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Durchgehend geöffnet

Der eigene Betrieb im Internet
Durchgehend geöffnet

Noch immer nutzt nur ein Teil aller Holz verarbeitenden Betriebe das Internet als Präsentationsplattform. Dabei hat eine Web-Präsenz klare Vorteile und kostet nicht unbedingt viel. Soll der Online-Auftritt Erfolg haben, gilt es, einige technische, gestalterische, inhaltliche und rechtliche Aspekte zu berücksichtigen.

So mancher Zufalls-Besucher klickt den Internetauftritt von Holz verarbeitenden Betrieben nach wenigen Sekunden einfach weg – zu viel Selbstdarstellung, zu trocken und langweilig, uninteressant und unattraktiv! Dabei spielt ein professioneller Internet-Auftritt für Unternehmen eine immer wichtigere Rolle, um sich selbst und eigene Leistungen zu präsentieren, Informationen zu vermitteln und mit der Zielgruppe in Kontakt zu treten. Gegenüber Druckmedien hat ein Internet-Auftritt außerdem klare Vorteile: er ist aktueller, flexibler und er ist Publikations- und Distributionsmedium zugleich. Im Gegensatz zu Prospekten oder Broschüren kennt die „Online-Visitenkarte“ kein abgelaufenes „Mindesthaltbarkeitsdatum“. Durch neue Referenzobjekte oder Mitarbeiter, eine neue Firmenanschrift, Telefon-, E-Mail- oder Internet-Adresse bedingte Änderungswünsche sind in Sekundenschnelle erledigt. Ein „virtueller“ Schreinereibetrieb hat außerdem rund um die Uhr geöffnet: Kunden und Interessenten können selbst bestimmen, wann und von wo aus sie bei Ihnen reinschnuppern. Wem gefällt, was Sie machen, der meldet sich einfach per E-Mail oder Kontaktmaske. Schwellenängste kommen erst gar nicht auf. Web-Seiten taugen sogar als Marketing- oder Vertriebsinstrument: Mit einem integrierten Online-Shop beispielsweise wird der Internet-Auftritt gleichzeitig zur Verkaufsplattform, die 24 Stunden geöffnet hat. Zu den weiteren Vorteilen zählen auch Synergie-Effekte: berichtet die Regionalpresse über Ihren Betrieb, steigert ein Hinweis auf die Webseite häufig die Besucherzahlen. Gut „macht“ sich eine eigene Web-Adresse auch auf Visitenkarten, Geschäftspapier, Anzeigen, Prospekten, auf Baustellenschildern oder Geschäftsfahrzeugen.

So schnell sind Sie „drin“
Voraussetzung für die Erstellung einer eigenen Web-Präsenz ist ein technisch halbwegs aktueller, windowsfähiger PC. Mindestvoraussetzungen sind ein Pentium III-Prozessor, 512 MB Arbeitsspeicher, Windows XP und Internet-Anschluss. Letzteres geht hardwareseitig heute analog per Modem, ISDN oder DSL. Analog-Zugänge sind zwar überall verfügbar, aber ähnlich wie ein ISDN-Anschluss mit 56 bzw. 64 KBit/s vergleichsweise langsam. Wer einen DSL-Zugang besitzt, ist mit 1.024 bis 16.000 KBit/s im Internet unterwegs, also mit einer 18- bis 285-fachen Geschwindigkeit! Je höher diese Datenübertragungsrate, desto eher wird eine Web-Seite aufgebaut und desto schneller können Daten hoch und herunter geladen werden, was Zeit und Kosten spart. Die Wahl des richtigen Internet-Service-Providers (Internetdienst-Anbieters) ist da schon schwieriger. Provider sind Anbieter technischer Leistungen, die für die Nutzung oder den Betrieb von Inhalten und Diensten im Internet erforderlich sind. Ganz grob werden Provider unterteilt in Zugangs- und Host-Provider. Erstere sorgen dafür, dass Sie mit einer persönlichen Kennung und einem Passwort den Zugang zum Internet erhalten. Host-Provider (auch: „Webhoster“) erlauben zusätzlich den Betrieb einer eigenen Domain (Web-Adresse) und bieten Speicherplatz für die Online-Präsentation Ihres Unternehmens. Aufgrund der Vielzahl von Anbietern und Tarifmodellen ist die Auswahl des günstigsten Host-Providers nicht ganz einfach. Wichtig ist, dass ein ausreichender und jederzeit nachrüstbarer Speicherplatz für eine Web-Präsenz auf dem Server des Providers angeboten wird (oder ein eigener Server angemietet wird) und mehrere E-Mail-Adressen eingerichtet werden können. Ferner sollte der Provider genügend Anschlüsse, eine ausreichende Bandbreite, guten und kostengünstigen Support bei Problemen und eine nahezu 100%-ige Verfügbarkeit bieten.
