä-chen, CD-ROMs, Maschinendokumentationen sowie Onlinehilfen im Internet mehrfach verwendet werden, so dass sich der Erstellungsaufwand relativiert.
Multimediale Lernsysteme sollten individuell auf den Schulungsanbieter zugeschnitten sein. Neben der technischen Systemkomponente, die von eigenen Mitarbeitern erarbeitet werden kann, sollte die didaktische Komponente mit ebenso großer Sorgfalt definiert werden.
Fazit
Der herausgestellte positive Nutzen für die unterschiedlichen Akteure unterstreicht die Wichtigkeit von Anwenderschulungen in der CNC-Technik. Demnach erscheint es erstrebenswert zu sein, an der Optimierung dieser Dienstleistung zu arbeiten und ihr einen höheren Stellenwert einzuräumen. Multimediale Lernsys-teme ermöglichen neue Wege der Schulungsgestaltung und erleichtern die souveräne Darstellung sowie zeitoptimierte Vermittlung komplexer werdender Inhalte.
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