30 °C und Sonnenschein, so sah im Wintersemester 2002/03 meine Begrüßung auf dem internationalen Flughafen in Bangkok aus – ich hatte mich entschieden, mein zweites praktisches Studiensemester in Thailand zu absolvieren.
Danach ging es für mich direkt zu meinem Praktikumsunternehmen Bangkok Cabinet Co., Ltd., kurz BCN, in Samut Sakorn. Samut Sakorn ist eine Industriestadt, die rund 30 min außerhalb im Südwesten von Bangkok liegt und eigentlich für ihre Fischindustrie bekannt ist. BCN ist eines von zehn großen Unternehmen der Bangkok Interfurn Group (www.bif.co.th), spezialisiert auf die industrielle Herstellung von Möbeln aus Span- und MDF-Platten.
Meine Hauptaufgaben bestanden darin, Aufstellungspläne für unterschiedliche Produktionslinien zu erstellen und bei der Inbetriebnahme einer Furnierlinie mitzuhelfen. Die Zusammenarbeit mit den thailändischen Arbeitern und Ingenieuren machte Spaß und war sehr lehrreich für mich – fachlich wie persönlich. Die neue Sprache, die andere Mentalität oder auch die Tatsache, dass in Thailand an sechs Tagen in der Woche gearbeitet wird, sind nur einige Beispiele. Innerhalb der fünf Monate in Thailand bekam ich viel von Land und Leuten mit. Nur von der Sprache war es leider doch zu wenig, um mich einigermaßen unterhalten zu können. Deshalb waren meine Hilfsmittel zur Verständigung Skizzen oder Zeichensprache mit Geräuschen bzw. Englisch.
Während meiner Zeit in Thailand kümmerten sich die Menschen um mich herum sehr gut und nahmen mich beispielsweise oft zu Wochenendausflügen mit. Ich habe die thailändische Gastfreundschaft sehr zu schätzen gelernt und viele schöne Orte gesehen, wie die Insel Ko Samui, und verrückte Dinge erlebt, wie die „full moon party“ auf Ko Phangan. Ich kann nur jedem empfehlen, im Rahmen seiner Ausbildung ein Auslandspraktikum zu absolvieren. Es ist einfach eine einzigartige Erfahrung, für ein halbes Jahr in einem fremden Land zu arbeiten und zu leben.
Jörg Feinauer
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