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Fachschule Holztechnik Melle FHM zeigt Flagge
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Die Fachschule Holztechnik Melle (FHM) gab auf der LignaPlus, die vom 10. bis zum 15. Mai 1999 in Hannover stattfand, einen eindrucksvollen Über-blick ihrer schulischen Arbeiten und Aktivitäten. Zudem war der ca. 100 m² große Messestand wieder ein beliebter Treffpunkt der Ehemaligen, Absolventen und Freunde der FHM, in der Tischler/ innen und Schreiner/innen in einer zweijährigen Ausbildung zum staatlich geprüften Holztechniker/in qualifiziert werden. StD Willi Grasemann, Leiter der Fachschule Holztechnik, zum Messeauftritt der Schule: „Fachschulen müssen den gestiegenen Informationsbedürfnissen von Industrie und Handwerk Rechnung tragen und deshalb ihr Profil in der Öffentlichkeit schärfen. Die Ligna bietet dafür ein ideales Podium.“ Die Entwicklung und Fertigung des neuen Messestandes wurde im Rahmen der Ausbildung an der FHM geleistet und soll hier beispielhaft die projektorientierte Arbeit verdeutlichen.

Konzeption des Messestandes
Aus der Erfahrung der Messeplanungen für die Ligna 95 und 97 definierte StR Martin kleine Bornhorst, Leiter der Fachbereiche Entwurf, Konstruktion und CAD, folgenden Anspruch: „Die Produktion aufwendiger Einzelteile muß gegenüber einer weitgehend automatisierten Fertigung zurücktreten. Dazu bedarf es einer Stärkung der planerisch-konstruktiven Komponente in der Vorbereitung. Zu planen sind keine unbezahlbaren Einzelanfertigungen, sondern Bauteile unter dem Aspekt der Serienfertigung. Biegbare Materialien in zerlegbarer Konstruktion, gekoppelt mit präziser Fertigung auf modernen Bearbeitungszentren bieten die Möglichkeit, dreidimensionale Werkstücke mit zweidimensionaler Bearbeitung herzustellen. Erst dann hält eine weitgehend gebogene Formensprache auch einer Betrachtung unter Kostenaspekten stand.“ Diese Fixpunkte bildeten die Grundlage für die gestalterische Umsetzung des Messestandkonzeptes.

Die von Schule und Wirtschaft geforderte Orientierung an der betrieblichen Wirklichkeit führt zu einer noch stärkeren Ausrichtung der Ausbildung an der Praxis. Der Messestand soll die Umsetzung dieser Ansprüche nicht nur ausstellen, sondern die Umsetzung in der Praxis darstellen. Hier bietet sich die Realisierung als Projektarbeit an, da sich in dieser fächerübergreifenden Unterrichtsform Schwerpunkte realisieren und eigenverantwortliches Handeln fördern lassen.
Planung der Einzelkomponenten
Auch in diesem Schuljahr wurden wieder zahlreiche Themenstellungen von Studierenden bearbeitet, die aktuelle Fragen oder Aufgaben aus dem Bereich CAD/CAM- Systeme berücksichtigten. In Zusammenarbeit mit Softwarehäusern und Maschinenherstellern entwickelten die beteiligten Studierenden Lösungen, die vom Fachpublikum auf der Messe vielfältiges Lob und Anerkennung fanden.
Perfekte und außergewöhnliche Oberflächen sind das Aushängeschild eines Betriebes. Im Rahmen der Ausbildung in der Oberflächentechnik, stellten die Studierenden der Fachschule in enger Zusammenarbeit mit der Firma ICI-Zweihorn eine Vielzahl besonders eindrucksvoller Effektlackierungen her. Sie bildeten den Ausgangspunkt für angeregte Fachgespräche auf der Messe.
Konsequent objektorientiert gestalten, planen, konstruieren und präsentieren mit dem Branchensoftwarepakt IMOS, der professionellen CAD/ CAM-Lösung für den Möbel- und Innenausbau der Firma Dr. Prekwinkel. Dieser Aufgabenstellung stellten sich Studierende der FHM in zwei umfangreichen Arbeiten mit den Fragestellungen:
Welche Lösungen für industrielle Sonderbauteile in objektorientierter Planung und Konstruktion ermöglicht IMOS und wie komfortabel lassen sich die Bauteile fertigen?
Wie aufwendig ist die Planung und Konstruktion in IMOS beim Einsatz gebogener Bauteile?
Zum letztgenannten Thema wurde die Theke des Messestandes unter den schon beschriebenen gestalterischen Rahmenbedingungen weitgehend auf dem CNC-Bearbeitungszentrum der FHM realisiert. Mit der Entwicklung eines Trainingskurses für die Programmierung eines CNC-Bear-beitungszentrums mit Kantenverleimung beschäftigte sich eine weitere Arbeit. In Abstimmung mit der Firma IMA entwickelten zwei angehende Techniker einen PC-Arbeitsplatz, der mit dem IMA-WinCAD-System entwickelt, programmiert und gefertigt wurde. Der Trainingskurs ist so angelegt, das die Übungen mit entsprechenden „Tips und Tricks“ einzeln aus dem Internet abrufbar sind. Die gute Resonanz des Messepublikums haben die FHM – und nicht zuletzt die Firma IMA – darin bestärkt, den eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu verfolgen.
