Ein Hocker in klassischem Gestellbau, mit schrägen, konischen Füßen und einer gebogenen Sitzfläche entstand im Rahmen einer Projektarbeit im zweiten Semester. Kostenpunkt: 998 Euro. So ergab es zumindest die Vorkalkulation. Die Projektarbeit ist fester Teil der dreisemestrigen Ausbildung an der Münchner Meisterschule. Dabei geht es darum, ein Möbel zu entwerfen, die Fertigung zu planen, das Stück in Gruppenarbeit zu fertigen und schließlich das Ergebnis vor Publikum zu präsentieren. Das Möbel war im Gestaltungsunterricht des ersten Semesters entstanden. Aus dem anfangs ziemlich großen Sitz wurde über mehrere Stufen ein graziles und vor allem leichtes Sitzmöbel – Material sparend und ergonomisch perfekt.
Gleichzeitig mit der Erstellung der CAD-Werkzeichnung entstand als Arbeitsvorbereitung die schrittweise Fertigungsplanung mit den Skizzen der dazu benötigten Vorrichtungen. Die Materialbeschaffung und eine erste Vorkalkulation gehörten natürlich dazu.
Im Praxisunterricht des zweiten Semesters fertigte man die Hocker in Gruppenarbeit. Die Fertigung forderte mit Vorrichtungsbau, Schrägen und Formverleimung die handwerklichen Fertigkeiten und Kenntnisse des Studierenden heraus. Teamweise wurden die einzelnen Vorrichtungen und die zugehörigen Maschinenarbeitsgänge vorgeführt und erklärt, und der jeweilige Arbeitsgang danach von jedem einzelnen nachvollzogen. War in der Vorkalkulation ein Preis pro Hocker von 998 Euro netto ermittelt worden, ergab es in der Nachkalkulation ein Preis von 1015 Euro per Stück – bei einer Stückzahl von 30 Hockern.
Meisterschule für das Schreinerhandwerk
80538 München
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