1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Die Zukunft der Holzwerkstoffe

Holzpreise und Innovationsfähigkeit der Holzwerkstoffindustrie werden entscheiden
Die Zukunft der Holzwerkstoffe

Der Markt für Holzwerkstoffe ist kräftig in Bewegung. Preissteigerungen und ungewohnt lange Lieferzeiten für konventionelle Holzwerkstoffe prägen das Geschehen. Neue Werkstoffe, die nur noch zum Teil aus Holz bestehen, sind auf dem Markt und die Diskussion um leichte und alternative Werkstoffe ist ungebremst. Ein Ende dieser Entwicklung ist noch nicht in Sicht. Wird sich die Holzwerkstoffwelt verändern? Wie wird sie in Zukunft aussehen?

Die Spanplatte ist immer noch der wichtigste Holzwerkstoff. Sie ist der bewährte, universelle Allrounder und war bisher unschlagbar im Preis. Doch gerade diese „Königseigenschaft“ ist verloren gegangen. Man braucht nicht über die technischen Vorteile von neuen Werkstoffen zu philosophieren, am Ende jeder Verkaufsverhandlung steht immer die Frage nach dem Preis. Der Preis der Spanplatte ist in den letzten zwei Jahren unaufhaltsam gestiegen. Die nächste Preiserhöhung steht an. Zudem wird die Spanplatte verstärkt von anderen Werkstoffen in vielen Anwendungsbereichen angegriffen. Wabenplatten mit Wabenstrukturen aus Altpapier sind auf dem Markt, vornehmlich in großen Dicken (über 25 mm), wo die Kostenvorteile liegen. Ihre Verarbeitung stellt heute kaum mehr ein Problem dar. Große Marktanteile haben solch dicke Plattenwerkstoffe nicht, aber man darf gespannt sein, auf die Schlacht im Segment Arbeitsplatten. Im klassischen Stärkenbereich von Holzwerkstoffen für den Möbel- und Innenausbau (15 mm bis 19 mm) werden Wabenplatten aber auch in Zukunft kaum wirtschaftlich eingesetzt werden können.

Wiederentdeckt: Holz als Energieträger
Der Preis der Spanplatte wird vor allem durch die stetig steigenden Holzpreise, aber auch durch die steigenden Energiekosten und Leimpreise in die Höhe getrieben. Hinzu kommt: Holz ist als Energiequelle wieder entdeckt worden. Dies bereitet den Holzwerkstoffherstellern große Probleme und wird die Zukunft aller Holzwerkstoffe wie kein anderer Faktor beeinflussen. Die Doppelfunktion Werkstoff und Brennstoff hat Holz über Jahrtausende in bewährter Form erfüllt. Erst durch die Industrialisierung ist Holz als Brennstoff immer mehr in den Hintergrund gerückt. Mit der Erkenntnis, dass die CO2 Emission fossiler Brennstoffe zur Erwärmung der Erdatmosphäre beiträgt und den daraus folgenden Beschlüssen von Kioto, hat weltweit die Suche nach alternativen und erneuerbaren Energiequellen begonnen. Staatliche Subventionen treiben diese Entwicklung unaufhaltsam voran. Holz als Energieträger ist weltweit verfügbar und kann zur Erzeugung von thermischer und elektrischer Energie im kleinen wie im industriellen Maßstab eingesetzt werden. Ob mit oder ohne Subventionen: Die energetische Verwendung von Holz im großen Maßstab ist nicht mehr aufzuhalten. Alle Bemühungen der Holz bearbeitenden Industrie, diese Subventionen zu stoppen, werden letztlich die thermische Verwertung von Holz nicht mehr aufhalten. Die Kapazitäten sind schon in großem Umfang errichtet.
Alle großen Industrienationen werden Holz zukünftig verstärkt als Brennstoff einsetzen. Deutschland und die EU haben hierbei nur eine Vorreiterrolle übernommen. Holz wird damit weltweit knapp und damit teuer bleiben. Es wird dadurch seine Rolle als Werkstoff sowie seine Rolle als Rohstoff für die Erzeugung von Holzwerkstoffen nicht verlieren, aber man wird in Zukunft verstärkt über den Holzeinsatz bei dessen Verarbeitung zu Holzwerkstoffen nachdenken müssen.
