In Hessen sind Montagebetriebe nach der Betriebsstatistik fast so zahlreich wie das Tischlerhandwerk. Doch während über Letzteres genaue Daten über Mitarbeiter, Umsätze und Tätigkeitsfelder, aber auch den potenziellen Bedarf an Fortbildungs- und Beratungsdienstleistungen vorliegen, fehlen diese Angaben für den „unbekannten Riesen des Holzgewerbes“ fast völlig.
Aus diesem Grund hat das Deutsche Institut für Montagetechnik (DIM) im Auftrag von hessenMontage, dem Landesinnungsverband für das hessische Montagegewerbe, gemeinsam mit der Forschungsstelle Mittelständische Wirtschaft (FMW) der Universität Marburg eine Befragung innerhalb dieser Gruppe durchgeführt.
Ein Rücklauf von ca. 4 % der angeschriebenen Betriebe sei, laut Prof. Dr. Michael Lingenfelder zwar nicht unbedingt repräsentativ, er erlaube jedoch einen interessanten Einblick in die Branche. Des Weiteren widerspreche eine durchschnittliche Marktaktivität von rund neun Jahren, dem weitverbreiteten Vorurteil des „Kommens und Gehens“ dieser Betriebe. Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass diese Gruppe erst durch die Novellierung der Handwerksordnung 1994 ins Leben gerufen wurde.
Erwähnenswert sei auch, dass über 50 % der Inhaber der Montagebetriebe über eine Ausbildung zum Tischler verfügen, etwa 20 % sind Bauhandwerker. Die Betriebe haben im Schnitt 1,1 Mitarbeiter. Die Hälfte der Unternehmen erwirtschaftet einen Jahresumsatz von bis zu 50 000 Euro, wobei dieser fast zu dreiviertel im Modernisierungssegment erzielt wird.
Als Tätigkeitsschwerpunkte ragen „Montage von Fenstern und Türen“ sowie „Reparatur und Kundendienst“ mit jeweils gut 50 % heraus, während „Möbelmontage“ und „Trockenbau“ bei je ca. 30 % liegen. Hinsichtlich der Auftraggeber dominieren Privatkunden (80 %) vor gewerblichen Kunden (48 %) sowie Bauträgern und Wohnungsbaugesellschaften (21%).
Allgemein darf man nicht übersehen, dass sich hinter den gewerblichen Kunden überwiegend Tischlerbetriebe verbergen, die Montagebetriebe als Subunternehmer einsetzen.
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