46 Gesellenstücke aus ganz NRW sind beim Landeswettbewerb „Die Gute Form 2017“ des Fachverbandes Tischler NRW ins Rennen gegangen. Bei der Preisverleihung am 12. November 2017 im Rahmen der Messe Mode Heim Handwerk in Essen landete die junge Tischlerin Hannah Prinz aus Bergisch Gladbach mit ihrem Schmuckschrank auf dem ersten Platz. Dieses und die anderen Gesellenstücke sind noch bis zum 19. November 2017auf dem großen Messestand des Verbandes zu.
Neue Korpusbauweise
Das Möbel von Hannah Prinz, die ihre Ausbildung in den Tischlereien Dominikus Gehrigk, Möbelphantasie und Dreiviertelholz absolviert hat, sticht durch seine Konstruktion aus verdichtetem Lanisor-Filz und geseifter Weißtanne hervor. Mit der Korpusbauweise habe sie überzeugend Neuland betreten, so die Jury. Auf einer Wandkonsole ist innen eine Tragplatte montiert, auf der die beiden seitlichen Auszüge geführt werden. Umschlossen wird die Konstruktion von einer freitragenden Hülle aus Filz, die lediglich vorne sichtbar mit drei Schrauben fixiert ist und die wie nebenbei die Schubkästen führt.
Orientalischer Genuss
Mit ihrer „Mokka-Bar“ landete Kader Arslan aus Gelsenkirchen (Ausbildungsbetrieb: Droste Werkstätten, Gelsenkirchen) auf dem zweiten Platz. Der 25-Jährigen mit türkischen Wurzeln ging es dabei auch darum, traditionelle und moderne Elemente zu verbinden. So sind die Beschläge und das Gestell in mattem Messing gehalten. Aus dem Material werden noch heute die traditionellen Mokka-Kännchen hergestellt. Modern gestaltet sind dagegen diamantförmigen Furnierintarsien auf den Türblättern, die mit Holzarten wie Eiche und Wenge zudem in Mokkatönen gehalten sind.
Klare Linienführung
Jakob Emundts aus Aachen (Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Brammertz, Aachen) ist mit seinem Tisch aus massivem Ahorn und Linoleum – der auch als Esstisch verwendet werden kann – auf dem dritten Rang gelandet. Die Jury lobte vor allem die hohe Präzision im Zusammenspiel mit hoher Designqualität sowie die klare Linienführung: „Noch schmaler in der Höhe kann eine Zarge mit integriertem Schubkasten kaum ausgeführt werden. Ein zeitlos schönes Stück.“ (bs/Quelle: Tischler NRW)