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„ … für den Tapferen die Chance“

Landestagung in Peine vom 18.5.-21.5. 2000
„ … für den Tapferen die Chance“

Im Mittelpunkt der diesjährigen Landestagung des Wirtschaftsverbandes des Holz-, Aluminium- und Kunststoffverarbeitenden Handwerks Niedersachsen Bremen, die am 19. Und 20. Mai in Peine stattfand, standen die Mitgliederwerbung und Mitgliederbindung. Denn angesichts schwindender Mitgliederzahlen in den Innungen wird es immer dringlicher außenstehende Betriebe zum Eintritt in die örtliche Innung zu bewegen, aber auch den Innungsbetrieben die Vorteile ihrer freiwilligen Mitgliedschaft zu verdeutlichen.

Mit der Frage, ob eine Landesverbandstagung sinnvoll und überhaupt noch erforderlich ist, begrüßte Landesinnungsmeister Guido Ossenkopp die 150 Delegierten der Landestagung 2000 in Peine.

Wo liege das Geheimnis dieser Landestagung, dass so viele Kollegen mit ihren Damen den Weg nach Peine gefunden haben? Sicherlich auch das Jubiläum ’100 Jahre Peine’.
„Sie, liebe Kollegen, haben erkannt, dass die Kraft einer großen Gemeinschaft, das Gefühl der Verbundenheit und das Wissen, in dieser Gemeinschaft aufgehoben und mitgetragen zu sein, von großer Bedeutung ist“, stellte er fest.
„Wir leben in einer Zeit, in der von der ‚europäischen Globalisierung im Handwerk‘ gesprochen wird. Gerade in solchen Zeiten müssen wir uns in Deutschland auf unsere Kraft und Möglichkeiten besinnen.
Wir – das Handwerk – sind Garant der Stabilität.
Das Handwerk habe einen hohen wirtschaftlichen Stellenwert, es präge den Menschen – es präge die Gesellschaft, und das Tischler- und Schreinerhandwerk, stehe als 4-größtes Handwerk Deutschlands in einer besonderen Verantwortung. „Dieser Verantwortung wollen und müssen wir gerecht werden“, unterstrich der Landesinnungsmeister.
„Nicht Verwaltungsleute, nicht Beamte oder Politiker, wir ‚Unternehmer sind die Baumeister unserer Zukunft‘.
Die soziale Marktwirtschaft braucht uns, die kleinen und mittleren Unternehmen, wie die Luft zum Atmen. Wir, die kleinen und mittleren Unternehmen, sind das Schwungrad unserer Wirtschaft.“
Wenn es um Arbeitsplätze gehe, habe das Handwerk eine Schlüsselstellung und übernehme Verantwortung für junge Menschen.
Darum verstehe man auch nicht, dass auf Bundesebene in Berlin über den Wegfall der Förderung der Beratertätigkeit im Handwerk nachgedacht werde.
„Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Bildungseinrichtungen Werte und Ziele vermitteln. ‚Verlässlichkeit – Wahrhaftigkeit – Strebsamkeit und Tüchtigkeit‘ sind dafür die Begriffe.“
Die Ausbildungsziele des Handwerks – Duales Ausbildungssystem – und der Meisterbrief seien dringend erforderlich.
Nicht zuletzt an den geringen Insolvenzzahlen sei der Wert und Erfolg dieser Ausbildung erkennbar. Umso mehr wundere er sich, dass Politiker und Teile der Gesellschaft den großen Befähigungsnachweis immer wieder in Frage stellen oder die Regelungen aufweichen wollen.
Der Landesinnungsmeister schloss seine Eröffnungsrede mit den Worten: „Die Zukunft hat viele Namen:
• für den Zaghaften ist sie unerreichbar
• für den Furchtsamen – unbekannt
• für den Tapferen – Chance.“
Er sei sich sicher, dass sich die Delegierten während der Landestagung bei Diskussionen und Fachgesprächen auf diese Aufgaben vorbereiten und einen guten Schritt vorankommen werden.
