Die ehemalige Bischofsresidenz ist eines der bedeutendsten klassizistischen Bauwerke Kärntens und somit sollte sich der neue Windfang hochwertig, präzise und optisch elegant in den Charakter des Schlosses Pöckstein einfügen. Vorgabe war, dass die beiden Glaselemente passgenau mit Edelstahlhaltern an einer definierten Position in eine mit Stuck verzierte Korbbogenöffnung eingebaut werden.
Digitales Aufmaß als Dienstleistung
Schönfelder beauftragte die Aufmaß-Dienstleistung bei Schreinermeister Armin Weber von der Flexijet GmbH: In etwas weniger als zwei Stunden pro Korbbogen hat er eine exakte digitale Kontur mit dem Aufmaßsystem Flexijet 3D aufgemessen. Hier wurde über eine automatische Messreihe in sehr engem Abstand eine Polylinie vertikal durch den Korbbogen gelegt, die exakt der Kontur des Stucks, den Hinterschneidungen und Rundungen des Altbaus folgt. Direkt nach dem Aufmaß wurden die digitalen Schablonen als DXF-Datei an den Kunden übergeben.
Im Büro konnte die Glaserei alle gemessenen DXF-Daten direkt ins CAD importieren und den gewünschten Spalt zwischen Korbbogenöffnung und Glaselement wählen. Neben der digitalen Schablone (Kontur als DXF) wurde im Hintergrund durch das Messgerät auch bei jedem Messpunkt ein Foto erstellt, sodass jede Unregelmäßigkeit der Kontur auch nach dem Aufmaß nachvollziehbar bleibt.
Eine Frage des Vertrauens
Solche Baustellen eignen sich natürlich als Referenz und Visitenkarte für einen Handwerksbetrieb. Deshalb war es für den Inhaber Stefan Schönfelder wichtig, bestmögliche Arbeit abzuliefern. Allerdings war das sein erstes Aufmaß mit Flexijet 3D und irgendwo muss das Vertrauen in die Technik herkommen, gerade bei solch prestigeträchtigen Aufträgen. Deshalb entschied er sich, eine von beiden Öffnungen nochmals nachzuprüfen. Hierzu wurde die DXF-Kontur des Aufmaßes als Schablone gefräst und so die Passgenauigkeit vor Ort getestet. Es zeigte sich, dass das Aufmaß von Armin Weber millimetergenau passte.
Inhaber Stefan Schönfelder erzählt: „Hätten wir das Aufmaß wie sonst genommen, wären drei Mann mit einem kleinen Gerüst vor Ort sicherlich vier Stunden für die Schablonen eines Glaselementes beschäftigt gewesen.“ Am Beispiel des Schlosses Pöckstein sparte sich der Glasspezialist durch das digitale Aufmaß also zehn Arbeitsstunden pro Glaselement, wodurch sich 20 Stunden beim ganzen Projekt ergeben – dazu kommen einmalig die Stunden zum Überprüfen, die nötig waren, um Vertrauen in das digitale Aufmaßsystem zu gewinnen.
Digitale Messgeräte clever einsetzen
Moderne Aufmaßsysteme, wie auch Flexijet 3D, beherrschen eine Technik, bei der sich im CAD konstruierte Punkte per Laser auf der Baustelle rückprojizieren lassen. Und so funktioniert’s: Die Aufmaßdaten werden digital ins CAD-Programm übertragen, damit wird geplant und die entstandenen Konstruktionsdaten können als digitale Bohrschablone mit dem Messgerät zurück auf die Baustelle projiziert werden.
Konkret könnte man in diesem Beispiel alle Bohrpunkte für die Edelstahlhalter der Glasscheiben per Laser anzeigen lassen, um sicherzustellen, dass die Halter im richtigen Abstand und der richtigen Höhe zueinander sind, auch über beide Korbbögen hinweg – ganz ohne Rotationslaser.
Die Zukunft beginnt heute
Die beste Planung und Fertigung sind chancenlos, wenn das Aufmaß nicht passt – das war schon immer so. Ein digitales 3D-Aufmaß ist ein Baustein der Digitalisierung im Handwerk, mit dem man auf jeden Fall Zeit und damit auch Geld spart. Schreinermeister Armin Weber von der Flexijet bringt es auf den Punkt: „Heute ist es möglich, dass eine Person vor Ort aufmisst, sodass die Daten direkt digital in der CAD-Software verfügbar sind. Es sind keine Holzschablonen mehr nötig, die man erst aufwendig digitalisieren oder per Spedition versenden muss. (lp/Quelle: Flexijet)
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