Ima Schelling hat ein neues System für das automatisierte Kantenhandling entwickelt, das bei Einzelmaschinen bis hin zu Losgröße-1-Fertigungen hocheffizient einsetzbar sein soll.
Unternehmen mit einer großen Bandbreite verschiedener Kantenmaterialien kennen das: Die Kantenmagazine sind extrem groß, durch die Kantenschächte müssen Materialien mit unterschiedlichsten Eigenschaften gefördert werden und zahlreiche manuelle Handgriffe – etwa bei den Niederhaltern – sind notwendig. Das ist nicht nur unübersichtlich, sondern auch fehleranfällig. Die Entwicklungsingenieure von IMA Schelling haben daher eine Lösung entwickelt, die das automatisierte Handling von Kantenmaterialien ermöglicht.
„Unser Kantenhandlingsystem ist eine separate Einheit, die neben der Maschine platziert wird“, erklärt Dennis Reddig, Product Manager Edge Processing bei Ima Schelling. „Es kann 102 Kanten im direkten Zugriff der Maschine bevorraten.“ Trotz der immensen Varianz kommt es mit einem einzigen Kantenschacht aus. Möglich wird das durch ein dynamisches System in Verbindung mit dem Einsatz von Kantenkassetten. Diese Kassetten können mit allen gängigen Arten von Kanten bestückt werden.
Das Kantenhandlingsystem versorgt die Bekantungsmaschine mit den notwendigen Kanten. Es setzt sich aus den drei Komponenten Kassettenturm, Magazinturm und Bediengerät zusammen. „Unser Handlingsystem erhöht die Prozesssicherheit und Verfügbarkeit des Kantenfügereichs und trägt damit zur Steigerung der Gesamtanlagenleistung bei“, so Reddig. Durch eine kontinuierliche Prozessüberwachung ist jederzeit eine eindeutige Identifizierung und Bestandsführung der Kantenmaterialien möglich. „Damit bieten wir eine modulare und skalierbare Einheit, die sich individuell an Kundenanforderungen anpassen lässt.“ Die gute Nachricht für Bestandskunden: Mit dem Kantenhandlingsystem von Ima Schelling lassen sich nicht nur neue Maschinen ausrüsten. Im Rahmen einer Modernisierung kann es auch in bestehende Anlagen integriert werden. Auch für die voll automatische Zuführung der Kantenkassetten haben die Experten von Ima Schelling Konzeptvorschläge entworfen: Beim Modell Streckenpuffer werden die Kassetten beispielsweise über der Produktionslinie gelagert; beim Zentrallager wird auf die Lagerkapazitäten zugegriffen; das Konzept AGV schließlich setzt fahrerlose Transportsysteme ein und erlaubt das Stapeln von Kantenkassetten. (cg)
