Seit vielen Jahren bewährt und von zahlreichen Verarbeitern eingesetzt ist die verleimte Schlitz-Zapfen-Verbindung, die maschinell auf CNC-Durchlaufanlagen am Profilstab gefräst hergestellt wird. Aufgrund der vergleichsweise hohen Anzahl an erforderlichen Werkzeugen ist die CNC-Fertigung jedoch nur bedingt empfehlenswert.
Die formschlüssige Verbindung der Schlitz-Zapfen-Verbindung hat auch ohne Verklebung bereits einen guten Halt. Ihre hohe Stabilität und Langlebigkeit verdankt sie der stark vergrößerten Leimfläche. Dadurch lassen sich die Fenster in einer Rahmenpresse einfach und problemlos verleimen. Ebenfalls von Vorteil: Die Konstruktion ermöglicht das Arbeiten des Holzfensters in Abhängigkeit von den Witterungseinflüssen. Potenzielle Schwachstelle der Schlitz-Zapfen-Verbindung ist die Bildung von Kapillarfugen, die insbesondere dann entstehen können, wenn die Leimfuge nicht gefüllt bzw. aufgegangen ist. Darauf gilt es sorgfältig zu achten, denn laut ift Rosenheim zählen Kapillarfugen zu den Hauptmängeln an Holzfenstern.
CNC-Anlagen: die Konter-Dübelverbindung
Für die CNC-Fertigung mit ihrer Möglichkeit zur schnellen, flexiblen Dübelbohrung besonders gut geeignet ist die verleimte Konter-Dübelverbindung. Sie eignet sich für Standard-Dreh-Kipp-Fenster ebenso wie für Schräg-, Rundbogen- oder Sonderprofile. Von der Festigkeit her ist sie in der Regel vergleichbar mit Schlitz-Zapfen-Verbindungen. Vorteilhaft ist zudem, dass ihre Herstellung mit geringen Werkzeuginvestitionen verbunden ist. Auf CNC-Anlagen sorgt die verleimte Konter-Dübelverbindung für schnelle Prozesse mit hohem Mengenausstoß, da die folgenden Fertigungsschritte auf anderen Arbeitsplätzen ausgeführt werden können – allerdings ist die Verleimung aufgrund der Vielzahl an erforderlichen Bohrungen eher aufwendig. Bei der Vermeidung von Kapillarfugen wiederum kann die Konter-Dübelverbindung punkten: Im Vergleich zur Schlitz-Zapfen-Verbindung fallen hier der geringere Fugenanteil und der Verzicht auf durchlaufende Zapfen oder Schlitze positiv in die Waagschale.
Mechanische Eckverbindung
Eine Verbindungstechnik, die vor allem in der Einzelteilfertigung Stärken zeigt, ist die mechanische Eckverbindung, z. B. mithilfe des MC-Eckverbinders von SFS. Seine Konstruktion ist äußerst effektiv und wirtschaftlich, denn auf den Einsatz von Dübeln und Leim können Verarbeitungsbetriebe komplett verzichten. Möglich macht dies die Kombination aus der MC2-Hülse mit integriertem Eckverbinder und der MC1-Schraube für die Vorspannung.
Diese Kombination sorgt für hohe Wirtschaftlichkeit: Fertigungskosten lassen sich auf diese Weise in Unternehmen aller Größenordnungen signifikant einsparen.
Zusätzlichen Mehrwert schafft die mechanische Eckverbindung, indem sie Brüstungsfugen sicher verschließt und so die Bildung von Kapillarfugen verhindert. In Kombination mit der Rundumlackierung am „Losen Stab“ führt dies zu dauerhaften Qualitätsvorteilen: Anders als bei der schraubenbasierten Eckverbindung, die das witterungsbedingte Ausdehnen und Schwinden des Holzes nicht unterstützt, übernimmt hier die Hülse die Funktion des Schraubenkopfes in Form eines Auflagers. Mit ihrem großflächigen Gewinde überträgt sie die auf den Flügel einwirkenden Zug- und Scherkräfte zuverlässig in das Fensterprofil. Zudem bewegen sich bei klimatischen Einflüssen die Holzfasern federnd in den Gewindegängen, sodass kein Spiel entsteht. Das bewirkt, dass die Vorspannkraft der Schraubverbindung dauerhaft uneingeschränkt erhalten bleibt.
Schlanke Profile: dauerhafter Verschluss
Auch die Stärken der zum System gehörigen MC1-Schraube kommen Fensterbauern zugute. Der im 90°-Winkel zu den Holzfasern verschraubte MC1-Verbinder erzeugt durch seine unterschiedlichen Gewindesteigungen eine hohe Vorspannkraft, die ein Dübel nicht aufbringen kann. Unterstützend zur MC2-Schraube nimmt er darüber hinaus Scherkräfte auf. Auf diese Weise verstärkt die Eckverbindung mit dem MC-System den dauerhaften Verschluss der Brüstungsfuge – auch bei schlanken Profilansichten.
Die Vorteile der mechanischen Eckverbindung liegen auf der Hand: Fehler durch ungenaue Dübellöcher, Lack in den Löchern und die Anschaffung von zusätzlichen Dübelbohrköpfen sowie Setzautomaten gehören hier der Vergangenheit an. Auch in puncto Stabilität und Festigkeit kann die mechanische Eckverbindung überzeugen. Ausschließlich bei extrem großen und/oder schweren Elementen empfiehlt sich der Einsatz zusätzlicher Dübel oder Schrauben beziehungsweise in seltenen Ausnahmefällen einer Verleimung. (sk/Quelle: SFS)
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