Wer sich vom Schreiner eine neue, individuell gestaltete Küche planen, herstellen und einbauen lässt, möchte nicht Handwerker mehrerer Branchen be-auftragen und viele Termine abstimmen, bis alle Geräte angeschlossen sind und funktionieren. Vielmehr sollen sämtliche Arbeiten von einem erledigt werden.
Wer aber schließt den Elektroherd an? War dies bislang allein Sache eines ausgebildeten Elektrikers, so können dies künftig auch einige Absolventen der Akademie für handwerkliche Berufe, Bereich Holztechnik, durchführen. Die angehenden Schreinermeister konnten nach einer intensiven Ausbildung das Zertifikat als “Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten im Rahmen des Handwerks” entgegen nehmen. Die Ausbildung ermöglichte eine vorbildliche Kooperation der Freiburger Berufsschulen, Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule sowie der Walther-Rathenau-Gewerbeschule in Freiburg. Diese Befähigung erhöht die Berufsaussichten der künftigen Schreinermeister, die im Sommer noch ihre Schreinermeisterprüfung ablegen werden.
Die Installation von in Decken eingebauten Lichtanlagen oder das Versetzen von Steckdosen und Schaltern, die bei einem Umbau neu positioniert werden müssen, gehören beispielsweise zu den Arbeiten, welche die künftigen Schreinermeister und Kursteilnehmer durchführen dürfen. Diese Arbeiten lässt die neue Handwerksordnung zu, sofern sie mit dem eigenen Gewerk zusammenhängen und vom Umfang her unter der Erheblichkeitsgrenze liegen. Für den Kunden liegt ein wesentlicher Vorteil im Komplettservice und der schnellen Ausführung.
Die Ausbildung unter Strom
Unter der Anleitung der Lehrer Schlatter und Graner von den beiden Freiburger Gewerbeschulen erlernten die Schüler die Grundlagen der Elektrotechnik und die Schutzmaßnahmen beim Umgang mit elektrischem Strom. Bei den Installationen und Messungen in den Elektrowerkstätten unter der Anleitung des erfahrenen Ausbilders Graner konnten sie den Erfolg ihrer Übungen in der Praxis testen und kennenlernen. “Elektrofachkräfte für festgelegte Tätigkeiten” sind Personen, die aufgrund einer theoretischen und praktischen Ausbildung eine Qualifikation erworben haben, sich wiederholende, gleichartige elektrotechnische Arbeiten an Betriebsmitteln auszuführen. Diese Tätigkeiten hat der Unternehmer in einer Arbeitsanweisung zu beschreiben, festzulegen und ausschließlich Beschäftigte damit zu beauftragen, die ein entsprechendes Zertifikat nachweisen können.
Die aus einem theoretischen und einem praktischen Teil bestehende Abschlussprüfung hatte ein ansprechendes und der künftigen verantwortungsvollen Tätigkeit angemessenes Niveau; knapp über 70 Prozent der Kursteilnehmer konnten das begehrte Zertifikat im Februar in Empfang nehmen.
Die Nachfrage nach dem Zertifikat “Elektrofachkraft” ist an der Akademie für handwerkliche Berufe Holztechnik so stark, dass im Februar bereits mit dem zweiten Kurs begonnen wird.
Friedrich-Weinbrenner-Gewerbe- schule, 79114 Freiburg; Fax 07 61/2 01 74 98 o
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