Jedes Jahr präsentiert die Tischlerinnung Bonn/Rhein-Sieg im Stadtmuseum Siegburg unter dem Motto: “Holz – wir machen mehr daraus”, die Prüfungsstücke der Gesellenprüfung. Verbunden mit der Ausstellung ist traditionell der Gestaltungswettbewerb “Die Gute Form”. Über 70 junge Gesellinnen und Gesellen hatten sich im Jahr 2001 mit ihren Gesellenstücken dem Wettbewerb gestellt. Einmal mehr verlangte die Ideenvielfalt der vorgestellten Arbeiten von der Jury Fachwissen und Kompetenz bei der Bewertung der Gesellenstücke. Die Jury vergab drei Preise sowie zwei Belobigungen.
Den 1. Preis erhielt:
Alexandra Brücher, Bonn, für einen Hängeschrank in Nussbaum/Acrylglas.
Ausbildungsbetrieb: Fa. Gries, Bonn
Begründung der Jury:
Ein konsequenter Entwurf, der seinen Reiz aus der Spannung zwischen Natur und Technik, hier Nussbaum und Acryl gewinnt. Das Möbelstück nimmt zeittypische Tendenzen auf, ohne zu kopieren.
Den 2. Preis erhielt:
Tanja Lohse-Lui, Bonn, für ein vielseitig wandelbares Möbel: die Quattro-Box in Vogelaugenahorn mit Kanten aus Mahagoni.
Ausbildungsbetrieb: Kunst- und Ausstellungshalle, Bonn
Begründung der Jury:
Das hohe Maß an Variabilität und Flexibilität überzeugt am Möbel von Tanja Lohse-Lui. Die Proportionen der einfachen geometrischen Grundform sind stimmig. Durch die Auflösung des kräftigen kubischen Körpers kann das Möbel auf spielerische Weise raumbildend eingesetzt werden.
Den 3. Preis erhielt:
Jochen Becker, Donrath für einen Kickertisch in Birnbaum/Ahorn.
Ausbildungsbetrieb: Fa. Holzart, Siegburg
Begründung der Jury:
Jochen Becker ist die formale Umsetzung der Idee “Kickertisch” gut gelungen. Die Materialwahl und die Details bringen Funktion und Form zum wohltuenden Gleichklang. Besonders die künstlerisch reduzierten Spielfiguren mit ihrer Formgebung der klassischen Moderne erzeugen einen ästhetischen Reiz, den das Thema “Fußball” eigentlich nicht erwarten lässt.
Eine Belobigung erhielt:
Florian Schmale, Bonn, für ein Sideboard in Nussbaum und weißem Lack.
Ausbildungsbetrieb: Holzmanufaktur, Bonn.
Begründung der Jury:
Florian Schmale hat mit seinem Sideboard auf interessante Weise das Thema Durchdringung aufgenommen. Ein weißer Grundkörper durchstößt optisch sowohl die Deckplatte als auch den Korpus. Die Gliederung der Korpusfront, der Seiten und der Deckplatte betont die Horizontale. Verstärkt wird die Wirkung durch den Materialkontrast.
Eine Belobigung erhielt:
Alexander Krebil, Hennef, für ein Säulenschränkchen in Ahorn.
Ausbildungsbetrieb: Fa. Steinhauer, Sankt Augustin.
Begründung der Jury:
Ein kleines unaufdringliches Möbel mit guten Proportionen und sensibler Materialästhetik.
Der Jury gehörten an:
Frau Dipl.-Ing. Ute Frauenkron-Klinkhammer, Innenarchitektin, Reiferscheid;
Frau Dorothea Six, Innenarchitektin, Alfter-Volmershofen;
Dipl.-Ing. Claus-Thomas Sommerey, Architekt, Bonn;
Dipl.-Designer Manfred Kiepe, Formgebungsberater HKH/NRW;
OStd. Gerhard Dohlen, Heinrich Hertz, Berufskolleg, Bonn
Peter Nagel, Innenarchitekt, BM-Chefredakteur, Leinfelden
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