Das 1. Semester der Meisterschule München sollte ein individuelles, serienfähiges Kleinmöbel in Plattenbauweise für den privaten oder geschäft- lichen Bereich planen. Das Motto: „Gut gesteckt ist halb gewonnen.“ Die Schüler recherchierten im Internet, schmökerten in Fachbüchern und Fachzeitschriften und erstellten ein Anforderungsprofil für ein Kleinmöbel.
Die Entwicklung des C-Möbels stand im Gestaltungsunterricht auf dem Programm. Durch CNC-gerechte Verbindungen ergeben sich eine neue Formensprache und ein neues Design. Auf eine entsprechende Gestaltung und auf den durchgängigen Einsatz von CAD bis zur CNC wurde großer Wert gelegt.
Die Vielfältigkeit der entworfenen Gegenstände war enorm:. Lampe, Tablett, Kinderstuhl, Flaschenträger, Bank, Tisch, Hocker, CD-Ständer, Regal, Liege, Stummer Diener, Garderobe … war alles vertreten. Bewusst wurde dieses kleine und überschaubare Projekt gewählt, um die verschiedenen Techniken zu erlernen und die Kreativität bereits im ersten Semester maximal zu fördern. Alle Schüler hatten enormen Spaß und waren überrascht von der Vielfalt der Formen und dem Ergebnis des Gelernten – von der Recherche über Entwurf, Zeichnung, 2D, 3D, Modellbau bis hin zur Präsentation. Auch die Lehrerin und Innenarchitektin Claudia Santiago-Areal war verblüfft, welchen Lernfortschritt die Meisterschüler bereits im 1. Semester gemacht hatten.
Bis die endgültige Gestaltung und Konstruktion stand, bedurfte es mehrerer Vorentwürfe und Arbeitsmodelle. Nach genauer Festlegung des jeweiligen Entwurfs wurden alle Ansichten, die Draufsicht und eine 3D-Zeichnung erstellt. Anschließend wurden die Details entwickelt, sowie eine Explosionszeichnung als Montageanleitung erstellt. Alle Beschläge und die Oberfläche mussten erläutert werden. Die 3D-Darstellung wurde per Hand farbig angelegt.
Zur besseren Veranschaulichung entstand ein Weißmodell des Möbels im Maßstab 1:10 sowie ein Funktionsmodell der CNC-Verbindung. In Gruppenarbeiten wurden die Funktions- und Papiermodelle fotografiert.
Jeder Schüler musste sein Ergebnis vor der ganzen Klasse und den jeweiligen Lehrkräften präsentieren.
Im zweiten Schritt wurden die einzelnen Programme für die CNC erstellt und optimiert. Über CAD wurden die Programme in NC-Hops eingelesen und dann gefräst.
Im ersten Semester war die Funktionalität des Bearbeitungszentrums lediglich erklärt und vorgeführt worden. Die rationelle CNC-Fertigung wird sich im zweiten Semester anschließen.
Wolfgang Steckenleiter , Fachbetreuer CAD-CAM
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