Das Assa Abloy Research & Security Center ist eine konzernübergreifende Abteilung und wurde vor über acht Jahren in Berlin gegründet. Dort wird die Sicherheit mechanischer und elektromechanischer Produkte überprüft: Sie werden auf Optimierungspotenzial und Sicherheitslücken in Bezug auf gewaltsames Öffnen („Brute Force”-Öffnung) und auf manipulative Attacken (umgangssprachlich „Lockpicking“) getestet. Diese Ergebnisse fließen dann direkt in die Produktentwicklung ein. Dr. Torsten Quast leitet das R&S und hat quasi sein Hobby zum Beruf gemacht: Denn der Laser-Physiker ist seit seiner frühen Jugend begeisterter Lockpicker. Er ist Mitglied im bundesweiten Verein „Sportsfreunde der Sperrtechnik“ und mehrfacher deutscher Meister im Schlossöffnen. Dr. Torsten Quast, berichtet über die Arbeit der ungewöhnlichen konzernübergreifenden Einheit.
Lockpicking als Sport
„Der sportliche Aspekt beim Lockpicking besteht darin, Schlösser und Schließzylinder möglichst schnell zu öffnen“, erklärt Quast. „Für den Laien sieht Lockpicking ein bisschen so aus, als würde man mit Zahnarztinstrumenten an einem Schloss hantieren, und tatsächlich ähneln sich die Werkzeuge auch. Im Fernsehen sieht man das öfters, wie in wenigen Augenblicken eine verschlossene Tür geöffnet wird. In der Realität erfordert es aber sehr viel Übung und natürlich dauert es länger als im Film. Wir öffnen Schlösser und keine Türen. Das ist wichtig, damit wir nicht mit kriminellen Handlungen assoziiert werden.“
Einbruchsicher auf höchstem Niveau
Damit die Lösungen von Assa Abloy erst gar nicht von Unbefugten entsperrt werden, dafür sorgt das Research & Security Center. „Wir denken wie Einbrecher, kombinieren Angriffsmethoden und benutzen unkonventionelle Werkzeuge. Zur Überwindung suchen wir kreative Ansätze, denken out of the box. Somit können wir Schwachstellen in mechanischen und elektromechanischen Systemen eliminieren. Wir arbeiten nach dem Slogan ‚Beyond the Standards‘. Das heißt, dass wir unsere Produkte Tests unterziehen, die weit über die Standards hinausgehen”, so Quast.
Nah an der Produktentwicklung
Dabei prüft R&S nicht nur Produkte, sondern arbeitet entwicklungsbegleitend. „Wir sind proaktiv am Entwicklungszyklus beteiligt und können bereits dort dafür sorgen, dass bessere Produkte entstehen“, erklärt Quast. „Wir nennen diese Art der Arbeit bei Assa Abloy Security by Design“, ergänzt er weiter. Das R&S arbeitet dabei auf Konzernebene. Das führt zu einem viel tieferen Verständnis von Sicherheit, das letztendlich andere Entwicklungsleistungen und ausgereifte Produkte ermöglicht.
Ecliq – die sichere Schließanlage
Eine dieser durchdachten Lösungen mit einem hohen Schutz gegen Manipulation und intelligente Angriffe ist das Ecliq-System von Assa Abloy, das Dr. Quast mit seinem Team von Anfang an begleitet hat. „Mit Ecliq ist ein High-End-Security-Produkt entstanden, das bis hin zu kritischen Infrastrukturen eingesetzt werden kann. Ecliq hat dank unserer Mithilfe ein extrem hohes Niveau an Sicherheit erreicht und bietet Komfort und Flexibilität im Bereich der elektromechanischen Zylinder”, erzählt Quast.
Auf die Frage, was die R&S-Mitarbeiter auszeichnet, antwortet Dr. Torsten Quast: „Ein genaues Produktverständnis, ein großer Erfahrungsschatz an Überwindungsmethoden und -techniken und die richtige Intuition sind wichtige Voraussetzungen für unsere Arbeit.“
Weltweit erster autarker Ecliq-Schlüssel
Ganz aktuell wurde das Schlüsselangebot für Schließanlagen der Marke Ikon um den ersten elektronischen Ecliq-Schlüssel, der vollständig ohne Batterie auskommt, erweitert. Der Spark-Schlüssel öffnet Türen mit selbst erzeugter Energie. Er ist dadurch autark, unabhängig und verfügt über viele elektronische Funktionen. Er kann im Mischbetrieb mit allen verfügbaren Ecliq-Zylindern sowie allen weiteren auf Ecliq-Technologie basierenden Schlüsseln eingesetzt werden.
Er gehört zu den vier Ecliq-Schlüsseln, die Assa Abloy zukünftig als System-Schlüsselkonzept mit großer Flexibilität für die unterschiedlichsten Einsatzgebiete, wie z. B. in der Industrie, kritischen Infrastrukturen, in der Wohnungswirtschaft oder im Gesundheitswesen, anbietet. Es ist dabei egal, für welchen der neuen Ecliq-Schlüssel sich der Nutzer entscheidet, da innerhalb des Ecliq-Systems jederzeit ein Wechsel zwischen den Schlüsseltypen möglich ist. Dadurch entsteht eine neue Wahlfreiheit, die es in der Form für elektronische Schließanlagen bisher noch nicht gab: die gleichzeitige Kombination aus eigener Stromerzeugung, Zylindertypenvielfalt und umfassender Kompatibilität im Mischbetrieb.
Türen öffnen mit selbst erzeugter Energie
Als einziger der neuen Ecliq-Schlüssel benötigt der Spark für seine Nutzung keine Batterien und ist dadurch sehr nachhaltig. Er ist so verwendbar wie ein mechanischer Schlüssel, verfügt aber im Gegensatz zu diesem über viele der Ecliq-typischen elektronischen Funktionen. Die benötigte Energie für die Schließfunktion sowie das Prüfen der Zugangsberechtigungen wird während des Einschubs in den Zylinder durch einen Generator im Schlüssel erzeugt. Dabei erfolgt die Datenübertragung zwischen Ecliq-Schließzylinder und Spark-Schlüssel mit hohem Schutz gegen Manipulationen und intelligente Angriffe.
Der Spark-Schlüssel wird mit bestehenden Ecliq-Schließanlagen kompatibel sein. Er schließt alle über 60 verfügbaren Zylindertypen und -bauformen. Um den Spark-Schlüssel zu nutzen, ist also kein Zylindertausch notwendig. Hinzu kommt ein Plus an Ästhetik, da allen Ecliq-Zylindern dank ihrer bündigen Einpassung nicht anzusehen ist, dass sie Teil eines elektronischen Systems sind. Die Robustheit sowie der Einsatz hochwertiger Materialien wie Edelstahl und glasfaserverstärkter Kunststoff zeichnen den Spark-Schlüssel zusätzlich aus. Er wird voraussichtlich im Sommer 2021 lieferbar sein. (sk/Quelle: Assa Abloy)
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