Die Rosskastanie ist Baum des Jahres 2005. Dies gab der Vorsitzende des Kuratoriums Baum des Jahres, Dr. Silvius Wodarz, am 11. November in Berlin bekannt.
Mit der Rosskastanie, botanisch Aesculus hippocastanum L, steht eine der schönsten, bekanntesten und beliebtesten Stadt,- Park,- und Alleebaumarten für das Jahr 2005 im Mittelpunkt. Selbst Kinder kennen und lieben diese Baumart schon, denn sie macht uns vier Mal im Jahr Freude: Im Winter mit ihren großen Knospen, im April beim Erscheinen der großen gefingerten Blätter, im Mai mit ihrem orchideenhaften Blütenmeer, im Sommer als Schattenspender und im Herbst mit goldfarbenen Blättern und vor allem den großen glänzenden Samen. Schwarzer Schatten – leuchtende Kerzen – aber braune Kronen, denn die Rosskastanie kämpft derzeit mit einem Schädling, der ihr Blätterkleid schon im Juli zerfrisst und verbräunt: die Rosskastanien-Miniermotte.
1576 pflanzte Carolus Clusius, kaiserlicher Direktor der botanischen Gärten in Wien, die ersten Rosskastanienbäume. Von dort war die rasch wüchsige Rosskastanie schließlich am Ende des siebzehnten Jahrhunderts in ganz Europa angekommen. Die Heimat der Rosskastanie ist in den Mittelgebirgen Griechenlands, Albaniens und Mazedoniens zu finden. Dorthin hatte sie sich während der Eiszeiten zurückgezogen. Vorher war sie auch bei uns heimisch, hat aber die Rückwanderung nicht mehr geschafft – ebenso nicht wie die Esskastanie und die Walnuss. Erst der Mensch hat sie wieder nach Mitteleuropa gebracht. Inzwischen kommt sie bei uns sogar in Höhenlagen von über 1000 m vor.
Rosskastanien können bis 2 m dick, 25 – 30 m hoch, bis 300 Jahre alt werden. Das Holz ist wirtschaftlich fast bedeutungslos.
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