BM: 100 Jahre Bohle. Nur wenige Unternehmen schaffen es, ein ganzes Jahrhundert erfolgreich zu bestehen, und noch weniger bleiben in Familienbesitz. Was unterscheidet Bohle von anderen Unternehmen?
Dr. Thorsten Böllinghaus: Bohle ist unserer Überzeugung nach so erfolgreich, weil seit jeher der Mensch im Mittelpunkt steht. Das betrifft sowohl unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch unsere Kunden, denen wir nicht nur Produkte verkaufen, sondern auch einen Mehrwert bieten möchten. Wir streben immer nach ganzheitlichen Lösungen und fragen uns bei jeder Produktentwicklung, wie wir die Montage oder Handhabung erleichtern können und welcher Service das Leben unserer Kunden einfacher macht.
BM: Was ist Ihre Strategie für die nächsten Jahre?
Arne Klöfkorn: Wir befinden uns derzeit in einem Umfeld mit raschen Veränderungen, sei es geopolitisch, technologisch oder auf dem Wirtschaftsmarkt. Bohle wird gefordert sein, diese Veränderungen aktiv mitzugestalten. In den letzten Jahren haben wir in die Zukunft investiert, insbesondere in die Digitalisierung, die Erschließung neuer Märkte und die Verschlankung unserer Prozesse. Wir bleiben eng mit unseren Kunden verbunden und berücksichtigen ihre veränderten Bedürfnisse in unserem Handeln. Das wird uns helfen, erfolgreich auf diesen Wandel zu reagieren.
Dr. Thorsten Böllinghaus: Darüber hinaus investieren wir in unsere eigene Entwicklung und Fertigung, was bei vielen unserer Produkte Hand in Hand geht, da sie am Standort in Haan produziert werden. Unsere Fokussierung auf die vier Kernbereiche Glasbeschläge, Geländersysteme, Produkte für den industriellen Glaszuschnitt, Vakuumtechnik und Werkstattbedarf hat sich als erfolgreich erwiesen, und wir planen hier weiteres Wachstum.
BM: Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie?
Dr. Thorsten Böllinghaus: Wir beobachten vor allem die protektionistischen Tendenzen in der Welt, die für uns eine große Herausforderung darstellen. Glücklicherweise verfügen wir über starke Teams in unserer Zentrale und in unseren lokalen Niederlassungen weltweit.
Arne Klöfkorn: Aber auch die Suche nach Fachkräften im Handwerk beschäftigt uns. Dafür wollen wir besondere Lösungen anbieten, die einfach anzuwenden sind oder den Kunden Zeitersparnisse durch unsere besonderen Serviceleistungen ermöglichen.
BM: Was macht Bohle für Sie aus?
Dr. Thorsten Böllinghaus: Bohle ist für mich ein faszinierendes Unternehmen. Das merke ich jeden Tag anhand der Vielschichtigkeit der Themen, mit denen ich zu tun habe. Von der chemischen Fertigung über die Werkzeugproduktion bis hin zur Entwicklung und Fertigung unserer Eigenprodukte – unser Geschäftsmodell ist äußerst vielseitig. Unsere Kundenstrukturen sind ebenfalls sehr heterogen, vom Handwerker über den Großhändler bis zu großen Industriekonzernen.
BM: Was wünschen Sie sich für Bohle in den nächsten Jahren?
Arne Klöfkorn: Ich wünsche mir, dass wir unsere Offenheit für Veränderungen beibehalten und stets den Status quo hinterfragen, um uns kontinuierlich weiterzuentwickeln. Ebenso hoffe ich, dass unsere Einigkeit im Unternehmen erhalten bleibt, denn diese ist entscheidend für den Erfolg von Bohle.
Dr. Thorsten Böllinghaus: Ich wünsche mir, dass es uns weiterhin gelingt, Begeisterung für Bohle an allen Kontaktpunkten zu wecken. Diese Leidenschaft, die ich täglich bei all unseren Kolleginnen und Kollegen spüre, sollte sich auch auf dem Markt in Erfolg widerspiegeln. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir nicht nur stolz auf unsere Vergangenheit blicken können, sondern auch bestens für die Zukunft aufgestellt sind. (sk)