Preisvorteil der Klassiker schwindet
Das Preisniveau insbesondere der Spanplatte war noch nie so nah an dem von anderen Werkstoffen. Der noch bestehende Unterschied wird mit jeder Preiserhöhung von Holzwerkstoffen geringer. Damit steigt die Möglichkeit, die klassischen Holzwerkstoffe, besonders die Spanplatte, durch andere Produkte zu substituieren.
Hierzu gehören nicht nur plattenförmige Werkstoffe aus Hartschäumen und Sandwichplatten mit Hohlraumstrukturen, sondern auch ein- und mehrschichtige Massivholzplatten. Bereits heute werden einfachere Massivholzplattenqualitäten aus Buche und Nadelhölzern anstelle von Spanplatten eingesetzt. Führt man einen Vergleich der heute erforderlichen Holzmenge zur Herstellung einer Spanplatte und einer Massivholzplatte durch, wird das wachsende Potenzial von Massivholzplatten erst offensichtlich. Während Spanplatten im mittleren Stärkenbereich von 15 bis 22 mm eine Rohdichte von ca. 680 kg/m³ aufweisen, von denen etwa 85 % also ca. 580 kg atro Holz sind, haben einschichtige Massivholzplatten aus Nadelholz eine Rohdichte von ca. 450 kg/m³. Davon sind nur etwa 90 % also etwa 400 kg/m³ Holz. Der Rest besteht wie bei der Spanplatte aus Bindemittel nebst Zuschlagstoffen und Wasser in Form von Holzfeuchte. Sowohl bei der Spanplattenherstellung wie auch bei der Herstellung von Massivholzplatten wird heute auf Rundholz als Rohstoff zurückgegriffen.
Holzpreise fast verdoppelt
Die Holzplätze verschiedener Spanplattenhersteller muten heute eher wie der Holzplatz eines Sägewerkes an. Natürlich werden hier bisher vor allem nur minderwertige Rundholzsortimente eingesetzt, aber die Zeiten, in denen Spanplatten bis zu 70 % aus billigen Sägespänen hergestellt wurden, sind seit der Herstellung von Brennstoffpellets im industriellen Maßstab endgültig vorbei.
Der Vorteil der Spanplatte lag bislang in der Verwendung der bisher billigen Sägenebenprodukte wie Hackschnitzeln und Sägespänen. Dieser Vorteil ist durch die große Nachfrage der Pelletierer für dieselben Vorprodukte und die dadurch verursachten Preisanhebungen mehr oder weniger verloren gegangen. Hackschnitzelpreise von bis zu 90 Euro pro Tonne atro (absolut trocken) ab Sägewerk und Sägespanpreise von bis zu 85 Euro pro Tonne atro ab Werk machen der Holzwerkstoffindustrie in ganz Mitteleuropa das Leben und das Überleben schwer. Die Holzpreise frei Waldrand oder ab Sägewerk haben sich je nach Sortiment in den letzten 12 Monaten zum Teil verdoppelt. Der Rest- und Schwachholzmarkt hat sich in den letzten sechs bis sieben Jahren von einem Angebotsmarkt zu einem Nachfragemarkt gewandelt. Kennzeichnend hierfür sind nicht nur die hohen Preise für alle am Markt gehandelten Holzsortimente, sondern auch die zunehmenden Transportkosten: Galten bis vor etwa 6 Jahren Einzugsradien von bis zu 150 km um ein Spanplattenwerk als realistisch, so wird heute Holz per Schiff und per Bahn durch ganz Europa gefahren, um die Holzversorgung sicherzustellen: Ein zusätzlicher Preistreiber für Holzwerkstoffe.
Holzmangel wird zum globalen Problem
Der Winter 2004/2005 hat bei einigen Holzwerkstoffherstellern erstmals zu Versorgungsengpässen beim Holz und der Winter 2005/2006 teilweise zu Produktionsrückgängen geführt. Der vor uns liegende Winter könnte erstmals zu ungeplanten Abstellungen aufgrund von Holzmangel führen. Der Abbau des Spanplattenwerkes der Pfleiderer Gruppe in Rheda-Wiedenbrück und dessen Wiederaufbau in Russland sowie die Ankündigung der Kronospan Gruppe, die Produktion der weltweit größten MDF-Linie im rumänischen Sebes auszusetzen, sind Anzeichen dafür, wie ernst die Entwicklung auf den Holzmärkten ist.
