Eine interessante Lösung entwickelte Martin Adolff für das Fußgestell seines Gesellenstückes, einen Schreibtisch in massiver Rüster: Er verzichtete auf die bei Tischen sonst üblichen Zargen und löste die vier Füße in je drei filigrane, leicht gespreizte Streben auf. Diese sorgen, in die Tischplatte sichtbar eingestemmt, für die notwendige Winkelsteifigkeit und lassen die Konstruktion leicht und luftig wirken. Eine flache, nach unten weglaufende Fase lässt die 40 mm starke Tischplatte dünner erscheinen.
Drei Gratleisten stabilisieren die 85 cm tiefe und 170 cm lange Massivholzplatte und dienen gleichzeitig zur Aufhängung von zwei flachen Funktionskorpussen. Der rechte beinhaltet einen auf selbst gefertigten Vollholzauszügen geführten Schubkasten zur Aufnahme von Schreibgeräten und Papier bis zum Format DIN A3. Ein zweiter, über eine kleine Klappe in der Tischfläche erreichbarer Korpus nimmt vier Steckdosen auf, sodass ein Laptop, eine Schreibtischlampe oder andere Geräte angeschlossen werden können. Die etwa 25o x 120 mm große, dunkelrot (NCS-S-3560-R) lackierte Klappe aus MDF ist an geraden Zapfenbändern (Sonderanfertigung) angeschlagen und lässt sich grifflos durch Druck auf den hinteren Bereich der Klappenfläche öffnen. Zum Schutz wurden alle Holzoberflächen mit einem strapazierfähigen Fußbodenöl (Steinmeyer Naturfarben) behandelt. (hf)
Ausbildungsbetrieb: Schulen für Holz und Gestaltung Garmisch-Partenkirchen
BM-Fotos: Wolfgang Pulfer, München
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