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Auf Flexibilität gesetzt

CNC-Technik: Fenster und mehr
Auf Flexibilität gesetzt

Von starren Maschinenkonzepten hat Hermann J. Schwieren – er führt in der fünften Generation eine 10 Mitarbeiter große Tischlerei – sich verabschiedet. Er setzt auf Flexibilität: mit einem universell einsetzbaren CNC-Bearbeitungszentrum produziert er nicht nur Holzfenster und -haustüren, sondern auch individuelle Innenausbauten, Treppen und Zulieferteile.

Mit dem Bau eines neuen 1000 m² großen Betriebs hat Schwieren 1994 neben dem klassischen Innenausbau ein weiteres Standbein – den Holzfenster und -haustürbau – geschaffen. Rund die Hälfte seines Umsatzes erwirtschaftet er inzwischen mit diesen Produkten. Obwohl der Wettbewerb in diesem Bereich alles andere als „zimperlich“ ist. Hinzu kommt die räumliche Nähe zu Holland und Belgien: Anbieter beider Länder agieren bekanntlich zum Teil mit Dumpingpreisen auf dem umkämpften Bauelementemarkt.

Schwieren traf damals die grundsätzliche Entscheidung, als handwerklich strukturierter Betrieb keine 08/15-Fenster und Haustüren herzustellen, die mit vielen anderen vergleichbar und deshalb sehr preissensibel sind. Doch auch mit seinen individuellen, hochwertigen Produkten blies dem Tischlermeister rasch der Wind ins Gesicht, denn die Kunden sind nur in gewissen Grenzen bereit, selbst für speziell nach ihren Vorstellungen gebaute Elemente, jeden Preis zu bezahlen. Das hieß: Kostenreduzierung war unumgänglich.
Nichts lag also näher, als den Hebel wirksam bei den Fertigungszeiten anzusetzen. Nicht alleine der Sonderformen bei Fenstern und Türen wegen, die bislang sehr umständlich und daher lohnintensiv gefertigt wurden, sondern generell auch bei allen Arbeiten, die eben in einer Tischlerei vorkommen. Allein die Verteilung der Arbeitsabläufe auf diverse Einzelmaschinen mit ihren jeweiligen Rüstzeiten trieben die Produktionszeiten und damit die Kosten in die Höhe.
Um dieser Problematik wirksam begegnen zu können, kam für Schwieren nur der Einsatz moderner CNC-Technologie in Frage. Er sondierte also rund zwei Jahre lang den Markt nach einem Bearbeitungszentrum, das über ganze Fertigungsbreiten (Einbauschränke, kompletter Innenausbau, Halbfertigteile für Zulieferungen, Holzfenster und -haustüren, Treppen) einsetzbar sein sollte.
Dazu definierte er einen umfangreichen Anforderungskatalog, der neben den bereits erwähnten Voraussetzungen noch Aspekte wie übersichtliche und leicht beherrschbare Bearbeitungsprogramme, unkomplizierte Programmerstellung, Werkstück-Spannsysteme, Produktschulung sowie Service-Hotline und natürlich ein entsprechendes Preis-/ Leistungsverhältnis berücksichtigte.
Entschieden hat er sich schließlich für das CNC-Bearbeitungszentrum BOF-411 von Homag: „Weil wir in den Gesprächen mit dem Hersteller den Eindruck hatten, daß man sich dort sehr intensiv mit dem Produkt Holzfenster beschäftigt und so die Maschine bestmöglich auf die Erfordernisse auch im Zusammenhang mit einer Qualitätssteigerung ausgestattet hat“, begründet er seine Wahl.
Mit einer vorhandenen Arbeitsfläche des Bearbeitungszentrums von 4,80 x 1,20 m, so Schwieren, sei er für so ziemlich alle vorkommenden Arbeiten gerüstet.