Die Erweiterung des Einsatzspektrums von CNC-Bearbeitungszentren war Thema einer weiteren Arbeit. Mit Hilfe des Compass-Treppenprogramms wurde die Planung und Konstruktion einer Treppenanlage computerunterstützt durchgeführt. Die direkte Maschinenanbindung und anschließende Fertigung einer Mustertreppe sollte den interessierten Messegästen zeigen, daß ein Bearbeitungszentrum, welches ursprünglich für die Möbelproduktion ausgelegt war, hier neue Arbeitsbereiche erschließt.
Das Modell der Werkstückrückführung Boomerang von der Firma Ligmatech mit vielfältigen steuerungstechnischen Aufgabenstellungen und Problemlösungen im Vorrichtungsbau zeigte eindrucksvoll, daß die Anbindung an die Praxis auch im Bereich der Grundlagenausbildung sinnvoll ist.
Andere Arbeiten beschäftigten sich z. B. mit dem Vergleich von Rollen- und Gleitschuhtechnik bei der Herstellung von Softformingprofilen. An der CNC-Format- und Kantenbearbeitungsmaschine der FHM wurden über 2000 Probanden hergestellt und im Labor eingehend untersucht. Ein Gütevergleich von unterschiedlichen Spanplattenproduktionen wurde im Rahmen der Materialprüfung durchgeführt.
Darüber hinaus wurden mit Innoform und Innobase neue Plattenwerkstoffe begutachtet. Das auf kaschiertem Polyurethanschaum basierende Plattenmaterial wurde für seinen Einsatz im Wohnmobil-/Caravanausbau grundlagentechnisch untersucht.
Die neuen Erkenntnisse über dieses Material wurden im Bogentragwerk des Messestandes fertigungstechnisch umgesetzt. Hier bestätigt sich der Ansatz, den Messestand als Forum für die Präsentation von Technikerarbeiten unter Berücksichtigung einer gestalterischen Gesamtidee zu sehen.
Umsetzung
Bei der Durchführung einer so umfangreichen Projektarbeit hat sich an der FHM folgende Vorgehensweise bewährt. Die „Stabsstellen“ des Projektbetriebes werden von den Studierenden besetzt, das bedeutet eigenverantwortliche Tätigkeit von der Position des Betriebsleiters über die Abteilungsleiter in den Fertigungsbereichen bis hin zu Controlling, Logistik und Qualitätsmanagement.
Das Dozententeam gibt Hilfestellungen beim Umsetzen der Aufgaben und der Mitarbeiterführung. Darüber hinaus wird eine Leistungsbewertung durchgeführt.
OStR Roland Cramer, Leiter der Fertigungstechnik, zur Durchführung der Projektarbeit: „Es erfreut uns immer wieder, mit welchem Engagement sich die Studierenden in ihre Funktionsstellen einbringen. Man erkennt das hohe Maß an Kompetenz und Verantwortungsbewußtsein beispielsweise daran, daß weit nach Arbeitsende die Abteilungsleiter mit einigen „ihrer Mitarbeitern“ nach Lösungen für anstehende Probleme in der Fertigung suchen.“ Um Fertigungsabläufe zu entzerren bzw. die Laufzeiten von Maschinen in Schlüsselpositionen zu verlängern, sollte die Projektarbeit auf Anregung der Studierenden im Zwei-Schichtbetrieb erfolgen.
Projektarbeit
Das Projekt wurde langfristig in den Unterrichtsablauf integriert und bildet den inhaltlichen Abschluß der unterrichtlichen Erarbeitung in den Lernbereichen. Für die Realisierung wurden ca. vier Unterrichtswochen benötigt. In dieser Zeit fand kein stundenplanmäßiger Unterricht statt. Es stellt sich die Frage, was diesen zeitlichen Einsatz rechtfertigt?
Die Unterbrechung des stundenplanmäßigen Unterrichts bedeutet keine Unterbrechung der Wissensvermittlung, sondern lediglich eine Veränderung in der Form. Darüber hinaus lassen sich viele allgemeine und berufliche Qualifikationen nur durch die hier praktizierte Projektform erarbeiten. Es sind besonders hervorzuheben:
• In der technischen Kommunikation werden die rethorischen Fähigkeiten in Deutsch und Englisch im Rahmen der Messegespräche trainiert. Die EDV-Präsentationen bilden dabei oftmals die Grundlage für Gespräche mit den Messegästen.
• Für den Abschlußjahrgang bedeutet die „Bewährung in den Funktionsstellen“ eine Art „training on the job“ und damit eine gute Vorbereitung auf die zu-künftigen Aufgaben im Beruf.
• Zwischen den Studierenden findet ein Wissenstransfer bezüglich ihrer handwerklichen Fertigkeiten statt.
• Im Rahmen der Arbeitsorganisation kommt der Mitarbeiterführung zum Erreichen bestimmter Zielvorgaben besondere Bedeutung zu.
• Es erfolgt eine sofortige Rückmeldung bezüglich Qualität und Umfang der Planungs- und Fertigungsunterlagen.
• Einem Lerngebiet mit geringerem Stundenanteil bietet sich die Möglichkeit von komplexeren Übungs- und Anwendungsphasen.
Die Rückmeldungen von den Studierenden, der Industrie, dem Handwerk sowie den unterstützenden Firmen und Messegästen bestätigen uns auf dem eingeschlagenen Weg fortzufahren. Wie beschrieben ist der Grundsatz der Technikerausbildung an der FHM – Aus der Praxis, für die Praxis – nicht allein ein griffiger Marketingslogan, sondern bereits in der hier gezeigten Ausbildungspraxis fest verankert. Somit wird die in diesem Beitrag beschriebene Art der Projektarbeit auch die Grundlage für zukünftige Messeaktivitäten der FHM bilden.
OStR Roland Cramer und StR Martin kleine Bornhorst
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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