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50 Jahre Hessischer Tischlertag

Hessischer Tischlertag 2000 in Heppenheim
50 Jahre Hessischer Tischlertag

Aus Anlass des Jubiläums “50 Jahre Hessischer Tischlertag” untergliederte der Landesfachverband HKH Hessen in diesem Jahr seine traditionelle Frühjahrsmitgliederversammlung in einen parlamentarischen und einen öffentlichen Teil.

Hierzu konnte Landesinnungsmeister Günter Füllgraf neben den Delegierten mit ihren Damen zahlreiche Ehrengäste, unter ihnen den Bürgermeister der Stadt Heppenheim, Ulrich Obermayr, den Präsidenten des Hessischen Handwerkstages, Jürgen Heyne, den Geschäftsführer des Landesverbandes holz- und kunststoffverarbeitende Industrie Hessen-Thüringen, Thomas Jünger, sowie Kreishandwerksmeister Willi Arndt und Geschäftsführer Walter Gruß, begrüßen.

In seiner Festansprache erinnerte Füllgraf daran, dass vor fast genau 50 Jahren, am 2. Juni 1950 in Eschwege der 1. Hessische Tischlertag stattgefunden habe. Ein Blick in die damaligen Tagungsunterlagen habe ergeben, dass es eine gewisse Kontinuität in den Problemen des Berufsstandes gebe. Damals wie heute sei es Aufgabe des Verbandes, die Sorgen und Nöte der Betriebe wahrzunehmen und ihnen bei der Bewältigung struktureller Probleme mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Seien in den 50er Jahren die Innungen vor Ort der emotionale Hort vieler Handwerker gewesen, so verändere die heute allerorts feststellbare Ent-Emotionalisierung und Individualisierung auch das Anforderungsprofil von Innung und Verband. Der junge Kollege interessiere sich weniger für den kollegialen Gedankenaustausch und die traditionelle Innungsfahrt, sondern vielmehr für konkrete Gegenleistungen für seinen Innungsbeitrag. Diesem geänderten Anforderungsprofil entspreche auch ein anderer Typus des Verbandsgeschäftsführers, der sich heute in der Regel mit Handy und Laptop weit besser auskenne als mit Maschinen und Werkstoffen. Und schließlich habe sich auch das Profil der Verbandsgeschäftsstelle verändert, die zu einem Dienstleistungszentrum für die Handwerker geworden sei. “Nicht verwalten, sondern gestalten, nicht reagieren, sondern agieren ist das Gebot der Stunde.” Abschließend wies Füllgraf auf eine Reihe zukunftsorientierter Aktivitäten in den letzten Monaten hin, die den Aufbruch des Verbandes in das neue Jahrtausend dokumentiere.
Nach den Grußworten des Obermeisters der Schreiner-Innung Bergstraße, Wolfgang Bertz, und der Ehrengäste erlaubte der ehemalige Hessische Justizminister und jetzige wirtschaftspolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Rupert v. Plottnitz, den Zuhörern unter dem Thema “Ökologie und mehr – Grüne Politik am Beginn des 21. Jahrhunderts” eine gewisse Nabelschau zwischen grünen Befindlichkeiten und realen Utopien. Sein mit zahlreichen Bonmots gespickter Vortrag machte dabei auch vor selbstironischen Betrachtungen der eigenen Partei nicht Halt. Inhaltliche Schwerpunkte seiner Ausführungen waren die Themen Öko-Steuer, Ausbau des Frankfurter Flughafens sowie vor allem in der regen und durchaus recht kontroversen Diskussion die Frage der berufsbegleitenden Meisterprüfung. Gerade zu dieser Thematik ließ v. Plottnitz eine gewisse Flexibilität erkennen, die bei dem einen oder anderen Zuhörer doch noch ein Fünkchen Hoffnung aufkeimen ließ.
Als zweiter Festredner beschäftigte sich der Kölner Soziologe Prof. Dr. Erwin Scheuch mit der “Politik im Umbruch”.
Für den festlichen Ausklang des Hessischen Tischlertages gestaltete die Innung Bergstraße mit einem Cocktail-Empfang und an-schließendem Festball den geeigneten Rahmen.
Günter Füllgraf wiedergewählt
