Nach nur sechs Monaten Planung und Bauphase wurde Ende Oktober 2011 an der Hochschule Rosenheim, eine weltweit einzigartige Anlage zur Prüfung moderner Glasfassaden in Betrieb genommen. In Zusammenarbeit mit der Josef Gartner GmbH, einem international renommierten Hersteller von Fassadensystemen wurde dieses Projekt realisiert.
Die Anlage besteht aus drei getrennten Prüfräumen und erlaubt, dass thermische wie auch das lichttechnische Verhalten von unterschiedlichen Fassadensystemen zu untersuchen und zu vergleichen. Betreut wird die Prüfanlage gemeinsam vom Labor für thermische Bauphysik unter Leitung von Professor Dr. Franz Feldmeier und von der Lichtwerkstatt durch Professor Mathias Wambsganß. Ein Schwerpunkt der Untersuchungen liegt bei der gesamtheitlichen Bewertung energieeffizienter Fassaden für Verwaltungsgebäude. Kriterien sind ein geringer Energieverbrauch für Heizung, Kühlung und Kunstlicht, vor allem aber eine optimale Behaglichkeit für die Benutzer.
Um Sonnenschutzsysteme, Tageslichteintrag und Blendung zu bewerten, ist der Sonnenstand besonders wichtig. Durch die Möglichkeit, die ganze Anlage zu drehen und zu kippen, kann jederzeit der gewünschte Einfallswinkel eingestellt und bei Bedarf durch die heliostatische Nachführung konstant gehalten werden. Wie Professor Wambsganß betont, „sind damit Messungen, welche sonst mehrere Monate erfordern, in wenigen Tagen möglich.“
In jedem Fall sind interessante Ergebnisse zu erwarten. „Energiefressende Klimaanlagen“ und das Thema „Schwitzen im Glashaus“ sollten in Gebäuden, die mit der aktuell untersuchten „Closed Cavity Facade“ (CCF; Bauart Gartner) ausgestattet sind, der Vergangenheit angehören.
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