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Zusatzqualifikation CNC-Fachkraft

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Zusatzqualifikation CNC-Fachkraft

Zusatzqualifikation CNC-Fachkraft
Neueste CNC- und Werkzeugtechnik kommt bei der Ausbildung zur CNC-Fachkraft in Schwäbisch Hall zum Einsatz (Foto: Homag AG)
CNC-Technik ist heute aus vielen Betrieben des Schreiner- und Tischlerhandwerks gar nicht mehr wegzudenken. Die Verankerung in der Erstausbildung ist jedoch vielerorts keine Selbstverständlichkeit. Ein Pilotprojekt an der Gewerblichen Berufsschule Schwäbisch Hall liefert, unter Leitung von Studiendirektor Erich Stanislowski, die inhaltlichen Grundlagen für diese Zusatzqualifikation

Das Pilotprojekt an der Gewerblichen Berufsschule Schwäbisch Hall steht kurz vor dem Abschluss. Die CNC-Technik gehört zwischenzeitlich in Schreinereien ab ca. sieben Mitarbeitern zur zentralen Technologie, um wirtschaftlich zu fertigen. Die Ausbildung an den beruflichen Schulen muss sich dieser Veränderung annehmen. Die beruflichen Schulen in Baden-Württemberg haben aus diesem Grund im letzten Jahrzehnt in diese Technologie viel investiert. Kleine Schulmaschinen wurden durch moderne Bearbeitungszentren ersetzt. Bei der Beschaffung der hochwertigen Produktionsmaschinen wurden die Schulen von den Fachberatern der Oberschulämter, den dualen Partnern, den Betrieben und den Schulträgern kräftig unterstützt.

