Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB kritisiert den aktuellen Referentenentwurf zur Novelle des Energieeinsparungsgesetzes (EnEV). Er sieht eine nur geringe Erhöhung der Einsparanforderungen für Neubauten von durchschnittlich 10 bis 12,5 % vor. Damit verfehlen die geplanten Vorgaben die zunächst anvisierten Zielwerte aus dem Jahr 2009 deutlich. Zu diesem Zeitpunkt wurde eine Steigerung um bis zu 30 % angekündigt. Daher fordert die DGNB die Bundesregierung auf, an der ursprünglich anvisierten Erhöhung der Energieeinsparanforderungen festzuhalten.
Prof. Manfred Hegger, Präsident der DGNB begründet: „Mit Blick auf die angekündigte Energiewende der Bundesrepublik ist eine ambitioniertere Erhöhung der Anforderungen zwingend. Und sie ist bereits jetzt möglich. Erfahrungen beispielsweise mit DGNB zertifizierten Gebäuden zeigen, dass eine Steigerung der Zielwerte um 30 Prozent bei Neubauten schon heute gut erreichbar ist.“
Laut DGNB werden mit den im Referentenentwurf vorgelegten Änderungen der EnEV vor allem ohnehin erfolgte Entwicklungen in die Gesetzgebung aufgenommen. Weiter stellt die DGNB fest, dass nach dem vorgelegten Entwurf die gesetzliche Grundlage im Wesentlichen unverändert bleiben soll und die Umsetzung höherer Energieeinsparanforderungen wohl weiterhin den Programmen der KfW vorbehalten bliebe.
„Diese weitgehende Zurücknahme der Ziele zur Energieeinsparung wirkt sich negativ auf die nachhaltige Entwicklung unserer gebauten Umwelt aus. Außerdem erschwert sie den Fahrplan bei der Umsetzung der mittel- und langfristigen Klimaschutzziele 2020 und 2050 für Deutschland“, moniert Hegger.
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