Der Holzmangel ist dabei nicht nur ein mitteleuropäisches, sondern seit einigen Jahren auch zunehmend ein globales Problem. China und Japan müssen den größten Teil ihres Holzbedarfes durch Importe decken. In Chile, Argentinien und Südbrasilien kämpfen Holzwerkstoffhersteller ebenfalls mit Versorgungsproblemen und steigenden Preisen. In Nordamerika ist es schwierig geworden, Standorte für neue Holz verarbeitende Industrieanlagen zu finden, an denen die Holzversorgung als sicher gelten kann. Die Sperrholzproduktion im indo-malayischen Raum leidet unter der Versorgung mit Rundholz. Die schwierige Verfügbarkeit von Holz hat in all diesen Ländern zu einem Ausbremsen des Wachstums der Holz bearbeitenden Industrien geführt.
Pelletsboom verschärft Versorgungslage
Neben der Verfeuerung von Holz in grobstückiger Form wie Hackschnitzeln und vorgebrochenem Altholz in Großkesselanlagen nehmen auch die Herstellung von Brennstoffpellets und der Einsatz von Scheitholz ungeahnte Ausmaße an. Brennstoffpellets aus Holz werden heute nicht nur in Europa sondern beispielsweise auch in Nordamerika hergestellt. Wie fossile Brennstoffe werden Pellets heute lose oder in verschiedenen marktgängigen Einheiten verpackt rund um den Globus verschifft. So gelangen amerikanische Pellets per Schiff nach Europa, vornehmlich in die Niederlande und nach Schweden, aber beispielsweise auch nach Japan, wo man mittlerweile wie bei uns entdeckt hat, dass man mit Pellets die CO2 Emissionen von Kohlekraftwerken senken kann. Die Tatsache, dass etwa zwei Drittel aller Brennstoffpellets aus Holz nicht in häuslichen Kesselanlagen sondern vielmehr in Großkesselanlagen verschwindet, ist bisher nur wenig bekannt. Die Erwartung, dass der in Deutschland und Österreich gegenüber dem Preis für leichtes Heizöl stark gestiegene Pelletpreis, die Produktion bremsen wird, ist wahrscheinlich nur Hoffnung, da in anderen Ländern wie z. B. Italien leichtes Heizöl deutlich teurer ist und damit für den Pelletpreis durchaus noch Spielraum bietet.Neben Brennstoffpellets spielt heute auch Scheitholz für Kachelöfen und Scheitholzkesseln eine nicht zu unterschätzende Rolle. Im November lagen die Preise für einen Raummeter Scheitholz in Süddeutschland bei bis zu 75 Euro ungeliefert. Bundesweit gibt es ca. 2,3 Mill. Kachelöfen mit steigender Tendenz, Scheitholzkessel nicht eingerechnet. In Deutschland werden jährlich in privaten Haushalten 20 Mio. Festmeter Holz verbrannt werden. Davon kommen 14 Mio. Festmeter, das sind 20 Prozent des jährlichen Holzeinschlags, direkt aus dem Wald.
Wie reagiert die Holzwerkstoffindustrie?
Wie reagiert die Holzwerkstoffindustrie auf den sich verändernden Holzmarkt? Derzeit ist sie vorwiegend mit Übernahmen und Expansion in Richtung Russland beschäftigt. Sie kann aber das Problem nicht einfach aussitzen und versuchen, die steigenden Rohstoffpreise stets an die Abnehmer weiterzugeben. Auch wenn alle Hersteller im gleichen Boot sitzen, so muss man doch zugeben, dass der ganze Kahn wackelt. Von dem europäischen Markt dominierenden „Big Five“ der Holzwerkstoffindustrie hat einzig die Egger-Gruppe mit ihrer neuen Wabenplattenanlage im österreichischen St. Johann reagiert und neue Maßstäbe gesetzt. Dabei dürfte die Entscheidung für diese Anlage aber teilweise aus dem Wunsch geboren sein, ihre drei Dünnspanplattenkalander im nahe gelegenen Wörgl in die Zukunft zu retten. Die Insolvenz des Holzwerkstoffherstellers Mende im Harz mit vier Dünnspanplattenkalandern zeigt, dass diese Fertigungstechnologie im Vergleich zu modernen kontinuierlichen Doppelbandpressen wirtschaftlich