„Meine hochwertigen Schlafzimmer-Möbel würde ich nie in einem Zelt ausstellen.“ Das sagt Reinhard Käppeler mit Nachdruck. Das Problem: Mitten in Laichingen sollte in einer Zeltstadt die große Leistungsschau des örtlichen Handels und Handwerks stattfinden. Da war guter Rat teuer. Denn: Mit dabei sein wollte der Schreinermeister in jedem Fall. Und: Es war ihm auch wichtig, seine Möbel zu präsentieren. Produkte zum Anfassen.
Der Zufall und das Glück wollten es, dass gerade zu diesem Zeitpunkt ein Ladengeschäft frei war – mitten im Zentrum des Geschehens. Und weil Reinhard Käppeler ein Mann der Tat ist, packte er die Gelegenheit beim Schopfe, tat sich mit anderen Gewerken zusammen und wandelte den Laden für ein einziges Wochenende in ein attraktives Wohnumfeld um. „Das war ein echter Kraftakt“, sagt der Schreinermeister im Nachhinein. Beteiligt waren neben der Schreinerei eine Innenarchitektin, ein Maler und Raumausstatter, ein Leuchtenanbieter, ein Einrichter von Hotels und Gaststätten sowie eine Gärtnerei. Da wurde geschraubt und gepinselt, dann eingerichtet und dekoriert. Drei Wochenenden und zahlreiche Abende mussten aufgewendet werden.
Vom 19. bis zum 21. Mai 2006, während der „respektra city“, war der Andrang groß. Käppeler ist zufrieden und hofft natürlich, dass sich der Aufwand gelohnt hat: „Das weiß man erst ein Jahr später, weil Aufträge nicht sofort geschrieben werden.“ Aufmerksamkeit hat das Projekt jedoch gewiss erregt.
Reinhard Käppeler führt den Schreinerbetrieb auf der Schwäbischen Alb in der dritten Generation. 1984 entstand das Werkstatt-Gebäude mit Ausstellung am Ortsausgang. Es ist von der Straße gut zu sehen. Ein großflächiges Plakat, „Der Schrei nach Schreiner“ aus der Imagekampagne des Landesfachverbandes Baden-Württemberg, erregt die Aufmerksamkeit der Autofahrer. Käppeler hat als Mitglied des Vorstandes der Schreinerinnung Ulm die Imagekampagne seit Beginn mit begleitet. Käppeler belegte den 3. Platz beim Thalhofer-Preis Baden-Württemberg 2006.
Kundenzufriedenheit ist ihm wichtig. „Das Produkt muss zum Kunden passen.“ Während der Planungsphase nutzt er die Anschauungsobjekte im Ausstellungsraum und Referenzbilder. Kreativität sei gefragt und die Trends sollte man kennen, meint Käppeler. Und Geduld müsse man haben mit den Kunden. „Dann bekommt man auch den Auftrag.“ Käppeler bietet Möbel, hochwertigen Innenausbau, aber auch Bauelemente an. Eines ist ihm zudem wichtig:„Ein Angebot schicke ich nie mit der Post. Ich bringe es immer persönlich vorbei.“ Regina Adamczak
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