Günter Füllgraf wird auch für die nächsten drei Jahre die Geschicke des hessischen Tischlerhandwerks maßgeblich prägen. Die Delegierten der Mitgliedsinnungen wählten den 54-jährigen Schreiner aus Ringgau-Datterode in geheimer Wahl einstimmig zum Landesinnungsmeister. Zu seinen Stellvertretern wurden Hermann Wacker (Lauterbach) wieder- und für den ausgeschiedenen Wolfgang Bertz der Offenbacher Kreishandwerksmeister Wolfgang Kramwinkel neugewählt. Peter Abt (Frankfurt), Wolfgang Bertz (Bergstraße), Heinrich Großenbach (Hersfeld-Rotenburg), Norbert Jehn (Fulda), Reinhard Nau (Marburg) und Karl Sauerbier (Hünfeld) komplettieren den Vorstand.
Überhaupt standen diesmal die turnusmäßigen Regularien im Mittelpunkt des Verbandstages. Gerade bei der Wahl zu den Ausschüssen zeigte sich, dass ein lebhaftes Interesse an konstruktiver Verbandsarbeit besteht. Überwiegend erklärten sich mehr Kollegen für eine Mitarbeit bereit, als letztendlich Ausschusssitze zu vergeben waren.
In seiner Begrüßungsrede ging Füllgraf noch einmal kurz auf die außerordentliche Mitgliederversammlung in Gießen ein (siehe Seite 122) und dankte den Delegierten für die konstruktive Diskussion. Sie habe gezeigt, dass alle ernsthaft und dem Wohle der Betriebe verpflichtet, um den bestmöglichen Weg gerungen hätten. Deshalb habe es auch keine Sieger und Verlierer gegeben; es seien auch keine Verletzungen zurückgeblieben und alle könnten nun gemeinsam und stark die anstehenden Aufgaben bewältigen.
Füllgraf dankte den auf eigenen Wunsch ausgeschiedenen lang- jährigen Vorstandsmitgliedern Wilhelm Glock (Offenbach) und Heinz Herglotz (Main-Taunus) für ihr beispielhaftes Engagement für den Berufsstand und den zahlreichen Ausschussmitgliedern, die aus den unterschiedlichsten Gründen für eine erneute Kandidatur nicht mehr zur Verfügung standen.
In seinem kurzen Geschäftsbericht ging Verbandsgeschäftsführer Hermann Hubing stichpunktartig auf die Schwerpunkte der Arbeit des Verbandes im abgelaufenen Jahr ein. So erwähnte er die neue Verbandszeitschrift, das neue Verbandslogo, den neuen Namen, die neue Satzung, die Verlagerung des Verbandssitzes, die neue Beitragsordnung, den neuen Sozialpartner, die personelle Umstrukturierung sowie die verstärkte Ausrichtung des Verbandes als Dienstleistungszentrum für das hessische Tischlerhandwerk. Aufgabe des Verbandes sei es, die Betriebe fit für den Markt zu machen. Hieraus ableitend verwies er auf die hohe Fachkompetenz der Betriebsberater Ulrich Leber und Reinhard Schlosser. Durch die personelle Umstrukturierung sei es gelungen, die fixen Personalkosten abzubauen und gleichzeitig das Dienstleistungsangebot zu erweitern. “Mehr Leistung bei weniger Kosten” sei die Maxime, die damit im Gegensatz zum Handeln der Kammern stehe.
Abschließend bedankte sich Hubing ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit beim Ehrenamt, den Obermeistern sowie den Vorstandsmitgliedern. Sein besonderer Dank galt den Mitarbeitern, die bereit und fähig gewesen wären, den neuen Weg mitzugehen und tatkräftig zu unterstützen.
HKH-Ehrenabzeichen für Sebastian Wenderoth
Die Mitgliederversammlung bot einen würdigen Rahmen für die Ehrung eines bereits in jungen Jahren äußerst erfolgreichen Tischlers: Sebastian Wenderoth aus Wabern, dem Landesinnungsmeister Günter Füllgraf das HKH-Ehrenabzeichen in Silber überreichte. In seiner Laudatio bezeichnete er den jungen Tischler, der 1998 den Praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend auf Innungs-, Kammer- und Landesebene ebenso souverän für sich entschieden habe wie auch den Bundesentscheid und der 1999 bei der Berufsolympiade in Montreal in der Sparte Bautischler einen hervorragenden zweiten Platz errungen hat, als einen hervorragenden Botschafter, der für die Individualität, die Leistungsbereitschaft und die Leistungsfähigkeit des hessischen Tischlerhandwerks stehe. o
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