Das Unternehmen mit ca. 60 Mitarbeitern wird von Wolfgang und Martin Weimann (Mario Weimann ist designierter Nachfolger von Wolfgang Weimann und Anne Hübner, Prokuristin) geführt. Nach dem Motto „Geht nicht, gibts nicht“ beweist der Spezialist seine Designvielfalt von technisch anspruchsvollen Türen. Türen sind für die Manufaktur wandgestaltende Elemente – ob als traditionelles Stilelement, puristische Designtür, eine auf die Inneneinrichtung abgestimmte Sonderanfertigung oder eine Haustür für die Fassade. Rund 5000 Türen fertigt der Spezialist im Jahr, davon sind rund ein Drittel Portal- bzw. Haustüren. Der Exportanteil liegt auch bei einem Drittel, wovon viel nach England, in die Schweiz und die USA geht. Aber auch für Russland und die Ukraine werden viele Portaltüren sowie Hauseingänge hergestellt, die z. T. mit geprägtem Kupfer bestückt sind – eine Spezialität von Comtür. Weltweite Einzelprojekte werden mit Schreinerpartnerschaften im jeweiligen Land umgesetzt. Tischler/Schreiner gehören zu den Hauptkunden. Die Türen werden aber auch von fünf bis sechs Monteuren, die selbstständig für Comtür arbeiten, montiert.
Eigene Rohlinge sorgen für Qualität
Für das eigenständige Türendesign bzw. die Entwicklung der Türen, die schon Unikat-Charakter haben, werden eigene Türrohlinge, Zargen sowie Bekleidungen hergestellt. Die maximalen Größen der Türen betragen 1280 x 4500 mm (B x H). Comtür ist auch noch einer der wenigen Unternehmen, die noch echte Füllungstüren herstellen. Der Türblattaufbau besteht aus Vollspaneinlagen, einer massiven Hartholzkante (dreiseitig verdeckte Anleimer) und aus hochverdichteten Stabilisatoren (vierseitig), die vor Verzug schützen.
Die Zargen werden aus Tischlerplatten hergestellt. Anschließend werden die Gehrungen überlackiert (ohne sichtbare Fuge). Die beiden Systeme Flat und Intra bestehen zudem aus wasserfestem Material. Auch Funktionstüren mit Rauch- und Brandschutz bis T90, einbruchhemmende Türen bis RC3, Schallschutztüren bis SK4 und Türen mit Klimaklasse 3 sowie beschusshemmende Türen bis FB4 können hergestellt werden.
Moderne und traditionelle Handwerkskunst
Mit drei CNC-Bearbeitungszentren werden die Türen nach den Designwünschen und technischen Vorstellungen der Kunden gefertigt. Die Türen werden mit einer Heesemann-Schleifmaschine in einem Gang einmal quer und zweimal längs geschliffen, um sie für das Grundieren beziehungsweise Füllern vorzubereiten. Alle Türen werden noch von Hand geschliffen und lackiert (Schleiflackoberflächenauftrag ca. 250 g/m2). Mitte des Sommers 2020 will der Anbieter einen neuen Handlackierstand installieren. Die gesamten Investitionskosten betragen dafür rund 500 000 Euro. Die Haustüren werden dann entweder mit Wasserlacken oder mit einem Mix-Schleiflack versehen.
Kreative Oberflächen und Zargen
Zur Zeit sind bei Comtür die Oberflächen Eiche schwarz stumpfmatt lackiert, Strichlack soft light (veredelt), Eiche oder Weiß mit Bronze belegt sowie schwarze Stahloptiken und natürliche Oberflächen sehr angesagt. Durch das Baukastensystem können auch besondere Oberflächen mit Spachteltechnik oder Steindecks hergestellt werden. Angeboten werden auch Furniertüren, aber generell merkt der Hersteller, dass es hier einen Abschwung gibt.
Durch die Optimierung des verdeckten Zargensystem Flat zum Flat-Zero-System entstehen keine Durchgangsverluste mehr, daher ist es besonders für den Altbau und die Renovierung geeignet. Außerdem soll das neue Marktsegment an Pivottüren (Innen- und Haustüren sowie Lofttüren mit Glas) mit Fritsjurgens-Beschläge in 2020 ausgebaut werden, die sich gerade beim ift zur Zertifizierung befinden.
Das Innentürzargensystem Intra kann durch das Baukastensystem auch innenseitig für Wohnungseingangstüren verwendet werden.
Comtür Weimann GmbH
74078 Heilbronn