Technische Anpassung
Die Berufsschulen haben nun Bearbeitungszentren, die mit den Maschinen der Betriebe gleichgestellt sind. Wie in die Hard- und Software musste gleichzeitig in die Wissensvermittlung investiert werden. Zentralkoordinierte, landesweite Lehrerfortbildungen im CAD- und CNC-Bereich wurden und werden regelmäßig für die verschiedensten Systeme angeboten und sehr gut besucht. Der hohe Ausbildungsstand der Lehrer wird durch kontinuierliche Fortbildungen in der CAD- und CNC-Technik auf hohem Niveau gehalten.
Nun gilt es, ein Optimum aus den bereitgestellten Investitionen an die Ausbildung der Schüler weiterzugeben. Dafür muss der derzeitige Rahmenlehrplan im vollen Umfang auf die CAD-CNC-Technologie ausgeschöpft werden. Mit einem Pilotprojekt wurden an der Gewerblichen Schule in Schwäbisch Hall die Möglichkeiten der beruflichen Schulen in Baden Württemberg ausgelotet.
Vorbild Bayern
Der Blick zum benachbarten Bundesland Bayern zeigte, dass für die beruflichen Schulen in Bayern schon im Jahr 2006 der Grundstein für eine verbindliche, praxisorientierte und auch umfassende CNC-Ausbildung gelegt wurde. Die Ausbildung zur CNC-Fachkraft im Schreinerhandwerk wurde in den bundesweiten Lehrplan der Tischler-/Schreinerausbildung integriert und mit einer freiwilligen Prüfung kann der Auszubildende das Zertifikat CNC-Fachkraft im Schreinerhandwerk erwerben. Nun galt es bei dem Pilotprojekt in Schwäbisch Hall, den am bayerischen Staatministerium erarbeiteten Rahmenplan für die CNC-Technik auf die Ausbildung in Baden-Württemberg zu übertragen. Durch die bundeseinheitlichen Rahmenpläne waren stundentechnisch die gleichen Vorraussetzungen für eine adäquate Umsetzung gegeben. In den Bayerischen Rahmenplan für die CNC-Technik wurde die CAD-Technik und die spezifische Datenorganisation von CNC-Programmen verstärkt eingearbeitet. Die Grundlagen bei den Standardprogrammen wie Tabellenkalkulation und Textverarbeitung wurden gestrichen, da in den vorherigen Ausbildungsschulen die Grundlagen für diese Standardprogramme bereits gelegt wurden. Die praktischen Anwendungen der Standardprogramme im Rahmen des Lernfeldunterrichtes wurden jedoch beibehalten.
Rahmenbedingungen fixiert
Die Eckpunkte für das Pilotprojekt Zusatzqualifikation CNC-Fachkraft im Schreinerhandwerk wurde mit dem Regierungspräsidium Stuttgart und dem Landesverband Schreinerhandwerk Baden-Württemberg wie folgt besprochen:
  • Die Ausbildungsinhalte der CAD/CNC-Technik werden während der dreijährigen Ausbildungszeit aufeinander aufbauend vermittelt und in kontinuierlicher Anwendung vertieft.
  • Die Inhalte zur Zertifikatsprüfung können in der Zeit der im Rahmenplan vorgegebenen Stunden unterrichtet werden. Die Mindestvorgabe sind 120 Unterrichtsstunden über die drei Jahre hinweg.
  • Das Zertifikat wird über eine Prüfung erworben und ist freiwillig.
  • Die Teilnahme des CNC-Kurses in der Fachstufe II ist ebenfalls freiwillig und kann alternativ mit einem Förderkurs für lernschwache Schüler und Schülerinnen parallel begleitet werden.
  • Die Zertifikatsprüfung besteht aus den Teilen Programmerstellung, Rüsten der Maschine und Fertigung eines CNC-Werkstücks.
Dabei erfolgte die Umsetzung in Schwäbisch Hall nach den oben gestellten Vorgaben folgenderweise:
In der einjährigen Berufsfachschule wurden mit 40 Unterrichtseinheiten die notwendigen CAD- und CNC-Grundlagen vermittelt. In der Fachstufe I wurden ebenfalls für alle Schüler mit ca. 80 Unterrichtseinheiten im Wahlpflichtfach CNC-Unterricht bis zur Varianten- und Komponentenprogrammierung gegeben. Mit ca. 12 Unterrichtseinheiten wurde die CNC- Technik in das Lernfeld Systemmöbel integriert.
In der Fachstufe II wurde nach dem Slogan Fördern und Fordern die CNC/CAD-Technik im Wahlpflichtfach angeboten. Lernschwache Schüler konnten wie bisher über verschiedene Träger wie z. B. das Arbeitsamt eine individuelle Förderung zur Prüfungsvorbereitung erhalten.
In Zukunft wäre auch hier eine Förderung seitens der Berufsschulen denkbar und wünschenswert. In der Fachstufe II wurde somit der CNC/CAD-Unterricht für die Vorbereitung zur CNC-Fachkraft im Schreinerhandwerk mit 80 Unterrichtseinheiten genutzt. Die intensive Ausbildung direkt an der Maschine, das Rüsten und Abarbeiten von Programmen sowie die Anwendung von CAD/CAM-Technik waren neben der Datenorganisation die Schwerpunkt- themen des Unterrichts im letzten Ausbildungsabschnitt.
Erfolgreicher Start
Das Ergebnis der intensiven CNC-Ausbildung an einer Berufsschule ist, laut Aussagen der verantwortlichen Lehrer, als hervorragend zu bewerten. Alle CNC/CAD-Schüler, die sich für die Zusatzqualifikation entschieden haben, können nach der kontinuierlichen Ausbildung über drei Jahre hinweg mit einem WOP-System selbstständig Programme entwerfen und programmieren.
Durch die intensive Förderung in der Fachstufe II wurde die CAD/CAM-Technik erfolgreich integriert und das Rüsten und Abarbeiten der Programme an der Maschine geübt. Die Nachhaltigkeit des erlernten Wissens ist durch die Stetigkeit über drei Jahre hinweg gegeben. Die erste durchgeführte Prüfung in der Berufsschule in Schwäbisch Hall enthält eine anspruchsvolle Programmieraufgabe mit dem WOP-System Wood-WOP 6.0 und eine komplexe, praxisorientierte CAD/CAM-Aufgabe. Jeder Schüler wird im Anschluss ein vorgegebenes Werkstück am Bearbeitungszentrum fertigen und eine vorgegebene Maschinenstörung beseitigen.
Abschließende Evaluierung
Die Prüfung orientiert sich im Wesentlichen an den Vorgaben des CNC-Forums Karlsruhe und wird vom Landesverband Schreinerhandwerk Baden-Württemberg begleitet und unterstützt. Die Evaluierung des Projekts und die von vielen Schulen gewünschte Integration in den derzeitigen Lernfeldunterricht soll im Anschluss an die erste erfolgreich durchgeführte Prüfung in Schwäbisch Hall erfolgen. Eine geplante landesweite CNC-Fortbildung mit dem Titel „CNC-Zertifikat“ an der Landesakademie für Lehrerfortbildung in Esslingen und ein Bericht an den Landesverband Schreinerhandwerk Baden-Württemberg über die Umsetzungsmöglichkeiten und die Prüfungsergebnisse sind die ersten Schritte zu einem einheitlichen, gemeinsamen Handeln zu diesem Thema an den beruflichen Schulen Baden-Württembergs. ■
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