Der Zentralverband des deutschen Handwerks hat den aktuellen „Konjunkturbericht Handwerk“ veröffentlicht. Dazu wurden rund 22.700 Unternehmen befragt. Er zeigt: Das deutsche Handwerk hat sich im 2. Halbjahr 2013 erholt. Bau- und Ausbaubetriebe machen Boden gut, nachdem sie im ersten Halbjahr von Frost, Schnee und anschließend Dauerregen und Flutkatastrophe in ihrer Arbeit deutlich behindert wurden.
Zufriedenstellende Geschäftslage
88 %, also fast neun von zehn Unternehmern im Handwerk, sind mit der Geschäftslage zufrieden – exakt so viele wie im Vorjahresquartal und immerhin 8 % mehr als im 1. Quartal 2013. Im vierten Jahr in Folge laufen die Geschäfte gut, sind Geschäftslage und Zukunftserwartungen ausgesprochen positiv. Das drückt sich im Geschäftsklimaindex aus, der mit 87,5 Punkten nur einen Punkt von seinem Allzeithoch im Herbst 2011 entfernt ist. Die Betriebe sind optimistisch, das Umsatzniveau des Vorjahres zumindest annähernd erreichen zu können.
Gute Auftragslage und mehr Investitionen
79 % melden gestiegene oder unveränderte Auftragsbestände. Die Auftragsreichweite steigt leicht und beträgt im Schnitt 6,6 Wochen (Vorjahresquartal 6,5), im Baugewerbe sogar 9,1 Wochen (Vorjahresquartal 8,6). Zudem kommen laufend neue Aufträge. Der Ausbaubereich, darunter auch Tischler und Schreiner, profitiert vor allem von Investitionen der privaten Haus- und Wohnungseigentümer. Günstige Baukredite unterstützen das. Die Auftragsreichweite liegt wie im Vorjahresquartal bei 7,6 Wochen.
Prognose 2013 und 2014
Die relativ hohe Betriebsauslastung und die langen Auftragsreichweiten deuten auf einen guten Endspurt der Betriebe in diesem Jahr hin. 87 % der Betriebsinhaber erwarten gute oder zufriedenstellende Geschäfte in den Wintermonaten 2013. Für das kommende Jahr sagen die Wirtschaftsforschungsinstitute einen Aufschwung für die Gesamtwirtschaft voraus. Das Handwerk wird von stärker wachsenden öffentlichen und gewerblichen Bauinvestitionen, der lebhaften Nachfrage im Wohnungsbau sowie von weiterhin günstigen Konsumperspektiven durch steigende Löhne und Gehälter und hohe Beschäftigungszahlen profitieren. Vor diesem Hintergrund erwartet der ZDH 2014 ein Plus von 2 % bei den Umsätzen und einen Beschäftigungsaufbau von 25.000 Mitarbeitern. (nr)
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