Eine schnittige Entwicklung kommt aus dem Hause des holländischen Plattenaufteil-Spezialisten Elcon. Das neuartige Klemmsystem rationalisiert den Arbeitsablauf an vertikalen Plattenaufteilsägen ganz grundsätzlich: Mit der „Advance“ wird nicht mehr von oben nach unten, sondern ziemlich bequem von unten nach oben aufgeteilt. Der Effekt: Drehen, Wenden und Zwischenlagern von Plattenstreifen vor dem Vertikalschnitt entfallen komplett.
Das Arbeiten mit konventionellen, vertikalen Plattensägen, so bestätigen es die Anwender dieser Maschinen, wird dadurch erschwert, dass eine Platte oftmals nur mit 2 Personen aufgeteilt werden kann.
Der Arbeitsablauf mit einer konventionellen Maschine sieht in der Regel so aus, dass der Bediener zunächst einen oberen Besäumschnitt durchführt. Anschließend wird die Platte horizontal aufgeteilt. Viele Bediener verwenden beim Horizontalschnitt Keile, die in die Schnittfuge gesteckt werden, damit das Gewicht des oberen Plattenstreifens nicht beim Austritt des Sägeblattes aus der Platte, auf das Sägeblatt fällt und eventuell die Schnittkante beschädigt. Anschließend wird der Plattenstreifen, je nach Gewicht, mit einer oder zwei Personen von der Maschine heruntergenommen und zwischengelagert. So wird die komplette Platte von oben nach unten aufgeteilt und zwischengelagert. Der letzte sich auf Maschine befindliche Streifen wird zudem noch um 180° gedreht, damit zwei saubere Schnittkanten erzielt werden. Beim Abnehmen, Zwischenlagern und Wiederauflegen der Streifen muss der Bediener sorgsam darauf achten, dass die Schnittkanten nicht beschädigt werden. Erst jetzt werden die Streifen auf Fertigmaß aufgeteilt. Sofern ein großformatiges Endprodukt benötigt wird, wird die Platte nach dem oberen Besäumschnitt um 180° gedreht. Anschließend werden der obere, sowie der linke und rechte Fertigschnitt durchgeführt. Das Drehen der Platte wird häufig ebenfalls mit 2 Personen durchgeführt.
Motorisch verfahrbares Klemmsystem
Die neu entwickelte Advance-Plattensäge löst die oben beschriebenen Problematiken mit einem entscheidenden Detail. Durch ein motorisch verfahrbares Klemmsystem, ändert sich der Arbeitsablauf an vertikalen Plattensägen grundsätzlich: Es wird nicht mehr von oben nach unten, sondern von „unten nach oben“ gearbeitet“. Ist die Platte auf die Maschine gestellt, fahren die beiden Plattenklemmen auf die Oberkante der Platte, klemmen diese und heben die komplette Platte an. Nun wird Besäumschnitt an der unteren Plattenkante durchgeführt. Anschließend wird die Platte wieder abgesetzt. Die Werkstückklemmung bleibt für die weitere Bearbeitung aktiv. Nun wird das benötigte Streifenmaß von der Unterkante aus gesägt. Keile sind nicht erforderlich. Die Plattenklemmen verhindern, dass der obere Plattenabschnitt auf das Sägeblatt drückt oder herunter fällt. Ist der untere Streifen gesägt, wird er links an den Anschlag für den Vertikalschnitt geführt und direkt vertikal aufgeteilt, während die Platte weiterhin durch die Klemmen gehalten wird. Die Zwischenabnahme und das Zwischenlagern von Plattenstreifen entfallen komplett. Nachdem der Plattenstreifen aufgeteilt ist, wird die sich in den Klemmen befindliche Platte nach unten gefahren. Die Bedienung der motorisch verfahrbaren Klemmen erfolgt per Joy-Stick. Jetzt kann das nächste Streifenmaß gesägt und anschließend wieder direkt aufgeteilt werden.
Weil der komplette Ablauf von unten nach oben erfolgt, ist das Drehen von Plattenstreifen oder auch von großformatigen Platten nicht mehr erforderlich. Selbst „kleinere“ Bediener können mit der Einmann-Plattensäge Advance eine Platte einfach bis zum Fertigmaß aufteilen.
Neben einzelnen Platten können auch Plattenpakete gesägt werden: Die Advance-Klemmen halten Platten oder auch Plattenpakete bis zu einem Gewicht von 200 kg. Der Vorschub und auch die Einstellung der Maße erfolgen in der preisgünstigen Standardversion manuell. Umfangreiches Zubehör, wie ein automatischer Vorschub, ein automatisch einrastender Sägebaum, ein automatisch schwenkbarer Sägekopf, eine horizontale Programmiereinheit sowie eine vertikale Programmiereinheit für die motorisch angetriebene Plattenspannzange ermöglichen eine vollautomatische Plattenaufteilung.
Die höchste Ausbaustufe repräsentiert die patentierte, vollautomatische Plattenaufteilsäge „Advance Quadra“. Hierbei wird der komplette Aufteilplan für eine Platte oder ein Paket am PC oder direkt an der Maschine programmiert. Der Bediener der startet lediglich das Programm und die Aufteilung der Platte erfolgt horizontal und auch vertikal vollautomatisch. Der Arbeitsablauf dieser Maschine kann im Internet unter www.elcon.nl angesehen werden.
Im Gegensatz zu anderen Plattenaufteilsägen, bei denen der Bediener Plattenstreifen abnehmen, zwischenlagern und auch drehen muss, ist mit der Advance Quadra der komplette Zuschnitt in einem Vorgang gelungen, ohne dass der Bediener die Platte oder Plattenstreifen in Position bringen muss. Elcon-Geschäftsführer Pieter Meijer und Winfried Stienen, Geschäftsführer des deutschen Importeurs, Geronne GmbH in Coesfeld freuen sich: „Dieses Modell fand besonders in der Industrie großes Interesse. Im August wird die erste Maschine in Deutschland ausgeliefert.“ ■
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