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Ein geheimes Projekt

Jowat-Klebstoff-Forschungspreis geht an Lehrlinge der Wellis AG
Ein geheimes Projekt

Die Wellis AG in Willisau geht in der Lehrlingsausbildung einen Schritt über die gesetzten Ausbildungsziele hinaus. Für das Pilot-Projekt „Qubus“, das anfangs noch streng geheim war, haben drei Schreinerlehrlinge am Ende den Jowat-Klebstoff-Forschungspreis (Sonderpreis) erhalten. Eine unerwartete Belohnung für die monatelange Arbeit, bei der die Jugendlichen einen bemerkenswerten Einsatz geleistet haben.

Beteiligt waren außer den drei Schreinerlehrlingen im 3. Lehrjahr, Martina Hodel, Florian Rölli und Marcel Baumeler, auch Ruedi Scheidegger als Projektleiter und der Lehrlingsausbildner Andreas Barmettler. Begleitet und unterstützt wurden sie vom Initiator des Projektes, Jörg Meerholz, Leiter Produktion und Mitglied der Geschäftsleitung.

Die Wellis AG mit Sitz im schweizerischen Willisau ist auf dem internationalen Möbelmarkt seit langem eine Größe: Unter dem Label „team by wellis“ entwirft, entwickelt und vertreibt das Unternehmen hochwertige Designmöbel. Mit rund 150 Mitarbeitern wird mittlerweile ein Umsatz von 35 Mio. Schweizer Franken im Jahr erwirtschaftet. In der Fertigung sind 102 Mitarbeiter beschäftigt. Jedes Jahr werden drei Schreiner-Lehrlinge ausgebildet. Auf die praxisnahe Ausbildung wird besonderer Wert gelegt.
In dem Pilot-Projekt ging es darum, den Entstehungsprozess eines Produktes von der Idee bis zum Verkauf aktiv zu gestalten. Die Auszubildenden sollten ein Produkt schaffen, das in Form, Funktion, Material und Konstruktion außergewöhnlich ist. Etwas ganz Spezielles sollte es einerseits sein, andererseits jedoch auch etwas, das jeder im Alltag einsetzen kann.
Im Oktober 2003 hatte alles begonnen, im Herbst 2004 erfuhr das Projekt mit der Verleihung des Jowat-Klebstoff-Forschungspreises seinen vorläufigen Höhepunkt. Neben der Konstruktion und Herstellung, die im Mittelpunkt standen, waren auch Sortimentsbreite, ein Produktflyer, Kalkulation, Verkaufspreis, Markteinführung und Präsentation zu erarbeiten. Die Lehrlinge setzten sich zudem intensiv mit technischen Lösungen und Marktforschung auseinander. Bald schon wurde ihnen klar, dass das Projekt die Chance barg, voll und ganz hinter die einzelnen Bestandteile eines kompletten Auftragsablaufes zu blicken.
Aus zahlreichen Ideen, Zeichnungen und verschiedenen Prototypen entstand schließlich das Vielzweckmöbel „Qubus“: würfelförmige offene Elemente, die übereinander angeordnet sind und sich mittels Drehkranz in beide Richtungen bewegen lassen.
Jeder der drei Azubis hatte sich Gedanken gemacht und das ursprünglich noch mit Alu-Stangen versteifte Möbel wurde nach und nach gemeinsam weiter vereinfacht. Auch von dem ursprünglich konzipierten, starren Turm aus Quadern wurde nach einer ersten Präsentation vor der Geschäftsleitung wieder Abstand genommen.
Die ersten Prototypen wurden aus handelsüblichem MDF hergestellt. Für die Originale entschied man sich dann für schwarz eingefärbtes MDF und apfelgrünes „Loom“, einem speziellen plattenförmigen Kunststoff aus Polyurethan. Besonderes Augenmerk war auch auf die Eckverbindung gelegt worden. Eigentlich hätte es nicht einfach eine stumpf verleimte Gehrung werden sollen. Es war mit Konterprofilen und Alu-Nutleisten experimentiert worden. Alles umsonst: Am Ende musste man sich den fertigungstechnischen Gegebenheiten beugen.
Die Verleimung
Bei der Entwicklung der technischen Lösungen spielte neben Lacktests die Verleimung der Materialien eine zentrale Rolle. Klebstoffe von fünf verschiedenen Herstellern wurden getestet und ausgewertet. Die besondere Schwierigkeit war, die beiden unterschiedlichen Werkstoffe MDF und Loom so zu verleimen, dass sowohl aus optischen als auch aus festigkeitstechnischen Gesichtspunkten eine ansprechende Verbindung entstand.
Die besten Ergebnisse wurden mit den Klebstoffen von zwei verschiedenen Firmen erzielt. Eine davon war die Firma Jowat AG, die später auch den Jowat-Klebstoff-Forschungspreis (Sonderpreis) an die jungen „Unternehmer“ vergab. Die Jury der Jowat AG hat den Forschungspreis für die empirische Forschungsarbeit der Lehrlinge vergeben. Mit der Verleihung des Preises werden herausragende, innovative Leistungen auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung in der Klebstofftechnologie gewürdigt. Der Preis ist mit 1500 Euro dotiert. Das Projektteam freute sich sehr über diese Auszeichnung.
Nachdem das Grundkonzept stand, wurde die Inneneinteilung entwickelt. Tablar, Türchen, Schublade wurden verworfen: zuviel Schnickschnack. Man einigte sich auf einen CD-Halter. Dieser wurde als „Qubus“ im „Qubus“ konzipiert. Auch diese Würfel sind unabhängig von einander drehbar gelagert und bieten Platz für insgesamt 48 CD’s.
CAD-Zeichnungen und Kalkulationen für die Serienproduktion waren ebenfalls Teil der Projektarbeit.
Nach Abschluss des Projektes sind sich die Lehrlinge einig: Es sei „riesig“ gewesen. Die Erfahrung möchten sie nicht missen: „Wir konnten in diesem Projekt hinter die Kulissen blicken, Ideen suchen, ausprobieren, Herstellungsverfahren definieren, Preise bestimmen, Marketing machen und dann die eigentliche Vermarktung durchführen. Wir lernten, Protokolle und Berichte zu schreiben, lernten Sitzungen konstruktiv zu organisieren, Arbeiten einzuteilen und im Team zu arbeiten. Vor allem lernten wir, Arbeiten auszuführen, die für uns als angehende Schreiner wichtig sind.“ Auch Projektleiter Ruedi Scheidegger ist zufrieden: „Es war eine spannende Aufgabe, die Lernenden bis zum heutigen Stand des Projektes zu begleiten. Alle Beteiligten haben dabei wichtige Erfahrungen für die Zukunft gemacht.“ Und Jörg Meerholz als Initiator des Projektes meint: „Die persönliche Entwicklung der Lehrlinge war erstaunlich. Davon haben wir alle profitieren können.“ ra
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