Die Gesellen Sebastian Wenderoth und Norbert Merk haben mit ihren Trainern, Richard Schauer und Walter Langenmair, den bislang größten Erfolg deutscher Tischler errungen. Aus Montreal kehrten sie mit einer Silber- und einer Bronzemedaille in den Kategorien „Bautischler“ und „Möbeltischler“ zurück.
Den Wettkampf mit den Besten der Welt haben die beiden deutschen Tischler und Schreiner erfolgreich absolviert. Vor Sebastian Wenderoth, dem Teilnehmer in der Kategorie „Bautischler“, erreichte der französische Teilnehmer Cédric Bouvards den ersten Platz. Neben Wenderoth erhielen auch der Taiwanese Ho-Chao Sung und der Schweizer Thomas Meier eine Silbermedaille. Bronze wurde nicht vergeben.
Norbert Merk erreichte gegen die achtzehnköpfige Konkurrenz, hinter dem Schweizer Blaise Fontaine (Goldmedaille) und dem Österreicher Hannes Oberhauser (2.Platz) die Bronzemedaille. Beim Wettbewerb auf dem Olympiagelände in Montreal sind jeweils Teilnehmer aus 19 Nationen angetreten. Die Aufgaben waren in beiden Kategorien sehr selektiv. Ein Fenster – mit selbst für gestandene Tischlermeister schwierigen Elementen – und ein Stehpult mit komplizierten Verbindungen und der Notwendigkeit absoluter Präzision, haben die gesamte Palette tischlerischen Könnens gefordert.
Der Bautischler Sebastian Wenderoth aus dem hessischen Wabern hatte sich bereits im Vorfeld als besonders konsequenter, leistungs- und nervenstarker Nachwuchsschreiner erwiesen, als er bei der Bundesausscheidung im praktischen Leistungswettbewerb in Bad Wildungen bereits 24 Stunden vor dem Abgabetermin seine Arbeit fertiggestellt hatte. Die beiden Trainer berichteten, dass er nach einem schwierigen Start – unbeeindruckt von dem Wettkampfstress – ein kompliziertes Fenster in Rekordtempo in Montreal anfertigte. „Dabei kamen ihm seine ausgeprägten handwerklichen Fähigkeiten, seine gute Ausbildung und sein Improvisationstalent in schwierigen Situationen zustatten“, so Schreinermeister Richard Schauer.
Norbert Merk aus Gnotzheim in Bayern hat mit seiner Fähigkeit eines strukturierten und geplanten Vorgehens sowie durch absolut sauberes Arbeiten überzeugt. Seine Verbindungen passten optimal. „Nur vier von neunzehn Teilnehmern haben das Möbel, ein schwieriges Stehpult, überhaupt in der vorgegebenen Zeit von 22 Stunden fertig stellen können.
Als glücklichen Umstand bezeichnete es einer der Trainer, dass Werkzeuge von Bosch, Dick, Ece und Ulmia die Defizite bei der Maschinenausstattung vor Ort ausgleichen konnten. Auch die Firma Häfele hatte die beiden deutschen Teilnehmer im Tischlerhandwerk unterstützt. o
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