Mit Inbetriebnahme der CNC-Maschine hat Schwieren eine Reihe von Einzelmaschinen ersetzt. Die zuvor einzeln ausgeführten Arbeitsgänge werden nun vom Bearbeitungszentrum rationell in nur einer Aufspannung des Werkstückes ausgeführt (z. B. Formatzuschnitt, Zapfenschneider, Hubspindelfräse für die Fensterprofile, Stemmaschine, Rundbogenfräse, Gehrungssäge, Glasleistensäge). So war es möglich, die Fertigungszeiten – und damit – kosten – beträchtlich zu senken.
Ein einflügeliges Fenster beispielsweise, beginnend bei der Arbeitsvorbereitung einschließlich aller Bearbeitungen bis hin zur Endkontrolle des fertigen Fensters, wird heute in nur 60 % der Zeit gefertigt, die einst erforderlich war. Noch deutlicher der Effekt beim Rundbogenfenster: hier beträgt die Zeitersparnis gar 60 %. Ähnlich das Resultat bei Haustüren, wo sich die zeitlichen Einsparungen in einer Größenordnung von bis zu 50 % bewegen.
Wesentlichen Anteil an dieser weitgreifenden Reduzierung der Fertigungszeiten bei gleichzeitig deutlich verbesserter Produktqualität haben die EDV-Programme zur Steuerung des Bearbeitungszentrums. Die von Homag zur Verfügung gestellte Software ‚WoodPlus’ rationalisiert die Arbeitsvorbereitung: schnelle Eingabe von Aufmaßdaten, automatisches Erstellen der CNC-Bearbeitungsprogramme mit Produktionslisten einschließlich Stückliste zur Holzbestellung, Errechnen der Glasmaße sowie Datentransfer über Netzwerk sind die Folge.
Alles in allem vergehen heute von der Vorbereitung anhand des Fensteraufmaßes bis zum Produktionsbeginn lediglich 15 bis 20 Minuten. Standardfenster können direkt aus dem Programmspeicher abgerufen werden, für Sonderfenster müssen die Daten noch angepaßt werden. Als Vorteil kommt hinzu, daß die Daten generell zur Haustürenfertigung übernommen werden können (Verbindungen, Schlösser).
Als Schnittstelle zur Übernahme von Daten aus ‚WoodPlus’ oder spezifischer Branchensoftware dient das CNC-Programmiersystem ‚WoodWOP’. Damit werden die einzelnen Fenster- oder Türvarianten modular erstellt. Analog werden die Arbeitsabläufe der Werkzeuge gesteuert.
Insgesamt kommt die mögliche Einzelteilbearbeitung auf dem Bearbeitungszentrum dem ausgeprägten Qualitätsempfinden von Tischlermeister Hermann J. Schwieren bestens entgegen: er will mit diesem Argument Fenster und Haustüren nicht nur für den Eigenbedarf fertigen, sondern ist dafür gerüstet, bundesweit auch Kollegenfirmen aus dem Holzhandwerk zuverlässig zu beliefern.
Als ein besonderes Merkmal sieht er dabei die von ihm favorisierte Dübelverbindung der Rahmenteile, die auf dem Bearbeitungszentrum in sehr hoher Präzision erstellt werden kann. Zusammen mit weiteren Maßnahmen will er gleichzeitig der bei Holzfenstern möglichen Bewitterungsproblematik begegnen. Dazu zählen beispielsweise das Abrunden der Fensterkanteln, formschlüssiges Konterprofil zu jeder Eckver-bindung, Tauchlasur als Grundierung sowie Versiegeln der außenliegenden offenen Brüstung an den Flügeln mit einem Acrylat vor dem Aufbringen der Deckschicht.
Hinzu komme noch – neben nun möglichen kürzeren Lieferzeiten – eine interessantere Preisgestaltung, um Kunden mit dem Argument der individuellen Ausführung ihrer Fenster für den leider etwas in Mitleidenschaft gezogenen, jedoch zweifelsohne hochwertigeren Werkstoff Holz zu gewinnen.
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