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Holz in Tischlerarbeiten

Entwurfsfassung DIN EN 942
Holz in Tischlerarbeiten

Holz in Tischlerarbeiten
Die DIN EN 942 ist die gültige Norm für Holz in Tischlerarbeiten. Dort werden verschiedene Anforderungen an die Holzqualität definiert (Foto: Pollmeier)
Manche Dinge kommen mit einem Paukenschlag. So geschehen bei der Produktnorm Fenster und Außentüren. Ganz anders war es mit der DIN EN 942 – Holz in Tischlerarbeiten, einer für das Tischlerhandwerk wichtigen Norm. Die überarbeitete Entwurfsfassung wurde zum Jahreswechsel angenommen und wird nun erscheinen.

Die Norm EN 942, erstmals erschienen im Jahr 1996, stand seit 2005 zur Revision an. Die Überprüfung von CEN-Normen (alle 5 Jahre) ist eine Forderung der Europäischen Kommission. So kam jetzt auch die Hauptnorm dran, die sich mit dem Holz in Tischlerarbeiten beschäftigt. Sie soll praxistauglich sein und auch von Endkunden zur Beurteilung der gelieferten Holzqualität herangezogen werden können. So heißt es in der Norm, dass sie die allgemeinen Anforderungen und die Sortierung und Klassifizierung, der Qualität von Holz sowie in einzelnen Teilen nach dem Aussehen festlegt. Laut Normentext dient sie zur Anwendung bei der Herstellung eines Produktes. Diese Norm kann auch zur späteren Beurteilung eines Produktes benutzt werden. Hier sind allerdings, beispielsweise zur Beurteilung eines Risses auch die Lager- und Nutzungsbedingungen nach der Herstellung zu berücksichtigen.

Geltungsbereich
Auf die frühere Konkretisierung von Produkten im Anwendungsbereich wird nun verzichtet. Im nationalen Vorwort heißt es: Diese Norm gilt nicht für Treppen. Für die Holztreppen ist die DIN 68365 zu verwenden. Diese Norm ist ebenfalls 2006 in leicht modifizierter Form neu erschienen.
Immer dann, wenn Produktnormen, zum Beispiel für entsprechende Holzhalbwaren existieren, sind diese zu berücksichtigen. Gerade aus diesem Grunde wurde die revidierte Fassung in einem Paket gemeinsam mit anderen Normen verabschiedet. Dieses Paket bezieht sich auf die DIN EN 942, sie gilt es im Einzelfalle ebenfalls zu berücksichtigen. Hauptsächlich sind hier zu nennen:
  • DIN EN 13307-1 – Holzkanteln und Halbfertigprofile für nicht tragende Anwendungen
  • DIN EN 14220 – Holz und Holzwerkstoffe in Außenfenstern, Außentüren und Außentürzargen
  • DIN EN 14221 Holz und Holzwerkstoffe in Innenfenstern, -türen und -türzargen.
Zur geplanten prEN 13307-2, Holzkanteln und Halbfertigprofile für nicht tragende Anwendungen – Produktionskontrolle, ist beschlossen worden, diese Norm als Technische Spezifikation (TS) zu veröffentlichen.
Neben diesen generellen Einschränkungen, stellt die Norm fest, dass die beschriebenen Qualitäten nicht den Einfluss der Holzmerkmale auf die Festigkeit und Dauerhaftigkeit behandeln, d. h. für nicht konstruktiv verwendetes Holz gilt. Es gibt auch keine Aussagen zu massiven, keilgezinkten und schichtverklebten Holzprodukten sowie für Holzprodukte mit Stoß- und Kantenverbindungen, da diese ebenfalls vom Geltungsbereich ausgeschlossen sind.
Holzfeuchteklassen
Die Zuordnung der Holzfeuchteklassen wurde beibehalten. Für die Verwendung im Außenbereich ist ein mittlerer Feuchtegehalt von 12 bis 19 Prozent vorzusehen. Bei der Verwendung im Innenbereich, wird weiter differenziert: In unbeheizten Gebäuden sind 12 bis 16 Prozent vorgeschrieben, in beheizten Räumen von 12 bis 21 °C sollen 9 bis 13 Prozent und in beheizten Gebäuden über 21 °C gelten 6 bis 10 Prozent Holzsollfeuchte. Dabei gelten die gelisteten Werte, für die in Europa üblichen Anforderungen. Für besondere Anwendungsbereiche oder Anwendungen, können die Werte weiter eingeschränkt werden. Die Bestimmung des Feuchtegehalts des Holzes in einem Produkt, gilt für die Fertigstellung des Produkts, bevor eine Beschichtung aufgebracht wird. Der Feuchtegehalt des Holzes in Prozent muss den jeweiligen Produktnormen oder den nationalen Anforderungen entsprechen. Als Referenzverfahren zur Bestimmung des Feuchtegehaltes sind, die in der Normenreihe der DIN EN 13183 vorgesehenen Verfahren anzuwenden, wobei im Schiedsfall das Verfahren nach Teil 1, das als zerstörende Prüfung nicht immer geeignet ist, anzuwenden ist.
Differenzierung nach Lage der Fläche
Die Norm versteht unter verdeckten Flächen solche, die nach dem Einbau ständig durch andere Teile oder andere Elemente verdeckt werden. Diese Flächen können vor dem Einbau des Produkts sichtbar sein. In Abgrenzung dazu definiert die Norm halb verdeckte Flächen so, dass diese nicht sichtbar sind, wenn sich das Produkt, z. B. in geschlossenem Zustand befindet. Wichtig, aber eigentlich auch logisch: Eine sichtbare Fläche wird durch eine deckende Farbbeschichtung nicht zur verdeckten Fläche.
Generell gilt die Aussage, dass auf einer verdeckten Fläche jedes Merkmal zulässig ist, wenn die Gebrauchstauglichkeit des Produkts nicht beeinträchtigt wird. Unabhängig von der Holzart sind grundsätzlich folgende Merkmale nicht zulässig: Reaktionsholz; durchgehende Risse; biologischer Befall und Baumkante.
Eignungstest für Holz
Holz für Tischlerarbeiten muss für den vorgesehenen Verwendungszweck geeignet sein. Mit dieser Kernaussage wird schon vieles komprimiert zusammengefasst. Zur Beurteilung des Holzes ist der Dreh und Angelpunkt der Norm die nebenstehende Tabelle. Sie fand auch schon in der früheren Ausgabe eine rege Beachtung. Hier sind verschiedene Holzmerkmale gelistet, die qualitätsbezogen den einzelnen J-Klassen zugeordnet wurden. Diese Tabelle ist in der neuen Fassung erheblich erweitert. Neben den neu eingeführten J-Klassen 5 und 20 („J“ steht für das englische „joinery“ = Schreinerarbeiten), wurden auch weitere Merkmale wie z. B. Drehwuchs und Faserneigung in der Tabelle gelistet. Der neben dem J genannte Zahlenwert, entspricht dem maximalen Astdurchmesser (vergl. Tabelle 1, Zeile 3 der gebildeten Klasse).
Auf die frühere Unterscheidung in der Tabelle 1, zwischen verdeckte, halb verdeckte und sichtbare Flächen, wird in der Neufassung im informativen Anhang D.1 näher eingegangen. Dieser Anhang soll animieren, produktionsspezifische Profile festzulegen. Neu ist auch die Flexibilität in der Zuordnung der Sortierklassen. So ist es nun möglich, ein differenzierteres Anforderungsprofil festzulegen. Beispielsweise kann man jetzt J2 fordern und Bläue zulassen, wenn das betreffende Werkstück deckend lackiert werden soll. ■
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