„Als Gesellinnenstück eine schlicht und zeitlos gestaltete Kommode zu entwerfen“, war das erklärte Ziel von Lea Schebeck. Das 1100 x 650 x 430 mm (B x H x T) große Korpusmöbel aus massiver Rüster ruht auf einem etwa 120 mm hohen Fußgestell aus quadratischen, mit den Zargen verdübelten Beinen. Die fachgerechte Verbindung zum Korpus erfolgt über Nutklötze, die das Schwinden und Quellen des unteren Bodens ermöglichen. Der Korpus ist mittels Winkelfedern auf Gehrung verleimt und die Korpusecken im Radius von 13 mm kräftig gerundet. Die Fronten aus Plattenwerkstoff mit umlaufenden Anleimern sind, ebenso wie die eingefälzte Rückwand mit dunkelrotem Möbellinoleum (Forbo Desktop) belegt.
Durch einen umlaufenden Falz im Korpus erscheint die zusätzlich überfälzte Front stumpf einliegend und schlägt mit 6 mm Luft und leichtem Rücksprung zur Korpuskante ein. Die etwa im Verhältnis drei zu zwei geteilte Front besteht aus drei übereinander liegenden, gleich hohen Schubkästen und einer Drehtür. Die offen gezinkten Schubkästen sind dabei auf kräftigen, in die Seiten eingegrateten Nutleisten geführt. Als Griff für Schub und Tür dienen gerundete, mit Einleimern hinterlegte Langlöcher in der Fläche der aufgedoppelten Vorderstücke.
Die an überfälzten Messingbändern (Kröpfung D) angeschlagene Tür wird durch einen doppelten Kugelschnäpper verschlossen gehalten. Im Inneren lässt sich ein mit beidseitigen Stirnleisten stabilisierter Fachboden auf Bodenträgern aus Messing gelagert, dank Lochreihe in der Höhe, variabel verstellen. Alle Holzoberflächen sind geölt. (hf)
Ausbildungsbetrieb:
Holzmanufaktur Benjamin Bark,
34277 Fuldabrück-Bergshausen
Fotos: Henri Schalin Voß
Zeichnung: Lea Schebeck, Kassel