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„Ein sympathischer Laden“

Mark Kreuzberg punktet mit Qualität, Liefertreue, vernünftiger Kalkulation ... und seiner unkomplizierten Art
„Ein sympathischer Laden“

„Das ist einer von uns“ – dieses Gefühl ist es wahrscheinlich, das Mark Kreuzberg bei den Kollegen wachruft. Einige Tischlereien aus dem Umkreis lassen in aller Regelmäßigkeit Produkte in der Schreinerei Kreuzberg fertigen. Seit sich der Schreinermeister vor 10 Jahren selbstständig gemacht hat, ist der Zulieferbereich stetig gewachsen.

Mark Kreuzberg geht dieses Thema mittlerweile offensiv und systematisch an. Was anfangs ein Produkt von Zufällen war („kannst Du mir mal aushelfen …“), wird nun gezielter beworben. Den Anfang machte eine recht unspektakuläre Aktion: Gemeinsam mit dem Holz- und Kunststofftechniker Knut Eisfelder, Außendienstler des Beschlägeherstellers Hettich, stellte Kreuzberg kurzfristig einen Infoabend auf die Beine. Zu den Vorträgen über das Angebotsspektrum der Schreinerei gesellten sich ein betriebswirtschaftliches und ein werkstoffspezifisches Thema. Es kamen 20 Schreiner aus der Umgebung, aber auch ein Jahr später flatterten auf Grund des Anschreibens noch Anfragen ins Haus.

Mark Kreuzbergs unkomplizierte Art macht es den Kollegen leicht, Vertrauen zu fassen. Ein Blick in die Fertigung tut sein übriges: Neben einem CNC-Bearbeitungszentrum ermöglichen eine liegende Plattensäge und ein Kantenautomat mit Werkstückrückführung einen rationellen Fertigungsablauf. „Qualität, Liefertreue, vernünftige Kalkulation und Zufriedenheit der Kunden stehen bei uns im Mittelpunkt“, das hat sich Mark Kreuzberg auf die Fahnen geschrieben. Auch die Spritzkabine mit Unterflurabsaugung kann sich sehen lassen. Damit sind selbst hochglänzende Oberflächen kein Problem.
Kreuzberg hat klein angefangen. Mit einem Mitarbeiter startete er 1997 in einer angemieteten Halle. Messe- und Ladenbau wurden die Fertigungsschwerpunkte. Auf Grund gut gefüllter Auftragsbücher kamen bis Ende 2002 noch weitere drei Mitarbeiter dazu. Nachdem ihm die Räumlichkeiten ausgestattet mit überwiegend gebrauchten Standardmaschinen zu klein und damit zu unwirtschaftlich geworden war, plante er ein eigenes Fertigungsgebäude mit Büro- und Ausstellungsräumen im Industriegebiet der Grafschaft Gelsdorf. 2003 zog das Unternehmen um. Heute zählt der Betrieb schon 14 Mitarbeiter. Neben Mark Kreuzberg sorgt ein Schreinermeister in der Arbeitsvorbereitung für den reibungslosen Ablauf, ein weiterer ist als Werkstattmeister angestellt. Mark Kreuzberg selbst steht nicht mehr in der Werkstatt. „Da sind andere besser.“ Um die Buchhaltung kümmert sich seine Frau und auch sein Vater hilft ab und zu noch aus.
Mit vereinten Kräften
Dass er die Entwicklung seines Unternehmens nur mit einer motivierten Mannschaft hinbekommt, weiß der 38-Jährige genau. Er bindet seine Mitarbeiter ein, wo immer es geht. Ohne sie hätte der Aufbau des Unternehmens nicht gelingen können. Vieles, was man auf einer Fläche von rund 280 m² sieht, entstand in Eigenleistung: Beim Bau der attraktiven Halle genauso wie beim Ausbau der Ausstellungsräume. Die meisten Projekte mussten neben den eigentlichen Kundenaufträgen laufen, um wirtschaftliche Stabilität nicht zu gefährden. Anders hätte Kreuzberg dieses aufwändige Projekt nicht stemmen können.
Während ich mit Mark Kreuzberg im Büro sitze, schaut ein Mitarbeiter herein: „Ich fahre mal schnell zum Kindergarten und hole meine Tochter ab.“ Kreuzberg nickt freundlich: „Ich kontrolliere meine Mitarbeiter nicht, soviel Vertrauen muss sein.“ Seiner Wertschätzung gibt er aber auch dadurch Ausdruck, dass er seine Mitarbeiter am Erfolg beteiligt. So zahlte er ihnen Ende 2007 eine Dividende.
Ob er seine Selbstständigkeit und den Aufbau seines Unternehmens
von Anfang an in dieser Art geplant habe, möchte ich wissen. Mark Kreuzberg lächelt verschmitzt: „Ein göttlicher Plan steht nicht dahinter.“ Zufälle seien es gewesen, meint er bescheiden. Einer dieser Zufälle ist der Hettich-Mitarbeiter Knut Eisfelder. Er hat den Aufbau des Unternehmens miterlebt und „aus Spaß an der Freude“ aktiv begleitet. „Ich kenne die Branche, die Mentalität und die Betriebe in der Umgebung.“ Außerdem habe er viele Ideen im Bereich Marketing. Ganz selbstlos jedoch ist sein Engagement nicht: „Wenn es den Unternehmen gut geht, geht es auch Hettich gut.“ Nichtsdestotrotz ist es auch die Persönlichkeit von Mark Kreuzberg, die es ihm leicht macht. „Ein sympathischer Laden ist das“, sagt Eisfelder mit einem Augenzwinkern.
Die anderen Zufälle waren die Holz BG und der Landesfachverband, mit deren Beratungsleistung Kreuzberg sehr zufrieden war. Für ihn ist das keine Selbstverständlichkeit, er ist dankbar für die Unterstützung.
Zulieferbereich wächst
Heute umfasst der Zulieferbereich immerhin ein Drittel des Fertigungsspektrums, Tendenz steigend. Als Konfektionär für umliegende Schreinereibetriebe im partnerschaftlichem Miteinander hat man sich zwischenzeitlich einen guten Namen gemacht. Die Dienstleistung für Kollegen umfasst auch das Erstellen von Präsentations- und Fertigungszeichnungen. Mit Kundenlogo versteht sich. Dass er neutrale Ware liefert, ist für Mark Kreuzberg selbstverständlich: „Ich halte mich und meinen Betrieb bewusst im Hintergrund.“
Eigentlich gäbe es im Privatkunden-Bereich auch noch Potenzial – gerade durch den großzügigen und vielseitigen Ausstellungsraum. Hier erhalten Interessenten einen Einblick in Bereiche wie barrierefreies Wohnen, Designfunktionsmöbel, Gleitschiebetüren, Böden, moderne Lichttechnik sowie Treppen und Türen. „Hätte ich nicht gedacht, dass der Schreiner so etwas macht“, ist eine typische Reaktion von überraschten Kunden. Weil aber Mark Kreuzberg nicht auf allen Hochzeiten tanzen kann und will, steht das Endkunden-Geschäft bisher eher im Hintergrund. Lediglich anlässlich regionaler Veranstaltungen öffnet er für einen Tag seine Türen. Laufkundschaft gibt es nicht, denn der Betrieb liegt in einem Industriegebiet in der Nähe des Autobahnanschlusses zur A 61. Was im Privatkundengeschäft ein kleiner Nachteil sein mag, ist im Zuliefer- und Objektgeschäft ein großer Vorteil. Die Verkehrsanbindung ist optimal, Bonn und Köln gut erreichbar. ■
von BM-Redakteurin Regina Adamczak
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