Eine Auswahl von Host-Providern finden Sie auf der übernächsten Seite, Provider-Vergleiche z. B. unter www.hosting-tarife.com oder www.hosting-tarife.com
Darauf sollten Sie achten
Bei der Konzeption einer eigenen Web-Präsenz gilt es, eine Reihe technischer, gestalterischer, inhaltlicher und auch rechtlicher Aspekte zu berücksichtigen:
Domain: Die Wahl des Adress-Namens (Domain), unter dem Ihr Web-Auftritt abrufbar ist, ist keineswegs trivial. Eingebürgert hat sich die Berufsbezeichnung „Schreiner“, gefolgt vom Namen des Unternehmens, also beispielsweise www.schreiner-mueller.de. Da aber häufig vorkommende Namen schon vergeben sind, muss man sich etwas einfallen lassen. Überlegen Sie einfach, wonach Ihre Kunden suchen würden, um Ihr Unternehmen zu finden. Gehören beispielsweise Fenster zu Ihrer Spezialität, dann ist www.schreiner-mueller.de eine Möglichkeit. Je einfacher, präziser und eingängiger die Domain-Adresse, desto besser.
Startseite: Ein besonderes Augenmerk sollten Sie auch der Startseite („Homepage“) widmen. Sie bestimmt den ersten Eindruck des Besuchers und trägt viel dazu bei, ob er weiterklickt oder bei Ihnen verweilt. Häufige Fehler sind schlecht gestaltete, aufwändig animierte oder grafisch überladene Startseiten ohne Informationsgehalt, die den Besucher aufgrund langer Aufbauzeiten auf eine Geduldsprobe stellen. Besser ist eine einfache, klare Startseite mit wenigen Bildern und noch weniger Text sowie dem Menü. Sie sollte sofort erkennen lassen, dass es um einen Schreinerbetrieb und konkret um das Unternehmen Müller geht.
Navigation/Seitenlayout: Wichtig ist, dass der Besucher die Struktur einer Seite auf Anhieb versteht und jederzeit erkennt: Wo bin ich? Woher komme ich? Wohin kann ich gehen? Ob man dazu Pulldown-Menüs, so genannte „Reiter“ oder eine seitliche Menüleiste verwendet, ist eher Geschmackssache. Alle haben Vor- und Nachteile. Viel wichtiger sind treffende und eindeutige Menünamen, die Besuchern Rückschlüsse auf den Inhalt erlauben sowie eine richtige Zuordnung der Untermenüs. Ebenso wichtig ist eine gut lesbare Schrift. Die Seiten sollten einfach, zurückhaltend und weder mit Text noch mit Bildern überladen sein. Animierte Gestaltungselemente verbieten sich angesichts der Reiz- und Informationsflut im Internet von selbst. Eine Suchfunktion sollte ebenso selbstverständlich sein, wie eine so genannte „Sitemap“. Das ist eine Art Inhaltsverzeichnis, das möglichst die (Baum-)Struktur aller Seiten wiedergibt.
Inhalte: Zu den Pflicht-Rubriken gehören „Unternehmen“ bzw. „Profil“, „Produkte“ oder „Leistungen“, „Kontakt“ (unbedingt inklusive druckbarer Anfahrtsbeschreibung!) und „Impressum“. Zur „Kür“ gehören Rubriken wie „Aktuelles“, „Service“, „Links“ oder „Download“. Dienen Inhalte nur der Selbstdarstellung, wird der Anreiz, Ihre Seite ein zweites Mal zu besuchen, eher gering sein.
