Ein Stehpult zu entwerfen und dieses dann auch herzustellen, lautete die Aufgabe an der Meisterschule Gunzenhausen zum Abschluss des 1. Semesters. Bei der Durchführung zeigten die zukünftigen 26 Schreinermeister, darunter auch eine Meisterschülerin, viel Engagement, Einfallsreichtum und handwerkliches Geschick.
Da die Vorgaben sehr offen gehalten wurden, war die Vielfalt der Entwürfe im Design und in der Konstruktion groß. Die Idee für diese Projektarbeit kam von Christian Schäble von der Meisterschule Gunzenhausen.
Fächerübergreifend
Im Unterrichtsfach Gestaltung und Konstruktion wurde mit Unterstützung der Innenarchitektin Eva Schmidtkonz-Schnell an den Entwürfen gearbeitet und mit Fachlehrer Hans Endt die verschiedenen Konstruktionsvarianten diskutiert. Da der Preis für einen Schreinermeister wichtig ist, wurde für alle Stücke eine Preisermittlung mittels einer Vorkalkulation im Fach Arbeitsvorbereitung durchgeführt. Für die zahlreichen geschwungenen und gerundeten Teile der Stücke kam das CNC-Bearbeitungszentrum der Meisterschule zum Einsatz.
In der Freizeit gefertigt
Konnte die Planung und die Arbeitsvorbereitung noch im Rahmen des Unterrichtes durchgeführt werden, musste der große Teil der Fertigung außerhalb der Unterrichtszeit und an den Wochenenden erledigt werden.
Nachdem die gefertigten Pulte von den Lehrern der Meisterschule bewertet waren, wollte man das Ergebnis der Projektarbeit einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen. So wurden die 26 Steh- und Arbeitspulte im Foyer der Berufsschule eine Woche lang für die Schüler der Berufsschule sowie am Abend für die interessierte Öffentlichkeit ausgestellt. Eine nette Randerscheinung: Verschiedene Besucher erkundigten sich mit ernsten Kaufabsichten bei den anwesenden Meisterschülern nach den Preisen ihrer Stücke.
Das beste Design
Alle Besucher konnten mit Hilfe eines Stimmzettels ihren Favoriten unter den 26 Stehpulten bestimmen. Nach Auszählung der Stimmzettel ging der erste Platz an Karl Kirschner, dicht gefolgt von Matthias Holfelder und Wolfgang Hölzl. Die drei Erstplazierten erhielten einen Buchpreis.
Für alle Meisterschüler war die Durchführung des Projektes eine interessante und wichtige Erfahrung für ihr späteres Berufsleben, da sie hier ein Objekt von der Planung über die Kalkulation bis zur Fertigung und der Präsentation selbst in die Hand nehmen mussten.
Friedrich Gottwald
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