Gelegenheit zu einer sofortigen Stellungnahme hatte Staatssekretärin Dr. Birgit Grote vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Verkehr in ihrem anschließenden Festvortrag zum Thema: „Perspektiven beruflicher Bildung in Niedersachsen“. Die Niedersächsische Landesregierung bekenne sich zum Meisterbrief und werde auch weiterhin daran festhalten. Dennoch sei das Handwerk gut beraten, wenn es den Meisterbrief offensiv diskutiere. Denn wenn die Osterweiterung der EU komme, würden zahlreiche osteuropäische Handwerker auf den deutschen Markt drängen – und dafür müsse man gewappnet sein.
Mitgliederbindung und Mitgliederwerbung
Mit drei Vorträgen zum Motto der Landestagung: „Mitgliederbindung und Mitgliederwerbung“ begann dann die eigentliche Arbeitstagung. Die Einleitung in das Thema hatte der stellv. Landesinnungsmeister Klaus Steiner übernommen. Woran liege es, das nicht alle Innungsmitglieder regelmäßig zur Innungsversammlung kommen? fragte er. Abhilfe könne nur eine aktive Innungsarbeit sein, mit gemeinsamen Themen und die Erarbeitung von Lösungen. Auch dürfe der Landesinnungsverband nicht nur als „Ausgabenposten“ in der Jahresrechnung erscheinen, sondern müsse mehr Servicefunktion haben und auch in den täglichen Fragen vorkommen.
Lösungen dafür hatte der Hauptgeschäftsführer Matthias Wächter parat. Er erläuterte in seinem Statement den anwesenden Delegierten die Dienstleistungs- und Beratungsangebote des Wirtschaftsverbandes.
Diese beginnen mit Abfallentsorgungskonzept, Autokauf zu Sonderkonditionen, Herstellung von Rauchschutztüren im Lizenzverfahren mit der HKH-Organisation, über Weiterbildungsprogramme bis zum Zeichenträger des modifizierten RAL-Gütezeichens. Darüber hinaus bietet der Landesfachverband einen speziellen Beratungsdienst für die Bereiche Betriebswirtschaft, Technik, Berufsbildung, Arbeits- und Betriebsvertragsrecht, sowie Werksvertragsrecht. Einen Blick über „den Zaun“ gewährte der Hauptgeschäftsführer Dieter Roxlau, Fachverband HKH Nordrhein-Westfalen, in seinem Vortrag: „Mitgliederbindung und Mitgliederwerbung in Nordrhein-Westfalen“. (Siehe hierzu das Interview auf Seite 191)
Das Konzept baue auf zwei Säulen auf:
  • 1.Emotionale Ebene der Mitglieder. Hier gehe es darum, das Gefühl ztu vermitteln einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten anzugehören.
  • 2. Mehr Profil, mehr Leistung und mehr Transparenz im Leistungsangebot des Landesinnungsverbandes. Zahlreiche Broschüren und ein spezieller Dienstleistungsordner („Unsere Leistungen für Sie“), der in 14 Modulen die Argumente der Serviceleistung enthält.
In einem anschließenden Erfahrungsaustausch wurden die verschiedenen Möglichkeiten diskutiert.
Der erste Tag der Landestagung endete mit einem rustikalen Handwerkerabend im Bürger-Jäger-Heim, auf dem bei geselligem Beisammensein Erfahrungen ausgetauscht und Freundschaften erneuert oder gar neu geschlossen wurden.
Am Samstagvormittag wurde die Tagung mit der Berichterstattung der Landesausschüsse: Betriebswirtschaft, Öffentlichkeitsarbeit, Tarif, Technik, Formgebung und Gestaltung sowie Berufsbildung fortgesetzt.
Nachmittags trafen sich die Delegierten zur Ordentlichen Mitgliederversammlung. Nach der Abhandlung der Regularien standen Wahlen auf der Tagungsordnung. Neu in den Vorstand wurden Obermeister Ansgar Kuiter, Lingen, und Obermeister Ewald Schmidt, Bad Zwischenahn, gewählt. Die Obermeister Joachim Neumann, Salzgitter und Helmut Pape, Bremen, wurden in ihrem Amt als Vorstand bestätigt. Eine besondere Ehrung wurde Heinz Hoff zuteil: für seine 23-jährige Mitarbeit im Vorstand wurde er zum Ehrenmitglied des Verbandes ernannt.
„Hereinspaziert in die Zirkuswelt“ hieß es dann zum Abschluss am Samstagabend bei Musik, spaßigen Einlagen und Tanz. Bleibt nachzutragen, dass die gastgebende Tischlerinnung Peine mit ihrem Obermeister Walter Klages organisiert hatte
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