Offerieren Sie einen auf Ihre Zielgruppe zugeschnittenen Service, der sich fürs Erste ganz simpel in Form von kommentierten Linklisten realisieren lässt: Einrichtungstipps, Infos zu Holzbaustoffen, ein Holzartenlexikon etc. Nehmen Sie vor allem stets die Perspektive eines Besuchers und potenziellen Kunden ein und orientieren Sie sich daran, was er wissen will: Wie lange ist der Betrieb schon „im Geschäft“? Wer gehört zu den Kunden? Werden Termine und Kosten eingehalten? Wer diese und weitere Fragen überzeugend beantworten kann, hat schon viel erreicht.
Grafik: Neben Fotos möchten Schreiner häufig auch Grafiken, Pläne oder 3D-Objekte online präsentieren. Doch welches Datenformat eignet sich für welche Zwecke? Für Fotos hat sich das JPG-Format etabliert – es kann „Echtfarben“ (16,7 Millionen Farben) darstellen und weist aufgrund einer Datenkompression eine geringe Dateigröße auf. Für die Abbildung von Plänen ist dagegen das GIF-Format sinnvoller. Bei geringer Dateigröße entstehen keine so genannten Kompressionsartefakte mit unscharfen Linien, wie beim JPG-Format. PNG, ein weiteres „Internet-Format“, vereint die Vorteile von JPG und GIF (verlustfreie Kompression, Farbtiefe und Transparenz). Während die Internet-Standardformate für die Rasterbilddarstellung (JPG, GIF, TIF etc.) ohne zusätzliche Software auskommen, erfordern Vektorgrafiken (Pläne, Grafiken) Software-Erweiterungen (so genannte „Plug-ins“). Vorteile von Vektorgrafiken: Details lassen sich ohne Qualitätsverlust zoomen, die Dateigröße ist vergleichsweise gering. Nachteile: Das zugehörige Anzeigeprogramm bzw. die Daten müssen zunächst geladen werden (Ladezeiten). Aufgrund der Verbreitung des Adobe Readers ist zu erwarten, dass das PDF-Format auch im 3D-Bereich Standard wird (siehe auch BM 03/08). Weitere wichtige Formate für die interaktive Online-Präsentation von 3D-Objekten sind VRML und Quicktime VR.
Recht: Wer sein Unternehmen online präsentiert, muss erkennbar machen, wer hinter dem Auftritt steckt. Dazu sollte das Impressum folgende Angaben enthalten: Name und vollständige Anschrift (Straße, kein Postfach), ggf. Rechtsform des Unternehmens (GmbH, AG), Telefon-, Telefax-Nummer und E-Mail-Adresse (siehe auch www.anbieterkennung.de). Um sich vor Spam-Mails zu schützen, sollte das @-Zeichen durch ein geschriebenes und in Klammern gesetztes (at), Beispiel: info(at)schreiner-mueller.de, ersetzt oder die E-Mail-Adresse als Grafik eingefügt werden.
Bei Linkverweisen sollte man darauf achten, dass man nicht auf Seiten mit rechtswidrigem Inhalt verweist. So genannte Disclaimer (Haftungsausschluss-Erklärungen) sind empfehlenswert. Wichtiger sind klare Kennzeichnungen externer Links, das Öffnen in eigenen Fenstern sowie eine gelegentliche Überprüfung der Adressen. Immer wieder zu Problemen führt das unerlaubte Kopieren oder Einfügen von Web-Design(elementen), Texten, Fotos oder Grafiken, die von Dritten erstellt wurden. Dabei werden Urheberrechte verletzt – und das kann teuer werden.
Web-Site selber machen?