schwierig und vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäß ist. Die Bemühungen der Holzwerkstoffhersteller konzentrieren sich ansonsten weitgehend darauf, die Rohdichte ihrer Spanplatten zu reduzieren. Durch den Einsatz von Altholz und die hohen Anforderungen der Verarbeiter an die Oberfläche von Spanplatten ist die Rohdichte von Spanplatten in den letzten Jahren eher gestiegen. Teilweise findet man bei 16 mm Spanplatten Rohdichten bis zu 700 kg/m³. Jeder Hersteller hat im vergangenen Jahr Versuche durchgeführt und Anstrengungen unternommen, den Holzeinsatz bei der Spanplatte zu reduzieren. Diesem Bemühen sind allerdings Grenzen gesetzt. Bei Gewichtsreduzierungen ab spätestens 50 kg/m³ bis zu ca. 100 kg/m³ nimmt die Oberflächenqualität deutlich ab. Die Beschichtbarkeit und Lackierbarkeit wird stark erschwert. Bei Reduzierungen der Rohdichte über 100 kg/m³ nehmen dann auch die Festigkeitseigenschaften deutlich ab, wobei solche Platten für bestimmte Anwendungen durchaus noch geeignet sein können. Um Holz einzusparen, könnten Spanplatten in Zukunft ähnlich wie MDF auch mit differenzierteren, auf die Anwendung abgestimmten Rohdichten im Bereich von ca. 550 bis 700 kg/m³ produziert werden. Hinderlich sind dabei die im Vergleich zu MDF viel größeren Kapazitäten der Spanplattenanlagen mit Tagesleistungen bis über 2000 m³. Diese machen eine Produktion in kleineren Losen sehr schwierig und wirtschaftlich wenig interessant. Eine deutliche Reduzierung der Rohdichte von Spanplatten von über 150 oder 200 kg/m³ lässt sich überdies mit der für die klassischen Holzwerkstoffe bewährten kontinuierlichen Presstechnik bisher nicht erreichen und wird sich sehr wahrscheinlich auch nicht erreichen lassen, da diese Presstechnik auf die Verdichtung großer Materialmengen mit hohen Drücken bis um 500 N/cm² ausgelegt ist. Diese Presstechnik aber bestimmt die Holzwerkstoffindustrie. Man kann daher nur allzu gut verstehen, warum die Holzwerkstoffindustrie an ihr festhalten möchte.
Die „Rosenheimer Leichte Spanplatte“
Wirklich neue Produkte oder zumindest ein neues Produkt, das der klassischen Spanplatte Paroli bieten könnte und der Industrie den Markt sichert, kann man aber nur durch technologischen Fortschritt entwickeln. Hierfür sind neue Press- und Verleimtechnologien sowie Produktionskonzepte erforderlich. Die Suche danach hat längst begonnen.
Dass es andere Möglichkeiten geben könnte, Holzwerkstoffe Rohstoff sparend und wirtschaftlich herzustellen, zeigen verschiedene Ansätze, die u. a. auch von der Fachhochschule Rosenheim kommen.
Die Rosenheimer Leichte Spanplatte, „Ro-Light“, ist eine Leichtbaulösung mit einer Rohdichte ab ca. 360 kg/m³. Sie besteht aus einer sehr leichten Spanmittellage speziell aufbereiteter und verpresster Späne mit sehr dünnen, hochfesten MDF-Decklagen. Für die Herstellung der Mittellage werden dabei sehr voluminöse Späne aus Frischholzsortimenten verwendet, die sehr schonend beleimt und mit einer bei der Dämmplattenproduktion bewährten, kontinuierlichen Dampfinjektionspresstechnik verpresst werden. Die Platte lässt sich in allen gängigen Dicken im industriellen Maßstab produzieren und wie eine Spanplatte verarbeiten, bekanten, lackieren und bedrucken.
Grundsätzlich sind neue Lösungen in den gängigen Dickenbereichen notwendig. Hier gibt es enormes Marktpotenzial. Ein neuer Werkstoff muss in seinem Anwendungsbereich den marktüblichsten Werkstoff (Spanplatte) im Preis schlagen, in den gängigen Dickebereichen kostengünstig herstellbar sein und Sonderlösungen in der weiteren Verarbeitung möglichst ausschließen.
