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Zusammen drin sein

www.koncraft.de
Zusammen drin sein

Zusammen drin sein
So nah und doch so fern: Eigentlich trennen die "Koncraftler" viele Kilometer, das Internet aber verbindet sie: (v. l.) Werner Weber, Werner Mohr, Hartmut Lemp, Erich Hoffmann, Josef Rumpf
Als Vorzeigebetrieb in Sachen Internet gelten die Koncraft-Manufakturen. Unter diesem Namen arbeiten mittlerweile fünf süddeutsche Schreinereien gemeinsam an Möbeln und Inneneinrichtungen. Sie nutzen das Internet für die schnelle Kommunikation, den unkomplizierten Datenaustausch und die gemeinsame Ablage der Daten.

Die “virtuellen Schreinermeister” haben inzwischen so ziemlich alle Preise abgeräumt, die zum Thema “Innovation im Handwerk” vergeben werden. Beteiligt sind die Schreinereien Freie Holzwerkstatt (Freiburg), MohrThiedeBächle (Heidelberg), Josef Rumpf (Furtwangen), Hoffmann (Brackenheim) und Werner Weber (Reutlingen).

Aber “just for fun” haben sie sich nicht zusammen getan. Ein Projekt wie Koncraft erfordert, da sind sich die Beteiligten einig, von allen jede Menge Einsatz. “Dahinter steckt wahnsinnig viel Arbeit”, so Josef Rumpf, “schlicht und einfach knochentrockene Arbeit.” Auf der anderen Seite haben sich die Investitionen in Grenzen gehalten und inzwischen wird auch der Nutzen deutlich – vor allem die enorme Einsparung von Arbeitszeit im Bereich Arbeitsvorbereitung und Fertigung.
Jeden Tag wird in Schreinereien teure Planungsarbeit geleistet, die nicht in angemessenem Verhältnis von Aufwand zu Ertrag steht. Der Marktdruck zwingt Handwerksbetriebe dazu, die zeitintensive Planung und Fertigung individueller Kundenlösungen zu optimieren. Und genau hier setzt das Projekt an.
Zugriff via Passwort
Dieser unbefriedigenden Situation setzen die beteiligten Betriebe die Bereitschaft entgegen, sich gegenseitig ihre Planungsunterlagen und Kompetenzen uneingeschränkt zur Verfügung zu stellen. Und das funktioniert so: Auf dem Koncraft-Server läuft die Homepage (www.koncraft.de) sowie das Koncraft-Intranet. Auf der Homepage informiert der “virtuelle Verbund” über sich und seine Mitgliedsbetriebe, zeigt zahlreiche Referenzprojekte und seine “Werkzeuge” und berichtet über aktuelle Entwicklungen. Auf dem selben Server hat Koncraft sein internes Intranet installiert, auf das die Betriebe via Passwort uneingeschränkten Zugriff haben. Es fungiert als zentrale Kommunikationsplattform der fünf Schreinereien untereinander: Dort werden sämtliche Daten und Informationen abgelegt und ausgetauscht. So entsteht ein enormes Potenzial an Fachkompetenz.
Die Konstruktionskriterien für Möbel wurden angeglichen und ein gemeinsamer Konstruktionsstandard entwickelt, der die Produktion erleichtert und vereinheitlicht, ohne die gestalterischen Freiheiten einzuschränken. Schon die Umsetzung dieser optimierten Konstruktionsstandards führte innerhalb der Betriebe zu einer erheblichen Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Reduzierung der Einzelstückkosten.
Als erstes wurde ein eigenes Küchenprogramm erarbeitet, die Koncraft-Küche (eingetragenes Warenzeichen). Die Küche zeichnet sich aus durch hohe handwerkliche Qualität und eine große Modellvielfalt in einem kundenfreundlichen Preis-/Leistungsverhältnis. Alle fünf Betriebe unterhalten eine permanente Modellpflege und entwickeln das Programm weiter. Ein entsprechendes Koncraft-Möbelprogramm ist gerade fertiggestellt.
Auf dem gleichen Stand
Voraussetzung war natürlich, dass die Hardware und Software in allen Betrieben angeglichen, bzw. eingeführt wurde. Alle Betriebe zeichnen heute z. B. mit derselben CAD-Software, Autosketch, das sei ein einfaches und günstiges, aber leistungsfähiges Zeichenprogramm. Geplant und gezeichnet wird mit dem 3-D-Präsentationsprogramm “Raumplanung für Windows”, das überzeugende kundengerechte Darstellungen ermögliche. Für die Arbeitsvorbereitung gibt es ein variables Stücklistenprogramm, das zusammen mit einem Programmierer weiterentwickelt und angepasst wurde. Die Software für Zuschnittoptimierung hat man als Shareware aus dem Internet heruntergeladen.
Jeder der beteiligten Schreinermeister hat innerhalb der Kooperation sein spezielles Aufgabengebiet, das er weiterentwickelt. Die Ergebnisse werden allen Koncraft-Manufakturen direkt auf dem Internet-Server zur Verfügung gestellt.
Es ist inzwischen möglich geworden, innerhalb der “Virtuellen Schreinerei” Projekte umzusetzen, die von einzelnen Betrieben dieser Größenordnung nicht zu leisten wären. Auch als Einkaufsgemeinschaft tritt man nach außen geschlossen auf: Durch die Festlegung auf Beschläge- und Material-Standards können bei den Lieferanten Preisvorteile erzielt werden. Ein weiteres Kernstück des Koncraft-Projektes ist die gemeinsame Ressourcenplanung: Alle Einzelbetriebe sollen einmal im Intranet die Möglichkeit haben, Einblick in die aktuelle Auslastung von Maschinen und Kapazitäten, den Fuhrpark oder auch die Arbeitszeit der Partnerschreinereien haben und bei Bedarf beim entsprechenden Kollegen “buchen” können.
Offen für alle?
Der “internen Nutzung” des Internets soll die Einrichtung von “öffentlichen Bereichen” innerhalb dieses Netzes folgen. Dort wollen die Betriebe sich und ihre Produkte dem immer größer werdenden interessierten Publikum präsentieren und kommunizieren. Kunden sollen z. B. auf den gemeinsamen umfangreichen und gut sortierten Fotokatalog Zugriff haben und evtl. eigene Planungen mit einem dort vorgehaltenen Planungsprogramm ausführen können.
Durch eine Leitbildentwicklung, Qualitätsmanagement und optimierte Gruppenabläufe sollen die Bedingungen für neue Mitgliedsbetriebe geschaffen werden – maximal acht bis zehn Betriebe.
Auf Vertrauensbasis
Bislang arbeiten die fünf Koncraft-Schreinereien ausschließlich auf Vertrauensbasis zusammen, auch wenn das Projekt inzwischen eine Dimension erreicht hat, die für einen Außenstehenden geradezu nach dem Festschreiben gegenseitiger Verbindlichkeiten “schreit”.
Ein Patentrezept für das Gelingen eines solchen Vorhabens können und wollen die Koncraftler nicht abgeben. Viel Disziplin gehöre dazu und die Fähigkeit, sich intensiv mit den Argumenten der anderen auseinander zu setzen. Soziale Kompetenz ist für die Zusammenarbeit mindestens so wichtig wie die Fachkompetenz. Das wird oft unterschätzt.
“Sicher, bei uns fliegen auch mal die Fetzen, aber am Ende haben wir uns immer wieder zusammengerauft und die Sache zur Zufriedenheit aller voran gebracht.” o
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