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Die Textur

Gestaltung im Tischlerhandwerk, Folge 7
Die Textur

Von den verwendeten Materialien und Werkstoffen gehen ebenso wie vom Licht und der Farbe eine für die Sinne eigene Wirkung aus. Zum Beispiel verbinden sich mit Metall Kühle und Nüchternheit, mit Holz Wärme und Lebendigkeit. Verantwortlich sind hierfür in der Regel die Textur, die Farbe und die Oberflächen-temperatur des Materials.

Beton
Flächen, Säulen und Pfeiler aus Sichtbeton wirken statisch funktional, nüchtern und kühl. Durch die zementgraue Farbe bilden sie einen interessanten Kontrast zu bunten Farben und zu wärmeren Materialien wie Holz.

Stein
Stein kann viele Gesichter haben, vom warmen Ton eines gebrannten Ziegels bis zum kühlen, glattpolierten Granit, vom lebendig geaderten Marmor, bis zum bruchrauhen naturhaften Schiefer oder Kalkstein. Der terrakottafarbene Ziegel lässt sich gut mit hellem Rauhputz oder mit rustikal bearbeitetem Holz kombinieren, Granitflächen vertragen Edelstahlelemente, Marmorflächen je nach Farbe auch Messing. Zu bruchrauhem Schiefer wirken weiße Wände oder mit schlichtem Ahornholz furnierte Wandverkleidungen besonders kontrastreich. Kalksteinböden vertragen auch andere Hölzer wie Kirschbaum und Eiche.
Fliesen
Sie gibt es in unzähligen Farben, Mustern und Formaten, so dass für alle Empfindungen etwas dabei ist. Matte Fliesen ergeben in der Regel rustikalere Strukturen, hochglänzende sind für elegantere Einrichtungen. Die Wahl der Fliesenfarbe spielt für die Abstimmung mit anderen Materialien eine sehr wichtige Rolle.
Holz
Ein warm anmutendes Material ist Holz. Je nach Holzart wie Farbigkeit, Maserung und Astigkeit oder auch Holzeinschnitt ist es mehr oder weniger strukturiert bzw. lebendig. Der für Auge und Hand gleichermaßen sympathische Werkstoff eignet sich ideal für den Einsatz im Möbel- und Innenausbau vom Landhausstil bis zum modernsten Look. Holz ist kombinierbar mit Metallen, Glas, Stein, Kunststoff und Textilien. Häufig ist er wärmender, lebendiger Kontrast zu den künstlichen, nüchternen und kühlen Materialien. Bei der Gestaltung muss nicht nur die Behandlung der Oberflächen, ob matt oder hochglänzend, berücksichtigt werden, ganz entscheidend ist auch die Holzart. Nadelhölzer wie Kiefer oder Lärche haben einen naturhaften bis rustikalen Charakter und verlangen gröbere Textilien mit intensiven Farben. Kirschbaum auch Mahagoni haben feine, meist geschlossene blanke Oberflächen und können mit feinen, schlichten oder zurückhaltend gemusterten Stoffen kombiniert werden.
Metall
Messing, Aluminium, Edelstahl oder Eisen – alle Metalle fassen sich kühl an und sind nur mit wärmenden Gegenpolen zu ertragen. Hier können sie in sparsamer Anwendung einen interessanten Kontrast bilden. Besonders Edelstahl hat sich als modernes Pendant zur schlichten Möbelfront durchgesetzt. Möbel aus verzinkten Stahlblechen sind für eine gemütliche, sinnliche Wohnatmosphäre nicht geeignet. Eisen, in guter handwerklicher Schmiedearbeit, lässt sich gut mit rustikal wirkenden Hölzern wie Eiche oder Lärche kombinieren. Messing auch vergoldet passt gut zu Kirschbaum und Mahagoni.
Kunststoff
Wo Zweckmäßigkeit und starke Beanspruchung verlangt werden, ist Kunststoff praktisch. Er ist vielseitig einsetzbar und in vielen Formen und Arten, Farben und Dessins im Handel.
Kunststoff vermag durch Struktur und Farbe hier und da besondere Highlights zu setzen, ist aber in der Anmutung für ein gutes Wohnempfinden wenig sinnlich. Insbesondere imitierte Naturstoffe wie Holz oder Textilien werden nach dem Fühlen mit Enttäuschung wahrgenommen.
Glas
Mattglas, getöntes Glas oder Klarglas ist ein neutraler Werkstoff, der durch seine Transparenz leicht und offen wirkt. Verglaste Flächen von Vitrinen geben den Blick auf deren Inhalt frei, Innentüren aus Ganzglas lassen maximal viel Licht durchfluten. Tischplatten oder gar Schreibplatten aus Glas sind jedoch kalt und oftmals an den Kanten zu scharfkantig und hart. Achtung! Freitragende Glas-böden in Augenhöhe (auch kleiner Kinder) sind sehr gefährlich.
Spiegel
Zur optischen Vergrößerung von Räumen, wie auch von Schrankräumen werden Spiegel eingesetzt. Sie wirken kühl und nüchtern. Spiegel aus getöntem Glas haben einen wärmeren Farbton.
Bei Blenden und der Anbringung der Beleuchtungen, wie Kabelführungen usw., ist darauf zu achten, dass diese nicht im Spiegel zu sehen sind.
Textilien
Ein breites Angebot steht im Bereich der Textilien zur Verfügung, von Naturmaterialien wie Leinen, Baumwolle und Seide bis zu Geweben aus Kunstfasern oder Mischgeweben aus Kunstfasern mit Naturmaterialien. Alles in vielen verschiedenen Farben, Strukturen und Mustern. Aus dieser Vielfalt lässt sich stets das Passende für die Raumgestaltung heraussuchen. Aber nicht nur die Augen sind hier gefragt, sondern auch der Tastsinn. Lässt sich der Teppich auch barfuss begehen? Sind die Polster kuschelig weich und warm oder kratzig, kalt und hart?
Leder
Leder ist ein Naturprodukt, das in seiner Naturfarbe sehr gut zum Nadelholz, aber auch zu naturbelassener Esche und Eiche passt. Griffmöglichkeiten aus Lederschlaufen zum Beispiel geben dem Möbel einen naturhaften Charakter. Schreibflächen können mit Leder belegt werden und bieten eine ideale Schreibunterlage. Für andere Hölzer, wie Kirsche, Mahagoni und Ahorn können auch weinrot, dunkelgrün, dunkelblau oder schwarz gefärbte Lederflächen verwendet werden.
Geflechte
Meist wird dieses Naturprodukt aus Peddigrohr, Rattan oder Weide hergestellt und passt besonders gut zu Naturleder und naturbelassenem Holz. Die Geflechte kommen als Türfronten, Betthäupter oder als komplettes Flechtwerk für Sitzmöbel zur Anwendung. Sie verbreiten eine warme, gemütliche Landhausatmosphäre, der mit den Textilien und Accessoires Rechnung zu tragen ist.
Zusammenfassung
Alle Gestaltungselemente, wie die Form der Fläche oder des Körpers, das Licht, die Farbe und die Textur des Materials sollten sensibel ausgewählt und aufeinander abgestimmt werden. Sie sind wie die Instrumente im Konzert wohlklingend und harmonisch miteinander einzusetzen. Ein stimmiges Überbetonen eines Elementes kann, wenn gewünscht, zwar Akzente setzen, pure Lautheit also Auffälligkeit eines Elements dagegen, ist wie ein falscher Ton im Konzert störend. “Lautheit” vieler oder gar aller Elemente wird zum unerträglichen Krach, der ein sinnliches Wohngefühl brutal zerstört. o
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