Nicht leicht, sondern smart
Nicht nur leichte Werkstoffe stellen eine mögliche Lösung für die Zukunft dar. Man sollte nicht übersehen, dass für viele der bisher am Markt verfügbaren, neuen leichten Platten die Verbindungs-, die Verarbeitungs- und die Beschichtungstechnik spezifische Sonderlösungen sind. Warum sollte man das Problem nicht von der Gegenseite betrachten? Gibt es Werkstoffe die bei gleicher Rohdichte mehr leisten, so dass man die Dicke oder Dimension des Bauteils reduzieren kann? Also nicht leicht, sondern smart. Derzeit laufen an der FH Rosenheim Projekte die genau diese Lösungen für einzelne Segmente im Möbelbau anvisieren. Gerade im Bereich der horizontalen Möbelelemente sind Span- und Faserplatten bezüglich ihrer starken Kriechneigung bei hoher Belastung nicht optimal. Bei leichten Werkstoffen verstärkt sich das Problem der Durchbiegung bei Dauerbelastung zusehends. Konstruktiv wird das Problem mit größeren Dicken der Einlege- oder Regalböden gelöst. Damit steigen wieder Gewicht und Preis, gleichzeitig sinkt der Stauraum im Möbel.
Ein neuer Ansatz verfolgt die Nutzung von standfesteren Materialien für diesen Einsatzbereich. Es gibt Materialien mit deutlich besseren Kriecheigenschaften als Spanplatten. Wenn die Probleme mit der Oberflächengüte anderer Holzwerkstoffe gelöst werden, ist das eine Alternative in der Konstruktion von horizontalen Möbelelementen. Sollte das Vorhaben wie geplant gelingen, hat die optimierte Platte einen Gewichts- und Funktionsvorteil bei Kostengleichheit. Ebenso gibt es Versuche zum Einbau einer integrierten Verstärkung im Hinblick auf die Verbesserung des Dauerstandsverhaltens. Ziel kann die Verringerung der Dicke oder Rohdichte des Bauteils bei gleichzeitiger Verstärkung durch geeignete Beschichtungsmaterialien oder Verbunde sein. Gewebeverstärktes, leichtes MDF ist dafür ein Beispiel. Der Leistungsvorteil durch die Verstärkung muss über die Reduzierung der Dicke oder Rohdichte „bezahlt“ werden. Auch Platten aus Kunststoffen in Form von Hartschäumen oder Sandwichelemente mit Hartschaummittellagen könnten der klassischen Spanplatte zukünftig verstärkt Marktanteile wegnehmen. Mineralische Plattenwerkstoffe könnten verstärkt den Markt von Bauspanplatten angreifen. Viele Szenarien sind denkbar, die aber alle vom Agieren der am Markt Beteiligten abhängen. Radikale Veränderungen sind allerdings nicht zu erwarten.
Innovationen sind das Gebot der Stunde
In Zukunft werden wir uns vor allem an ein hohes und zunächst noch weiter steigendes Preisniveau für Holzwerkstoffe und eine weiter zunehmende Materialvielfalt im Bereich des Möbel- und Innenausbaus gewöhnen müssen. Wieweit hier Holzwerkstoffe noch eine Rolle spielen werden, hängt nicht nur von den Holzpreisen, sondern auch von der Innovationsbereitschaft der Holzwerkstoffindustrie ab. Die Zahl an Werkstoffen, die nicht mehr aus Holz bestehen, wird auf jeden Fall noch zunehmen. Ein rationellerer Einsatz von Holz in der Holzwerkstoffindustrie für Massenwerkstoffe sowie neue Fertigungstechnologien, die dies ermöglichen, sind unumgänglich. Die klassischen Holzwerkstoffe wird es auch in Zukunft geben. Aber neben diesen und den Wabenplatten wird es auch neue, Rohstoff sparende Werkstoffe geben müssen, wenn die Holzwerkstoffindustrie ihren Marktanteil behalten will. Ob diese neuen Werkstoffe aus Holz oder aus anderen Rohstoffen bestehen, hängt allein von den Entwicklungsbemühungen der Holzwerkstoffindustrie ab. Bei allen Befürchtungen vor dem Hintergrund von Holz als wieder entdecktem Brennstoff, sollte man nicht vergessen, dass auch Erdöl Brennstoff und Rohstoff zugleich ist. Holz ist dies schon seit Menschengedenken und wird es auch bleiben, wenn die Erdölförderung eines Tages nicht mehr rentabel sein sollte. Holz ist ein erneuerbarer Rohstoff, der sich nachhaltig erzeugen und nutzen lässt.
Wir sollten anfangen, die Vorzüge von Holz neu zu entdecken, Holzwerkstoffe und deren Produktionstechnologien weiter zu entwickeln und aufhören, schädliche Diskussionen über Holzstäube, Holzinhaltsstoffe und Formaldehyd zu führen. Niemand will nur mit Edelstahl und Beton leben. ■
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de