Manch ein designorientierter Schreiner fühlt sich dazu in der Lage, die eigene Seite in Eigenregie zu gestalten. Das kann gut, aber auch gründlich daneben gehen. Erfahrungsgemäß fehlt neben dem Tagesgeschäft häufig einfach die Zeit, eine Web-Präsenz nicht nur zu gestalten, sondern auch bekannt zu machen und kontinuierlich zu pflegen. Das ist auch der Grund, weshalb viele Betriebe anstelle einer vorzeigbaren „Visitenkarte“ eine „Dauerbaustelle“ im Internet haben. Kann kein entsprechend engagierter Mitarbeiter für die Realisierung mehrere Tage und für die Wartung und Aktualisierung 3-4 Stunden pro Monat abgestellt werden, sollte man einen Multimedia-Profi engagieren. Diese Investition lohnt sich, denn die Tricks und Kniffe, den Bildschirmaufbau einer Seite zu beschleunigen, die Seite auf allen Systemen und Bildschirmen gleich aussehen zu lassen und Ihre Seite auch publik zu machen, kennt er im Detail. Dieses Praxis-Wissen eines Grafikers, Mediengestalters und Programmierers in Personalunion kann man nicht mal schnell nebenbei erwerben. Doch bevor Sie zu einem Profi gehen, sollten Sie sich gründlich vorbereiten, d. h. die Struktur und die Inhalte der Seite sollten Sie sich schon im Vorfeld überlegen. Nachteil des „Outsourcing“: Werden Änderungen fällig, muss meist wieder der Profi ran. So genannte Web Content Management-Systeme (WCMS) trennen Gestaltung und Inhalt einer Web-Site konsequent voneinander und ermöglichen dadurch auch Benutzern mit geringen Web-Kenntnissen eine Aktualisierung oder Erweiterung ihres Web-Auftritts.
Die Web-Site publik machen
Ist Ihre Web-Site online, haben Sie es schon fast geschafft. Jetzt gilt es, Ihre Adresse bekannt zu machen. Neben der Offline-Werbung (Web-Adresse auf Visitenkarten, dem Geschäftsfahrzeug etc.) besteht die Möglichkeit der manuellen, meist kostenlosen Eintragung in andere Internet-Auftritte (Innungen oder Verbände, Bauportale etc.), respektive Internet-Verzeichnisse oder Suchmaschinen/Katalogen wie Google, Yahoo oder Web.de. Mit Funktionen wie „URL hinzufügen“ oder „Web-Seite vorschlagen“ kann die eigene Web-Site online angemeldet werden. Hilfreich können auch Dienstleister sein, die Ihre Seite bei mehreren Suchmaschinen und Katalogen automatisch anmelden. Besonders effizient ist die Optimierung des eigenen Web-Auftritts im Hinblick auf Suchmaschinen. Die Optimierung zielt darauf ab, im Ranking der Suchergebnisse möglichst auf den ersten Plätzen zu erscheinen. Um das zu erreichen, gilt es möglichst viele zutreffende Schlüsselbegriffe als so genannte „Meta-Tags“ einzutragen. Das sind für den Besucher nicht sichtbare Einträge auf Ihrer Web-Site.
Kosten und Nutzen
Wer seinen Internet-Auftritt selber „baut“ und seine Arbeitszeit nicht rechnet, erhält schon ab 500 Euro für die nötigen Software-Werkzeuge (Web- und Grafik-Editor, Seitenvorlagen etc.) einen Basisauftritt. Wird ein Content-Management-System (CMS) eingesetzt, kommen nochmals 500 Euro und mehr hinzu, wobei das Internet auch kostenfreie CMS-Lösungen offeriert. Internet-Präsentationen mit einer einfachen Unternehmens- und Projektdarstellung erhält man von Dienstleistern schon ab 500 Euro. Da sowohl das Honorar als auch das Niveau der Ergebnisse sehr unterschiedlich ist, sollte man im Vorfeld Angebote einholen und sich Referenzen anschauen. Aktualisierungen werden häufig auf Stundenbasis abgerechnet, sinnvoller sind Rahmenverträge. Für welche Variante – ob „do-it-yourself“ oder „outsourcing“ – Sie sich auch immer entscheiden, die Investition lohnt sich auf jeden Fall. Zwar führt ein Internet-Auftritt derzeit noch selten direkt zu einem Auftrag, die meisten Aufträge resultieren immer noch aus Beziehungsnetzwerken. Doch die Akzeptanz gegenüber dem Internet steigt zusehends und eine eigene Web-Präsenz wird zu einem immer wichtigeren Faktor im harten Wettbewerb um Kunden und Aufträge. ■

Weitere Infos

Web-Publishingsoftware: Adobe GoLive, Macromedia Dreamweaver (www.adobe.de), Microsoft FrontPage (www.adobe.de), NetObjects Fusion (www.adobe.de)
Bildbearbeitungs-Software: Adobe PhotoShop (www.adobe.de), Corel Draw (www.adobe.de), PhotoImpact (www.adobe.de)
WCMS-Software: eesy (www.eesy.de), WebModulor (www.eesy.de), web to date (www.eesy.de), WinContent (www.eesy.de)
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